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Reitertag auf dem Himmelsberg Reitertag auf dem Himmelsberg: Rosalie siegt mit Oxana

Von Gabi Zahn 15.09.2015, 21:30
Die 14-jährige Rosalie Richter springt auf Oxana zum Sieg und holt den „Großen Preis vom Himmelsberg“ für den Reitverein Seyda.
Die 14-jährige Rosalie Richter springt auf Oxana zum Sieg und holt den „Großen Preis vom Himmelsberg“ für den Reitverein Seyda. Gabi Zahn Lizenz

Jessen - Bestes Wetter, motivierte Reiter mit rassigen Pferden, ein Turnierplatz nach Maß sowie reichlich interessiertes Publikum auf dem Himmelsberg: Der Reitertag, vom gleichnamigen Reit- und Fahrverein sowie vom Heide-Reiterhof am Samstag veranstaltet, wird zur rundum gelungenen Pferdesport-Präsentation. 23 Vereine aus drei Bundesländern sind vor Ort.

Den ranghöchsten Wettbewerb, das A-Springen und damit den „Großen Preis vom Himmelsberg“, gewinnt die 14-jährige Rosalie Richter auf der Reitponystute Oxana (RV Seyda) vor Alexander Bremer (Heideland Korgau) und der 13-jährigen Melina Richter auf dem Reitponyhengst Mondeo (RV Seyda). Sie ist übrigens die Cousine von Rosalie. Trainiert werden beide von Horst und Elke Lösche aus Seyda, den Großeltern von Melina.

Sieben von 23 Startern hatten sich im ersten Durchgang für das Stechen qualifiziert. Etwas Pech hat Astrid Gronewold vom Gastgeberverein: Bis zum vorletzten Hindernis bleibt ihr Ritt auf Amelie ohne Fehl und Tadel. Bei der letzten Hürde geht jedoch eine Stange zu Boden, bringt vier Minuspunkte. Das Stechen und damit die Möglichkeit, den Hauptpreis zu ergattern, sind vertan.

Stattdessen drückt sie ihren Mitbewerbern die Daumen und sorgt weiterhin für einen reibungslosen Ablauf des Turniers. Wertungsrichter Achim Genennichen honoriert: „Wer für so eine Veranstaltung Verantwortung übernimmt, hat genug um die Ohren. Dann noch selbst an den Start zu gehen und bis fast zuletzt einen schönen Ritt zu absolvieren, ist eine tolle Leistung.“

Dass Achim Genennichen am Nachmittag ausgerechnet den Führzügelwettbewerb als „wichtigsten Wettkampf des Tages“ ankündigt, ist freilich von besonderer Bedeutung: „Die Jüngsten zeigen, was sie sich mit ihren Pferden erarbeitet haben. Aus ihren Reihen kommen die großen Jockeys der Zukunft. Man sieht die Anfänge, kann Talent und Geschick schon etwas einordnen.“ Wichtig seien der korrekte Sitz im Schritt und Trab sowie die Haltung der Beine und Füße. All das beeinflusse die Einwirkung aufs Pferd.

Als Genennichen die jungen Reiter ermuntert, den Zuschauern mit einer Hand zuzuwinken, sagt er dies nicht (nur) deshalb, weil Vati, Mutti und die Großeltern gerade die Kamera hochhalten, sondern um zu sehen, wie das Gleichgewicht gehalten wird. „Und wir vergessen dabei bitte das Lächeln nicht“, ergänzt er, als einige Kinder gar zu angestrengt blicken. Die letztgenannte „Mundwinkel-Übung“ fällt Maya Wegener aus Lebusa, Nina Altekrüger aus Zahna und Kim Brettschneider aus Jessen gar nicht schwer. Aufrecht, mutig und freundlich lächelnd sitzen die Mädchen im Sattel ohne die Konzentration zu verlieren.

Das bringt inklusive der anderen Kriterien hohe Punktzahlen, mit denen sie den Wettbewerb in der genannten Reihenfolge für sich entscheiden. Kräftigen Applaus bekommen die Nachwuchs-Reiter bei ihrer Ehrenrunde auch von Dieter Knape nebst Gattin. Beide sind Stammgäste sämtlicher Pferdesportveranstaltungen in der Region: „Der Nachwuchs aus Jessen und Seyda lässt hoffen. Schade ist nur, dass aus Prettin niemand dabei ist“, kommentiert Knape.

Erst gegen 18 Uhr leert sich der Turnierplatz. Aktive und Gäste verabschieden sich. Viele zollen dem Gastgeberverein Respekt. Astrid Gronewold freut sich über diese Anerkennung, bemerkt aber: „So ein Ereignis braucht darüber hinaus auch finanzielle Unterstützung. Wir sind dankbar, dass uns Firmen in der Region zur Seite stehen und damit vor allem den Nachwuchssport fördern.“

Für den Verein ist der Tag noch lange nicht zu Ende. Ein Schreck hält alle kurzzeitig in Atem. Astrid Gronewold berichtet: „Wir erfuhren, dass Strohballen unter einem Schleppdach brennen und die Feuerwehr vor Ort ist. Ich bin sofort hingefahren, weil in der Nähe unsere Pferde stehen. Zum Glück waren die Tiere nicht in Gefahr.“

So bauen Vereinsmitglieder das große Zelt ab und beräumen den Turnierplatz. Als alles wieder seine Ordnung hat, sitzen die Himmelsberger Reitsportler zusammen und lassen den Tag in gemütlicher Runde Revue passieren. (mz)

Das „Spendenpony Struppi“ ist das einzige Pferd, das die ganze Zeit über nicht selbst laufen muss, sondern von Louis und Paula getragen und von vielen Besuchern „gefüttert“ wird. Der Erlös kommt dem Nachwuchssport im Gastgeberverein zugute.
Das „Spendenpony Struppi“ ist das einzige Pferd, das die ganze Zeit über nicht selbst laufen muss, sondern von Louis und Paula getragen und von vielen Besuchern „gefüttert“ wird. Der Erlös kommt dem Nachwuchssport im Gastgeberverein zugute.
Gabi Zahn Lizenz