Minirock-Wettbewerb in Plossig
Plossig/MZ. - Doch war das an diesem Tage nicht der eigentliche Grund für die Leute vom Fernsehen, Plossig zu besuchen. Und auch die Einheimischen hatten sich nicht am Museum eingefunden, um vielleicht ins Fernsehen zu kommen. Ein Wettbewerb der delikaten Art stand auf dem Programm. Es sollte eine Jury klären, wer den kürzesten Minirock trägt. Dabei schien das Wetter dem Wettstreit nicht sehr zugetan. Wenn auch ziemlich kühl, so blieb es aber trocken. Nach einigem Hin und Her fanden sich neun Kandidatinnen an der Bühne und dem darauf aufgestellten Messgerät, einem umgebauten Dreirad mit extra lang ausfahrbarer Sattelstange, ein. Fast hätte es noch ein Malheur gegeben. Aber die "Sicherheitskräfte" bemerkten den "Anschlag" auf den braunen Sattel des Messgerätes rechtzeitig. Maiki (4) hatte ihn gerade mit Schokolade eingerieben. Die Mädchen schwangen sich nacheinander auf den Sattel und sofort begannen die Juroren vorn und hinten am Rock oder besser an dem, was von einem Rock übrig geblieben war, zu messen. Viel Stoff war von allen nicht über den Popo gezogen worden, und so hatten die Herren beim Messen ihre liebe Not. Genau das erfreute die Zuschauer ungemein, und es entbehrte nicht der Komik, wie diese da zupften und zogen, um halbwegs eine korrekte Messung zu erhalten. Als dann alles schon entschieden schien, traten plötzlich zwei junge Männer vor und ließen ihre Röckchen flattern. Mit ihren selbst gewählten Kampfnamen "Bert" und "Berti" stürzten sie zur Bühne. Doch die schönen behaarten Männerbeine konnten die Jury nicht überzeugen. "Bert" und "Berti" hatten zu lange Röcke an und landeten nicht auf dem Treppchen. Ganz im Gegenteil zu Heidi Knöffel. Sie hatte ganz bis zum Schluss gewartet und stand gelassen in ihrer Tracht am Rande. Plötzlich aber entledigte sie sich des Trachtenrocks und stand da in einem Nichts von Rock, der die Konkurrentinnen und Konkurrenten erblassen ließ. Kühn und siegessicher schritt die 62-Jährige zur Bühne, nahm auf dem Sattel Platz und wartete auf das Ergebnis. Mit einer durchschnittlichen Länge von nur 2,55 Zentimetern, die ihr Rock über die Sattelspitze (oder den Hintern) ragte verwies sie Kathrin Arndt (4,7 cm) und Sarah Harrek (4,85 cm) deutlich auf die Plätze zwei und drei. Bei soviel Spaß und schönen Beinen war es ein Wunder, dass der Kameramann sein Arbeitsgerät ruhig hielt und die Jurymitglieder noch eine einigermaßen sichere Messung hinbekamen. Wann der Fernsehbeitrag aus Plossig über den Bildschirm flimmern wird, steht allerdings noch nicht fest.