Regionalverein in Jessen Regionalverein in Jessen: Neue Schilder für Radweg entlang der Schwarzen Elster

Jessen - „Es gibt nach wie vor keine gemeinsame aktuelle Karte für den Schwarze-Elster-Radweg in den drei Bundesländern Sachsen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt.“ Mit diesem Satz riss Marion Kluge als Geschäftsführerin des Vereins Eigenständige Regionalentwicklung im Jessener Land, kurz Regionalverein, bei dessen Jahresversammlung einen inhaltlichen Schwerpunkt in ihrem Bemühen an. Als Ursache für dieses Manko machte sie „finanzielle und Probleme im länderübergreifenden Agieren 2014“ aus.
Doch sie konnte zu diesem Thema auch Positives vermelden: Um wenigstens an jenem Teil des Schwarze-Elster-Radweges etwas tun zu können, der sich auf dem Territorium Sachsen-Anhalts befindet, „hatten wir bei der Sparkassenstiftung in Wittenberg einen Antrag auf finanzielle Unterstützung zur Ausschilderung der Trasse gestellt und 5.000 Euro erhalten“. Daraufhin sei im vorigen Jahr bereits der größte Teil der Neuausschilderung fertiggestellt worden. Die Alternativroute des Schwarze-Elster-Radwegs entlang der Bundesstraße 187 erhalte ihre Schilder bis Ende April 2015.
Als öffentlichkeitswirksame Einweihung der Neubeschilderung für den Schwarze-Elster-Radweg stellte die Geschäftsführerin des Regionalvereins eine gemeinsame Veranstaltung mit der Stadt Jessen und dem hiesigen Heimatfestverein in Aussicht. Und zwar, wenn die Letztgenannten den neu gestalteten Rastplatz im Jessener Eichenhain übergeben. Dort entstehen im Zuge der Flutschadensbeseitigung gerade eine neue Schutzhütte und ein ebensolcher Spielplatz. Deren Übergabetermin ist allerdings noch nicht bekannt.
Aktueller Flyer kommt
Parallel dazu sei ihre Mitarbeiterin Karin Jahn dabei, einen neuen Flyer über den Schwarze-Elster-Radweg in Sachsen-Anhalt zu erstellen und die Internetseite des Vereins disbezüglich zu aktualisieren. Als Ziel formulierte Marion Kluge, „nicht nur die Schönheit der Obst- und Weinbaugegend, sondern auch die gute Beschaffenheit eines noch nicht ganz so bekannten Radwegs wie den entlang der Schwarzen Elster, übrigens mit direktem Anschluss an den Elbe-Radweg, interessierten Besuchern näher zu bringen, sie neugierig zu machen und sie dann auch hier in Sachsen-Anhalt und im Jessener Land begrüßen zu können“.
Info-Punkt am Badesee
Zudem habe man hinsichtlich der Kooperation mit den unmittelbaren Nachbarn in Brandenburg begonnen, noch einen anderen Weg zu beschreiten. „Gemeinsam mit der Stadt Schönewalde, dem Tourismusverband Elbe-Elster und dem Fachbereich Regionalentwicklung des Landkreises Wittenberg konnte eine weitergehende Vernetzung bestimmter touristischer Vorhaben beider Bundesländer festgelegt werden. Sowohl Schönewalde als auch der Regionalverein Jessener Land wollen den Badesee Brandis/Holzdorf, diesen Schnittpunkt zweier Bundesländer, noch besser als Info-Punkt nutzen.“
Neuerlicher Anlauf
Durch die in vergangenen Jahren fehlgeschlagene Finanzierung lasse man sich von dem Vorhaben nicht abbringen, versicherte die Geschäftsführerin des Regionalvereins. In dieser Woche schon gebe es einen Termin mit dem Bürgermeister von Schönewalde, Michael Stawski (parteilos), und dann werde man die Sache erneut in Angriff nehmen. Das beabsichtigte Aufstellen von Schautafeln mit Darstellungen der Rad- und Wanderwege des jeweiligen Nachbarn solle für die Nutzer nahtlose Übergänge dokumentieren.
„Einmal ist hier das Tor von Sachsen-Anhalt nach Brandenburg und andersherum das Tor von Brandenburg zu uns, die beste Stelle also, um Interessierte zu informieren, wie sie beispielsweise auf den Schwarze-Elster-Radweg oder zur Fläming Skate gelangen“, machte Marion Kluge deutlich. Inzwischen sehe sie diese Vernetzung auch in puncto der nötigen Gelder auf einem guten Weg. „Unterstützt werden wir dabei intensiv von Marion Winkler, Fachdienstleiterin für Regionalentwicklung beim Landkreis Wittenberg.“
Der Verein Eigenständige Regionalentwicklung im Jessener Land besteht seit 18 Jahren. Er zählt derzeit 18 Mitglieder in seinen Reihen, ein Ehrenmitglied, fünf Vereine - die Angler vom Gorrenberg, der Heimatverein Swinze, der „Wir“-Verein und der Förderverein Burg Klöden sowie die Stadt Jessen. Vorsitzender ist nach wie vor Günter Hanowski.
Im Juli 2014 konnte der Verein, der auch als regionale Touristinformation fungiert, in seine alten neuen Räume im sanierten städtischen Rathaus am Jessener Markt zurückziehen. Für die Dauer der Bauarbeiten war der Regionalverein in der Roten Schule in der Kaplaneistraße untergekommen. Der Rückzug ins Rathaus „hat uns einiges abverlangt“, sagte Vereinsgeschäftsführerin Marion Kluge beim Jahrestreffen und lobte den Einsatz des „Wir“-Vereins beim Möbel- und Inventar-Schleppen: „Ohne die dreitägige Unterstützung durch Kollegen vom Sozialen Möbelhof des ,Wir’-Vereins hätten wir diese Aufgabe in so kurzer Zeit nicht erledigen können.“ Auch der Bauhof der Stadt Jessen ging bei der Aktion zur Hand. Allen Beteiligten sagte Marion Kluge Dank.
Dass die Arbeit des Regionalvereins 2014 in gewohntem Umfang fortgesetzt werden konnte, war auch dem glücklichen Umstand geschuldet, dass Karin Jahn als zweite im Vereinsbüro beschäftigte Person über Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds ab 1. Mai eine neue Maßnahme bewilligt bekam. „Somit gingen die regelmäßige Aktualisierung von Teilen unserer Homepage, die Pflege unseres Veranstaltungskalenders, Angebotsvorbereitungen für Schulen, Kitas, private Personen und Touristen und nicht zuletzt das Ordnen und Kontrollieren unserer Prospektauslagen vor dem Vereinsbüro wieder ihren geordneten Gang“, merkte Marion Kluge an.
Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD), der etwas verspätet zu dem Jahrestreffen des Regionalvereins Jessener Land im Domizil des Vereins „Wir“ stieß, sagte nicht nur mit Blick auf den Schwarze-Elster-Radweg: „Draußen ist vieles zu sehen, was ihr mit auf die Beine gebracht habt.“ Dafür dankte er dem Regionalverein und wünschte ihm, dass in nächster Zeit noch einiges dazukommen möge. (mz)