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Regent von der Blütenhöhe für Federweißen ausgesucht

Von Detlef Mayer 08.09.2004, 15:42

Jessen/MZ. - "Ich wünsche mir noch viele, viele Sonnentage", sagte Frank Hanke und verwies darauf, dass die weißen Trauben derzeit erst knapp über 60 Öchslegrad (Maßeinheit für den Extraktgehalt oder das spezifische Mostgewicht) aufweisen. Beim Regent, der bereits ein bisschen weiter ist, wurden immerhin schon um die 75 Öchsle gemessen. Deshalb wird es zum Hoffest des Weingutes am Sonnabend auch keinen weißen, sondern roten Federweißen geben.

Am Dienstag hat man die dafür benötigten etwa 120 Kilogramm gelesen, auf der so genannten Blütenhöhe, die zwischen Arnsdorfer Reihe und Erdmannshöhe zu finden ist (die MZ berichtete gestern). Prominente Mitpflückerin war Jessens zwölfte Weinprinzessin Jana Brettschneider. Von ihrem neuen Eigenheim aus hat sie die Blütenhöhe ständig vor Augen. So brauchte sie vorgestern für die erste kleine Traubenlese des Jahres nur wenige Schritte zurückzulegen.

Richtig in die Vollen wird es mit der Weinernte wohl erst Ende September oder Anfang Oktober gehen, meinten Ingo und Frank Hanke zur MZ. Als erste Sorten wären dann Regent und Müller-Thurgau an der Reihe.

Auf der Blütenhöhe befindet sich eine Weinbaufläche von rund 4,5 Hektar. Cirka tausend Rebstöcke vom Regent gedeihen dort. Daneben stehen an diesem Hang die Sorten Riesling, Müller-Thurgau, Kerner, Weißburgunder, Traminer, Spätburgunder und Schwarzriesling. Insgesamt bewirtschaftet das Jessener Weingut Hanke inzwischen eine Rebfläche von zwölf Hektar. Der 2003er übrigens ist in puncto Qualität ein Spitzenjahrgang geworden. Über Dreiviertel der Ernte hatten mehr als hundert Öchsle aufzuweisen, daraus wurden fast nur Spät- und Ausleseweine. 15 Prozent Alkohol sind da keine Seltenheit.

Andrea und Guido Zwicker, vom Weinhaus Zwicker (Döbelts Weinausschank) in Jessen, wollen jetzt noch keinen Federweißen ansetzen. Sie bewirtschaften den Hoffmannschen Hausberg mit gut einem Hektar Fläche. Die weißen Trauben seien noch nicht soweit, erklärte Andrea Zwicker auf Nachfrage, und die roten seien ihr zu schade für Federweißen. Zum Radwandertag am 18. und 19. September beim Haus am Wald will sie jedoch an ihrem Stand auch Federweißen anbieten, dann allerdings aus weißen Trauben.

Von Christoph Berger, Agrargenossenschaft Elbaue Kleindröben, sie baut Wein auf der Einzellage "Katzenzehe" (sechs Hektar) beim Ort an, war zu erfahren, dass man frühestens Anfang Oktober mit der Lese beginnen werde.