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Pferde- und Bauernmarkt Pferde- und Bauernmarkt: Schauen, handeln, kaufen in Linda

Von Klaus Adam 25.09.2019, 10:17
Der mobile Holzsägespalter war erstmals auf dem Lindaer Pferde- und Bauernmarkt zu sehen.
Der mobile Holzsägespalter war erstmals auf dem Lindaer Pferde- und Bauernmarkt zu sehen. Klaus Adam

Linda - „Wir wollen keinen Rummel“, sagt Peter Schmidt, als er am Sonnabend seine Runde über den Platz macht. Die familieneigene Wiese, quasi eine Lichtung am Waldrand, dient als Veranstaltungsort für den alljährlichen Pferde- und Bauernmarkt, den Schmidt in der Nachfolge seines früh verstorbenen Vaters Helmut gemeinsam mit der Familie fortführt. Und: „Wir wollen vorrangig Anbieter aus der Region“, ergänzt er. Auch wenn er selbst einschätzt, dass bei diesem Anliegen qualitativ noch Luft nach oben ist, kann er sich mit dem Angebot an diesem Tag sehr zufrieden zeigen.

Zum vierten Mal hat der junge Mann, der in Berlin lebt, die Organisation des Marktes in seinen Händen, der inzwischen der 23. ist. Auch wenn dessen Planung weitgehend über das Internet läuft, fünf Tage nimmt sich Peter Schmidt jeweils zuvor Urlaub, um an Ort und Stelle die Details zu „bändigen“. Dankbar ist er der Glücksburg Agrar e.G., die die Wiese mäht, und dem Jessener Peter Hildebrandt, der für den Aufbau sorgt.

Gesägt und gespalten

Derweil sägt sich am hinteren Rand des Areals ein rotierendes Blatt durch 20 bis 30 Zentimeter dicke Baumstämme. Die werden von einem Greifer von einem danebenstehenden Holztransportanhänger gehoben und in die Zuführung der Maschine geladen. In beeindruckendem Tempo in vorgegebene Längen von in dem Fall etwa 30 Zentimeter geteilt und gespalten, „fahren“ die einzelnen Scheite anschließend über ein Transportband und fallen auf einen Anhänger.

Dieser mobile Holzsägespalter, wie Kerstin Keller das Gerät nennt, ist zum ersten Mal auf dem Lindaer Bauern- und Pferdemarkt zu bestaunen. Ihr Lebenspartner und Firmeninhaber Steffen Beyer aus Löhsten im Nachbarkreis Elbe-Elster und sie wollen sich damit vor allem den privaten Waldbesitzern empfehlen. Gerade in diesem und dem vorigen Jahr, in denen die Trockenheit und Schädlinge zu sehr umfangreichem Holzeinschlag führten, biete sich die Vor-Ort-Verarbeitung an.

Viele Menschen, die eine Holzheizung betreiben, brauchen derartige Scheite. Das Interesse der Marktbesucher ist groß. Sie wollen im nächsten Jahr wieder dabei sein, steht für Kerstin Keller schon fest. Sie haben sich beim Marktchef Peter Schmidt bereits für 2020 angemeldet, sagt sie. Derweil steht Nicole Kriesel an einem Gatter und streichelt eines der Pferde. „Ich bin mit Pferden aufgewachsen“, sagt die frühere Jessenerin, die nun in Tornau zu Hause ist, zum MZ-Reporter. Sie kommt jedes Jahr zum Lindaer Pferdemarkt.

Schwergewichtiges

Ein paar Schritte weiter ist Schwergewichtiges anderer Art zu sehen. Martin Minks kam mit eine ganzen Anzahl Bronzefiguren. Zwar hat er bis zum Besuch der MZ noch keine verkauft, doch einen unglücklichen Eindruck ob seiner Teilnahme am Lindaer Markt macht er nicht. Die ausgestellten Exemplare sind Restbestände seiner im Jahr 2008 geschlossenen Familiengießerei in Schönefeld. Großvater und Vater haben sie betrieben.

Er selbst wohnt in Naundorf bei Schlieben und hatte die Gießerei zum Schluss auch geleitet. Minks erzählt der MZ, dass er mit dem Gedanken spielt, die Gießerei wieder zu öffnen. Das größte Stück, dass er je fertigte, ist die vier Meter hohe Statue von Kurfürst Friedrich I., die im Hohenzollernpark in Friesack steht.

Zum Sehen und Staunen gibt es freilich viel mehr. Ein junges Paar ist auf der Suche nach Zwerghühnern. Nicht zur Zucht, sagt der junge Mann. Sie sollen Eier legen und das Frühstück bereichern. Ob sie fündig wurden, hat der MZ-Reporter nicht beobachtet...

(mz)

Gefachsimpelt und gehandelt wird an jedem Stand auf dem von Familie Schmidt organisierten Bauernmarkt.
Gefachsimpelt und gehandelt wird an jedem Stand auf dem von Familie Schmidt organisierten Bauernmarkt.
Kl. Adam
Nicole Kriesel streichelt eines der angebotenen Pferde. Die junge Frau, die jetzt in Tornau wohnt, kommt jedes Jahr zum Pferdemarkt.
Nicole Kriesel streichelt eines der angebotenen Pferde. Die junge Frau, die jetzt in Tornau wohnt, kommt jedes Jahr zum Pferdemarkt.
Kl. Adam