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Prüfung im Heidereiterhof Jessen Prüfung im Heidereiterhof Jessen: Hohe Hürden fürs Abzeichen

Von Andreas Richter 19.02.2015, 09:44
Ramona Pede und Eberhard Mertens, links daneben Reiterhofchefin Astrid Gronewold, schauten den Prüflingen ganz genau auf die Finger.
Ramona Pede und Eberhard Mertens, links daneben Reiterhofchefin Astrid Gronewold, schauten den Prüflingen ganz genau auf die Finger. thomas christel Lizenz

Jessen - Für acht Reiterinnen und Reiter stand ein wichtiger Termin im Kalender. Sie alle haben auf dem Jessener Heidereiterhof das Pferde-Einmaleins erlernt und wollten sich nun das Reitabzeichen an das Revers heften. Dafür stellten sie sich einer Prüfung.

Zehn Klassen sind möglich

Die Reitabzeichen, auch Leistungsabzeichen genannt, werden von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung an Reiter, Voltigierer, Fahrer und Longenführer verliehen. Zweck ist in erster Linie die Vermittlung und Überprüfung theoretischer und praktischer Fähigkeiten im Pferdesport. Zum einen können, aber müssen die Abzeichen nicht erworben werden. Wer jedoch seine reiterlichen Fähigkeiten weiter in Richtung Turnierteilnahme vorantreiben will, braucht bestimmte Leistungsabzeichen, um überhaupt an Ausscheiden teilnehmen zu dürfen. Insgesamt gibt es zehn Stufen plus diverse Zusatzausführungen.

Unter die Lupe genommen

In Jessen wachten zwei Brandenburger über das mehrstündige Geschehen. Ramona Pede und Eberhard Mertens nahmen die Anwärter exakt unter die Lupe. Und dies teilweise offensichtlich sogar ein wenig genauer, als es viele erwartet hatten. Über dem Reiterhof lag eine spürbar angespannte Atmosphäre. Wenn, dann wurde nur geflüstert, die Reiterinnen und Reiter standen förmlich unter Strom. Auch Reiterhof-Chefin Astrid Gronewold machte da keine Ausnahme.

Am 1. Januar 2014 wurden die alten Reit- und Motivationsabzeichen durch die neuen Reitabzeichen ersetzt. Eine der wesentlichen Änderungen ist, dass seitdem jedes Reitabzeichen in jedem Alter erworben werden darf.

An dieser Stelle einige Beispiele, was sich geändert hat: Das Reitabzeichen zehn entspricht dem früheren Motivationsabzeichen „Steckenpferd“ und ist das Abzeichen mit den geringsten Ansprüchen. Das Reitabzeichen neun entspricht dem früheren „Kleinen Hufeisen“, das der Klasse acht ist mit seinen Aufgaben zwischen dem ehemaligen „Kleinen“ und „Großen Hufeisen“ angelegt.

Außerdem gibt es das Reitabzeichen in Gold. Dieses wird aber nur aufgrund von Erfolgen im Turniersport verliehen, die im In- und Ausland erreicht werden. (ar)

Eigentlich war sie sicher, „dass alle gut vorbereitet sind und niemand durchfallen dürfte. Aber so eine Prüfungssituation ist noch mal was völlig anderes. So was kann man vorher nicht trainieren.“ Und daher fieberte die erfahrene Pferdefachfrau noch ein wenig mehr als sonst üblich mit ihren Schützlingen mit.

Je nachdem, welche Abzeichenstufe von den Prüflingen angestrebt wurde, variiert der Ablauf im Detail, so auch in Jessen. Im Wesentlichen mussten alle ihr Wissen und Können einmal in Theorie und dann in Praxis demonstrieren.

Da galt es neben anderem, das Pferd ordnungsgemäß zu satteln oder in einen Anhänger zu führen. Natürlich wollten die Experten aus dem Brandenburgischen ebenso sehen, wie gut und sicher die Prüflinge beim Agieren auf dem Pferd sind.

„Daher gibt es vor der eigentlichen Prüfung einen Vorbereitungslehrgang. Aber wie es der Name schon sagt, man kann sich darauf nur vorbereiten. Am Tag der Prüfung ist eben manches anders“, bemerkte Gronewold am Rande des Geschehens. Vor allem komme es darauf an, wie jeder Einzelne mit der Prüfungssituation umgehe.

Niemand fällt durch

Letztlich waren alle zufrieden. Denn alle haben bestanden. Viermal wurden die Bedingungen der Stufe neun erfüllt (Klasse zehn ist die einfachste), einmal gab es das Reitabzeichen Klasse sieben und dreimal der Klasse fünf.

Für letzteres Zeichen mussten die Anwärter noch die Bedingungen eines Basis-passes am Prüfungstag erfüllen. Also gleich doppelter Stress. Und für die beiden Prüfer gab es auch lobende Worte. „Sie wirkten zwar auf den ersten Blick sehr streng, aber sie haben ihre Arbeit super gemacht.

Denn bei solchen Prüfungen geht es ebenso darum, den Teilnehmern Wissen zu vermitteln. Und letzten Endes waren die Brandenburger gar nicht so streng wie befürchtet“, so Gronewold. (mz)

Emily Heinemann aus Bülzig gehörte zu den acht Anwärtern, die in Jessen das Reitabzeichen erwerben wollten.
Emily Heinemann aus Bülzig gehörte zu den acht Anwärtern, die in Jessen das Reitabzeichen erwerben wollten.
thomas christel Lizenz