Ortsteil Kietz Ortsteil Kietz: Verschwindet das Flair der stolzen Gemeinde?
Schützberg/MZ. - Inmitten der wunderschönen Elbaue gelegen, eingebettet zwischen Gorsdorf und Klöden, strahlt der Ort eine ganz eigene Atmosphäre aus.
Diese zu entdecken, gelingt mitunter erst auf den zweiten Blick. Denn viele werden Schützberg zwar kennen, aber oftmals nur als reine Durchfahr-Gemeinde. Was macht den Reiz des Ortes nun aus? Da ergeben viele einzelne Dinge ein Ganzes. Es sind die Menschen, die sich wohlfühlen und teilweise sehr engagiert versuchen, der dörflichen Gemeinschaft Leben einzuhauchen. Da ist dieses Erscheinungsbild, welches sich gerade in den letzten Jahren sehr gewandelt hat. Und da ist auch die Sorge um Kommendes und der Wunsch, das Liebgewonnene in die Zukunft mit hinüber zu nehmen.
Schützbergs Bürgermeister heißt Siegmar Baumgart. Ein auf den ersten Blick eher zurückhaltend wirkender Mensch, der aber sehr engagiert mit dem Gemeinderat um das Wohl seines Heimatortes bemüht ist. Ohne Schulden zu machen, sei es gelungen, betont der Ortschef, die Gemeinde zu entwickeln. Da wurden im Rahmen der Dorferneuerung neben anderem die Gehwege gebaut, eine neue Feierhalle auf dem Friedhof ist errichtet, die Angerbereiche im Ort und in Kietz sind verschönert, auch der Sportplatz samt Umfeld ist mittlerweile fast komplett neu gestaltet. Ebenso sorgten etliche Initiativen im privaten Bereich dafür, dass sich das Erscheinungsbild der Gemeinde schrittweise wandelte. Summa summarum splitteten sich die Fördergelder im Schnitt in 70 Prozent für kommunale und in 30 Prozent für private Vorhaben.
Nun sind schöne Fassaden und gut zu belaufende Wege die eine Seite. Es braucht aber andererseits Menschen, die etwas bewegen. Und die Anteil haben, dass die Gemeinschaft im Ort nicht aus den Fugen gerät. Wie sieht der Bürgermeister gerade den letzten Aspekt? "Es muss schon ehrlich gesagt werden, dass die Gemeinschaft nicht mehr in jedem Fall die ist, wie wir sie vielleicht von vor 20 Jahren her kennen. Aber zum Glück gibt es sie noch. Wobei ich für meinen Teil Bedenken habe, dass dies auch so bleibt nach der auf uns zu kommenden Eingemeindung." Bisher sei es jedenfalls gelungen, allen Widrigkeiten zum Trotz etwas zu bewegen.
Dafür fühlen sich gleich mehrere zuständig. Da wäre der Gemeinderat zu erwähnen, der oftmals Ideen anschiebt und die nötigen Gelder bereitstellt. Dann ist da die freiwillige Feuerwehr, deren Mitglieder mit dem Wehrleiter Jörg Schild an der Spitze nicht nur Verantwortung im Rahmen ihrer Tätigkeit tragen. Und der Dritte im Bunde ist der erst am 15. Juni 2001 gegründete und 18 Mitglieder starke Heimatverein. Er wurde aus dem Grunde ins Leben gerufen, um später, wenn Schützberg wieder einmal ein Ortsteil ist, das alles weiterzuführen, was an Veranstaltungen Tradition hat, und auch um die Historie weiter zu verfolgen. In die Geschichtsschreibung fließen auf jeden Fall die Dorffeste ein. Gerade in den letzten Jahren haben die einen Aufwärtstrend genommen. Einer der absoluten Besuchermagneten sind die Ringreitwettbewerbe, initiiert von Familie Bindrich. Doch auch der Rest der tollen Tage zieht viele Gäste an. Ein Renner sind die "kulturellen Einlagen", natürlich in Regie von Einwohnern.
Und ansonsten, drückt nicht irgendwo der Schuh (mal die Gebietsreform ausgeklammert)? Siehe da, Siegmar Baumgart hat ein Problem. Die Angler machen Sorgen, die oft kreuz und quer durch die Landschaft kurven und dabei nicht nur Wege in Mitleidenschaft ziehen. "Das sind Dinge, die mich so richtig ärgern", so der Ortschef.