Offene Gärten in Holzdorf Offene Gärten in Holzdorf: Mit Schirm in den Garten

Holzdorf - „Das ist eine tolle Zahl. Das hat mich wirklich gefreut“, sagte Detlef Schulze am Montag. Gemeinsam mit seiner Frau Andrea hatte er am Sonnabend in den offenen Garten eingeladen. Der Termin war optimal gewählt. Denn das Wichtigste für die beiden Gartenfreunde ist, dass dann die Azaleen in voller Blüte stehen.
Und diesen Anblick wollten sich Hunderte nicht entgehen lassen. Davon konnte am Nachmittag auch der Dauerregen nicht abhalten. „Das sind wirklich harte Gartenfreaks“, bescheinigte ihnen Detlef Schulze. 490 Leute kamen am Sonnabend, 24 Nachzügler hatten sich aufgrund der Witterung für den sonnigeren Sonntag angemeldet.
Die Azaleen sind der Blickfang. Einige der Exemplare stehen schon rund 35 Jahre. Und so drehten sich viele Gespräche auch um die blühenden Schönheiten. Es gab viel Anerkennung, für die einzigartige Gartenlandschaft am Waldesrand, so auch von Angelika Meyer und Hans-Jürgen Mittmann vom Heilkräuterverein aus Döbrichau im Nachbarkreis Nordsachsen.
Sie waren vor wenigen Jahren auf das Idyll am Holzdorfer Ortsrand aufmerksam gemacht worden und sind seitdem begeistert vom Engagement des Ehepaars, das jeden Gast mit einem kleinen Geschenk empfängt. Für die Heilkräuterfreunde war es selbstverständlich, dass sie auf dem Heimweg vom Vieh- und Bauernmarkt in Zwuschen in Holzdorf einen Zwischenstopp einlegten.
Da sie eine mobile Märchenbühne betreiben, gab es für Gartenfreunde und ihre Kinder eine Kurzaufführung von „Tischlein deck dich“. Immer wieder holten sich Gärtner Rat bei Detlef Schulze. Denn wer die Azaleen nicht richtig pflegt, hat nicht lange Freude daran. „Sie brauchen saure Erde. Das sind Moorbeetpflanzen“, sagt der Hausherr. Der Wasserbedarf sei nicht zu unterschätzen. Am Sonnabend allerdings lagen die Schläuche am Wegesrand zusammengerollt.
Auch wenn Schulzes schon seit vielen Jahren im Mai im Kreis Wittenberg die Saison der offenen Gärten mit einleiten, so warteten sie diesmal mit einer Premiere auf. Denn Detlef Schulze hatte einen Verkaufsstand gebaut, an dem er Holzarbeiten aus seiner Werkstatt, etwa Zipfelmützenbäume, aber auch dekorative Fächer von Pappel- bzw. Birkenporlingen (eine Pilzart) anbot.
Der Verkauf lief gut. Das Geld soll der Evangelischen Grundschule Holzdorf als Anerkennung für ihre naturnahe Bildung zugute kommen. „Darüber werden sie sich bestimmt freuen.“ (mz)
