Niedrigwasser auf der Elbe Niedrigwasser auf der Elbe: Fähre Prettin setzt nicht mehr über

Jessen - Ganz aufmerksam wird an den Fähren der Jessener Region (Prettin, Mauken, Elster) beobachtet, wie sich der Pegelstand der Elbe entwickelt. Sinkt der weiter, kann es passieren, dass sie womöglich den Betrieb einstellen müssen.
Zwei Fähren fahren noch
Die schlechte Nachricht: Die Fähre zwischen Prettin und Dommitzsch (Sachsen) hat gestern Mittag um 12 Uhr tatsächlich den Betrieb eingestellt. Die gute Nachricht: Zwischen Mauken und Pretzsch sowie Elster und Wartenburg kann weiterhin über die Elbe übergesetzt werden.
Noch am Dienstagnachmittag klangen alle Fährleute optimistisch: „Es ist Luft nach unten!“ Dass man aber langsam in den roten Bereich kommt, leugneten sie zu diesem Zeitpunkt nicht. So war beispielsweise Jürgen Kollin, Pächter in Prettin, froh, dass man noch bis Dienstag das Hauptseil der Fähre so variabel spannen konnte, „dass wir weiterhin fahren können. Eigentlich waren wir uns fast sicher, dass wir ab einem Pegelstand von 50 Zentimetern oder weniger nicht mehr übersetzen können. Jetzt liegen wir um die 40, und es klappt immer noch“. Nun geht es aber nicht mehr. Wann der Fährbetrieb wieder aufgenommen werden kann, ist derzeit ungewiss.
In Mauken und Pretzsch rollt der Verkehr weiter, aber derzeit nur noch mit Pkw. Lkw oder auch landwirtschaftliche Fahrzeuge müssen sich Alternativen über die Brücken in Torgau oder Wittenberg suchen. Darauf weisen die Fährleute noch einmal ausdrücklich hin. Denn nach wie vor passiere es immer wieder, dass zu schwere Fahrzeuge am Ufer stehen und dann das große Rangieren beginnt.
Zufahrten werden steiler
Pkw-Fahrer sind hingegen aufgefordert, sehr aufmerksam die Zufahrten zu den Fähren zu nutzen. Denn die Anleger setzen mittlerweile in einem Bereich auf, der ansonsten unter Wasser liegt, und somit ist das Auf- und Abfahren um einiges steiler als gewöhnlich. Daher sollte derjenige, der beispielsweise einen tiefer gelegten Wagen steuert, vielleicht doch lieber von sich aus einen Umweg in Kauf nehmen und auf das Überqueren der Elbe per Fähre vorübergehend verzichten. Nutzer der Fähren sind angehalten, sich täglich zu informieren, ob gefahren wird oder eben auch nicht. Am Dienstag erklärte Kollin: „Ein Einstellen des Übersetzens kann bei der aktuellen Lage sehr rasch passieren. Jetzt Tage vorher Bescheid zu geben, ist nicht möglich.“ Bei ihm ist nun der Fall eingetreten, kurzfristig schließen zu müssen. In Mauken und Elster hofft man, dass man um diese Maßnahme doch noch herumkommt. (mz)