Metallbearbeitung in Jessen Metallbearbeitung in Jessen: Ein Foto in Blech

Jessen - Eigentlich ist Arnie schuld. Denn von ihm - TV-Actionheld Arnold Schwarzenegger - „ist unser Leiter für Forschung und Entwicklung, Thomas Metzner, ein großer Fan“, erzählt Jörg Lieschke, Geschäftsführer der Jessener Schweiß- und Metallbearbeitung GmbH (SMB). Und so war Arnie einer der Ersten, dessen Konterfei auf diese Art in Metall gelocht wurde. In Auftrag gegeben durch ebendiesen Fan. Das Konterfei des zwischenzeitlich sogar zum Gouverneur von Kalifornien/USA aufgestiegenen TV-Stars ziert inzwischen allerdings nicht wie ursprünglich geplant das Haus von Metzner. Er übergab es vielmehr an das Schwarzenegger-Museum in dessen Heimatstadt Graz.
Der Schwerpunkt der Produktion in der Jessener Schweiß- und Metallbearbeitung GmbH liegt in der Bearbeitung von Dünnblechen. Die Palette ist jedoch sehr breit aufgestellt. Lüftungskanäle und Schalldämmkulissen gehören genauso zum Fertigungsportfolio der 35 Mitarbeiter wie Wetterschutzgitter, Jalousieklappen und Hauben. Außerdem werden Edelstahlrohre und Formteile gefertigt sowie Sonderkonstruktionen.
Das Unternehmen entstand 1990 aus dem früheren Landtechnischen Instandsetzungswerk (LIW). Seit 2008 werden intensiv weitere Produkte erschlossen. Die Firma im Internet: www.smb-jessen.de
Für das Jessener SMB-Unternehmen erschloss sich durch die Technologie, mit der solche Bilder gefertigt werden, derweil ein völlig neues wirtschaftliches Standbein. Das Jörg Lieschke durchaus nicht abgeneigt ist weiter auszubauen. Gerade werden in dem Betrieb im Baderhag die letzten Tafeln eines Auftrages für das Technische Museum in Wien gefertigt. Insgesamt 22 übermannshohe Tafeln zeigen zum Teil historische Straßenszenen, aber auch andere Motive, die demnächst das Foyer des Museums schmücken werden.
„Für uns ist das eine neue Nische“, erklärt der SMB-Geschäftsführer. Und gerät direkt ins Schwärmen ob der vielfältigen Möglichkeiten, die dieser Produktionszweig bietet. Denn vom kleinen Wandschmuck fürs private Eigenheim über solche großen Einzelbilder, wie für das Museum in Wien, bis hin zu ganzen Hausfassaden lässt sich alles machen. Egal, ob das Bild auf Aluminiumblech, auf Edelstahl oder einfaches Blech gebannt wird, das später auch eine Farbe erhalten kann. Und ebenso egal, ob jedes Teilstück ein einzelnes Motiv darstellt oder ob beispielsweise eine ganze Wand aus einem Motiv bestehen soll. Der Computer rechnet das ganz genau aus. Ohne moderne Rechentechnik freilich ginge dies gar nicht. Denn, wer einmal die Gelegenheit hat, die Stanznippel-Maschine zu beobachten, die die Bilder herstellt, mag aus dem Staunen nicht herauskommen. In Windeseile huscht der Arm mit den Stanzwerkzeugen, die in verschiedenen Revolvermagazinen bereitstehen, scheinbar wahllos über das Blech. Und doch liegt System darin. Denn die Maschine stanzt jeweils die Löcher einer Größe hintereinander weg, um erst dann vollautomatisch das Werkzeug zu wechseln. Das erscheint dem Laien wie ein wahlloses Hin und Her. Doch auf die Löcher kommt es an. Denn die, genauer gesagt, deren Größe, hundertstel Millimeter genau ausgerechnet, lassen auf dem Blech erst das Bild entstehen. Das sogar fotorealistisch ausfallen kann. Die Wirkung entfaltet sich durch den Kontrast mit dem Hintergrund - und den Abstand des Betrachters vom Bild. Je größer die Fläche und je weiter der Betrachter entfernt ist, umso größer müssen die Löcher ausfallen, die die Maschine ins Blech stanzt.
Und auch in puncto Motive sind der Technik keine Grenzen gesetzt. Das kann durchaus auch mal das Porträt des Liebsten für den Nachtschrank sein. (mz)