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Mit Feuerwerk gegen Mitternacht

Von Evelyn Jochade 19.06.2007, 17:54

Lindwerder/MZ. - So kam es, dass der Fackelzug mit den Jessener Spielleuten an der Spitze verzögert empfangen werden konnte und der eine oder andere Regentropfen seinen Weg in Kragen oder Ausschnitt fand. Nun, die Lindwerdschen sind nicht zimperlich, aber bei den Naturgewalten, die da tobten, erschien es doch ratsam die schon begonnene Dia-Show über vergangene Dorf-, Schützen- und andere Feste kurzerhand abzubrechen.

Der Samstag entschädigte dann alle mit einem Sonne-Wolken-Mix und bestgelaunten Gästen. Diese erfreuten sich, nachdem sie bei Kaffee und Kuchen den nassen Freitag ausgewertet hatten, an den Showtanzeinlagen der hübschen jungen Mädchen von der Gruppe "Los Lucas" aus Wittenberg. Dass die Jugend heutzutage nicht gerade an mangelndem Selbstbewusstsein leidet, bewies Torsten aus Axien, der lässig bemerkte: "Ich könnte ja auch mal eine solch flotte Sohle aufs Parkett legen!" Sprach's und biss genüsslich in sein großes Schweinsohr.

Frank Peiler, der für die Beschallung zuständig war, verriet hinter vorgehaltener Hand, was sonst noch (fast) niemand der 130 Einwohner wusste: Um Mitternacht sollte ein Feuerwerk steigen. Doch bis dahin hatten die Organisatoren vom Stadtteilbeirat und all den anderen aktiven Vereinen des Ortes noch einiges in petto.

Wer wollte, der konnte zum Beispiel draußen vor dem Schützenhaus eine ruhige Kugel schieben. Kampfrichter Helmut Petzel und Reinhard Krüger versuchten, die noch Unschlüssigen mit der Aussicht auf einen außergewöhnlichen Hauptpreis anzulocken: Eine erotische Massage. Jedoch schien es, als seien die Festgäste daran nicht sonderlich interessiert.

Gut zielen musste man nicht nur beim Preiskegeln, sondern auch im Schießstand. Hier wurde der beste Schütze des Ortes gesucht. Die ruhigste Hand bewies wie schon öfter Rene Winkel, der nun den Titel Schützenmeister 2007 tragen darf. Wer am Sonntag früh genug aus den Federn kam, hatte Gelegenheit, beim Frühschoppen eine Travestie-Show und eine Westerntanzgruppe zu erleben. Ebenfalls wurde wieder gekegelt. Diesmal aber drängten sich die Teilnehmer zum so genannten Bauernkegeln. Preise wie Kirschen und Hafer und sogar lebende Kaninchen stachelten die Sportler an. Tränen gab es als Dora-Marie (elf), die sich schon mit einem Häschen angefreundet hatte, beim Kegeln zwar gut abschnitt, aber keinen der Hoppler gewann. Den Stallhasen bekam Alexander Petz. Allerdings hatte der junge Mann ein Einsehen und schenkte das Kaninchen dem dann wieder strahlenden Mädchen.