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Pfeil und Schlange als Brandzeichen-Symbole

Von Evelyn Jochade 26.09.2007, 17:15

Prettin/MZ. - Tierkinder sind Zugpferde, auch wenn das bei den edlen kleinen Stuten und Hengsten nur im übertragenen Sinn zutrifft.

Waren es im vergangenen Jahr sieben Fohlen, die die Zuschauer bewundern konnten, so galoppierten, sprangen und hüpften diesmal sogar acht über die Anlage. Manche ganz übermütig und sich nicht um die vielen Menschen am Rande scherend, manche schon, so schien es, im Bewusstsein etwas Besonderes zu sein, und andere wiederum noch etwas zaghaft und eng an die Mama geschmiegt. Die großen und kleinen Menschenkinder lauschten derweil den Ausführungen von Hans-Joachim Krüger, der seit nunmehr fast zehn Jahren hier im Gestüt die Reiterkappe auf hat, wobei er stets betont, dass er allein gar nichts ausrichten könne, bei der vielen Arbeit. Dazu gehöre ein Team, die verschworene Gemeinschaft, die aus seiner Familie und dem Verein bestehe. Immerhin 50 Pferde müssen versorgt werden. Und das heißt keinesfalls nur reiten, wozu der Chef zu seinem großen Bedauern sowieso immer seltener kommt. Es heißt vor allem Knochenarbeit, denn hier wird noch von Hand ausgemistet. Da sind Idealismus und Tierliebe gefragt.

Dass es den Pferden am Weinberg gut geht, war nicht zu übersehen am Sonntag. Die Pferde glänzten um die Wette und schimmerten in der Sonne richtig edel. Spezialist Krüger, der schon in der LPG als Pferdewirt arbeitete, brachte den interessierten Gästen auch einige fachliche Dinge näher. So versuchte er die Anpaarungen, die noch geplant sind und die schon stattgefunden haben, verständlich zu machen. Das sei eine Wissenschaft für sich. Schließlich wolle doch jeder Züchter Fohlen mit besonders guten Eigenschaften erhalten. Dass ihm das auch in diesem Jahr wieder gelungen ist, daran mag, wer die springlebendigen Vierbeiner am Sonntag gesehen hat, nicht zweifeln. Sie alle haben noch keinen Namen. Den bekommen sie erst später, so mit drei Jahren. Was sie aber bekommen ist ein Brandzeichen. Dieser Termin stand am Mittwoch nach der Fohlenschau an. Das Zeichen weist sie als Sachsen-Anhalter (oder Brandenburger) aus und stellt eine Schlange dar, die sich um einen Pfeil ringelt. Schon zu DDR-Zeiten war dieses Bild üblich. Es beinhaltet den Wunsch aller Züchter: Die Fohlen sollen mal schnell wie ein Pfeil und gewandt wie eine Schlange sein.