Nato-Einsatzübung «Clean Hunter» Nato-Einsatzübung «Clean Hunter»: Besatzungen sind zu retten
Holzdorf/MZ. - Die Hubschrauber und ihre Besatzungen kommen aus verschiedenen Ländern, gehandelt wird aber gemeinsam.
Denn innerhalb der Nato-Einsatzübung "Clean Hunter 2003" ist auch der Fliegerhorst Holzdorf einbezogen. Seit Montag und bis Freitag starten von diesem deutschen Luftwaffenstandort neben den einheimischen Maschinen vom Typ Bell UH-1 D auch Mi 17 und Mi 24 der tschechischen Streitkräfte, eine polnische Mi 8 und Apache-Hubschrauber aus den Niederlanden.
Gesteuert wird ihr Einsatz über den Gefechtsstand in Meßstetten. Von dort kommen die Weisungen zu Aufgaben und Einsatzgebieten. Geprobt wird zum Beispiel auf Truppenübungsplätzen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg.
Das Szenario für das Training ist schnell erklärt. Es wird davon ausgegangen, dass eine Nato-Maschine "hinter feindlichen Linien" abgeschossen wurde oder notgelandet ist bzw. sich die Besatzung durch Absprung gerettet hat. Die Aufgabe für die in Holzdorf stationierten Luftwaffenangehörigen aus den vier Nato-Staaten ist es, die Soldaten dort herauszuholen, bei jeweils veränderten Situationen. Dazu starten Verbände von Kampf- und Transporthubschraubern. Eine klassische Aufgabe für den bewaffneten Such- und Rettungsdienst. Eine entsprechende Einheit befindet sich seit März vergangenen Jahres auch in Holzdorf im Aufbau. Und deren Angehörige blicken erwartungsvoll der Einführung des neuen Hubschraubers NH 90 entgegen. Denn für die von ihnen zu bewältigenden Aufgaben ist die "alte Bell" nicht so richtig fit.
Am Mittwoch erwarteten die Besatzungen, dass sich ihr Einsatzgebiet auch auf das Nachbarland Polen erstreckt, der neue Nato-Partner also direkt mit in das Übungsgeschehen einbezogen wird.
Zum ersten Mal sei der Fliegerhorst Holzdorf auf diese Weise in die Nato-Einsatzübung "Clean Hunter" integriert, berichteten Oberleutnant Eckhard Fuhrmann und eingesetzte Piloten. Immerhin seien in das Szenario über Nordeuropa bis zu 300 Luftfahrzeuge eingebunden. Die Verständigung der beteiligten Soldaten erfolgt in englischer Sprache. Zumeist klappe das ganz gut, und in ein paar Jahren, wenn sich die neuen Nato-Mitglieder aus Osteuropa eingefuchst haben, dann werde es wohl gar keine Probleme mehr geben, so ein Offizier.
Für während der Übung auftretende Lärmbelästigungen wird die Bevölkerung um Verständnis gebeten. Beschwerden können über das kostenfreie Bürgertelefon (0800) 8620730 direkt an die Luftwaffe herangetragen werden.