1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Pferdetag in Klosse: Pferdetag in Klosse: Rasante Gespanne locken 1.000 Besucher

Pferdetag in Klosse Pferdetag in Klosse: Rasante Gespanne locken 1.000 Besucher

Von Ute Otto 22.05.2018, 14:01
Hindernisfahren der Kleinpferde. Rasant geht es in die Kurven. Auch Kutscher und Hintermann müssen ganze Arbeit leisten.
Hindernisfahren der Kleinpferde. Rasant geht es in die Kurven. Auch Kutscher und Hintermann müssen ganze Arbeit leisten. Ute Otto

Klossa - Das Motto des Pfingstsonntages gibt Bürgermeister Michael Jahn (SPD) heraus: „Hossa, Hossa, wir fahren nach Klossa“. Seine Begrüßungsansprache zum Pferdetag richtet sich an die Klossaer Pferdefreunde um Thomas Hensel als Veranstalter und an weit über tausend Gäste, die mit Kind und Kegel aus allen Himmelsrichtungen zu Fuß, mit Fahrrad oder motorisierten Gefährten gekommen sind.

Himmel und Menschen

Schon lange vor dem Start des Hindernisfahrens der Gespanne haben sie die Bankreihen rund um den Sportplatz besetzt, die Schattenplätze zuerst. Dabei wäre noch Zeit für eine Runde über den Tier- und Bauernmarkt. Tauben, Hühner, Enten, Gänse, Ziegen, Schafe, Kaninchen, Mini-Schweine, ja sogar ein Kälbchen lassen die Herzen der Kinder höher schlagen. Wenn es schon kein Pony sein darf, dann vielleicht ein Wellensittich?

Alle Hände voll zu tun haben dennoch die Frauen und Männer an den Ständen mit Getränken und Speisen von herzhaft bis süß.

Die Hinderniswettbewerbe haben folgende Fahrer gewonnen:

Ponys: 1. Lena Herrmann (Brandis), 2. Michael Stein (Rahnsdorf), 3. Tassilo Gericke (Kemberg);

Kleinpferde: 1. Uwe Christoph (Herzberg), 2. Jürgen Pohle (Doberlug-Kirchhain), 3. Matthias Buhle (Seehausen), 3. Frank Skobowski (Prießen);

Großpferde: 1. Manuel Olitzsch (Kleindröben), 2. André Köhler (Züllsdorf) , 3. Sandro Haus (Herzberg);

Vierspänner: 1. Thomas Hensel (Klossa), 2. Manuel Olitzsch, 3. Matthias Buhle.

Insgesamt waren beim 12. Klossaer Pferdetag 22 Gespanne am Start.

Im Fahrerlager herrscht derweil Gelassenheit. Der erste Weg, nachdem die Kutschen abgeladen und die Pferde in den Schatten gebracht sind, führt die zweibeinigen Aktiven auf den Sportplatz, um den Parcours abzugehen. „Ein bisschen knifflig ist er diesmal“, sagt Jürgen Pohle aus Doberlug Kirchhain, der seine Haflinger Nils und Abendsturm vor eine nigelnagelneue Kutsche spannt. Erst zwei Rennen ist er damit gefahren. Enkelin Lea, acht Jahre, hält Opa die Daumen. Für die Hindernisfahrt ist sie noch zu klein. Aber wenn es zur Siegerehrung geht, darf das Mädchen immer mit auf den Bock.

Für den Parcours zeichnet wie berichtet Michael Klick verantwortlich. Weil es wie Pohle einige Stammfahrer bei diesem Klossaer Pferdetag gibt, hat er die Abfolge der zwölf Hindernisse verändert und sich zudem ein neues erdacht. Dass die Pferde davor aus rasanter Fahrt stoppen, ist dessen erste Tücke. Die zweite: Der Kutscher darf, ehe er die Tiere erneut antreibt, nicht vergessen, den Hintermann wieder aufsitzen zu lassen, der absteigen musste, um das Tor zu öffnen, Bälle zu pumpen und auf Balken zu platzieren.

Der Pferdetag zieht weit über 1.000 Besucher nach Klossa. Die Zuschauer erleben spannende Hindernisfahrten und attraktive Schaubilder.

Jeder Fehler und auch das Auslassen eines Hindernisses wird mit Strafsekunden geahndet. Und so sorgt sich auch Lena Herrmann aus Brandis „dass ich die Navigation verliere“. Am Ende wird sie aber mit ihren Ponys ihrer Favoritenrolle gerecht.

Interessant ist, was manche Teilnehmer zu den Klossaer Pferdefreunden gebracht hat: Heiko und Kerstin Schröder von der Bäckerei in Großtreben, die seit Jahren als Versorger mit in Klossa sind, haben ihre pferdesportbegeisterte Berufskollegin Percy Schwarze aus Bennewitz bei Wurzen hergelockt. Gemeinsam mit Dirk Otto geht die Bäckereichefin nun zum dritten Mal hier mit Großpferden an den Start.

Was zum Erfolg gehört

Zwischen den vier Wettbewerbsrunden, die mit den Ponys starten und mit den Vierspännern enden, werden die Zuschauer mit Schaubildern überrascht.

Spektakulär ist die Vorführung einer Tandem-Anspannung von Klaus Johl. Die Pferde, in diesem Fall Geraldine und Max, laufen hintereinander. „Es ist eine Augenweide“, schwärmt Moderator Mario Katze. „Da stimmt einfach alles.“

Für die Veranstalter gibt es neben der Besucherresonanz noch einen zweiten wichtigen Aspekt, um von einem Erfolg zu sprechen: Auch der zwölfte Klossaer Pferdetag ist unfallfrei verlaufen. (mz)

Lea, acht Jahre, ist die Enkelin von Jürgen Pohle aus Doberlug-Kirchhain. Er wurde Zweiter bei den Kleinpferden mit Nils und Abendsturm.
Lea, acht Jahre, ist die Enkelin von Jürgen Pohle aus Doberlug-Kirchhain. Er wurde Zweiter bei den Kleinpferden mit Nils und Abendsturm.
U. Otto
Die 13-jährige Leonie hilft ihrem Vater Frank Skobowski aus Doberlug beim Abladen der Kutsche.
Die 13-jährige Leonie hilft ihrem Vater Frank Skobowski aus Doberlug beim Abladen der Kutsche.
Ute Otto