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Meeresgott ist sehr zornig

Von BORIS CANJE 15.07.2010, 15:56

JESSEN/MZ. - Mit diesen Worten eröffnete Neptun das Fest zu seinen Ehren. Allerdings hatte er sich vorher etwas länger bitten lassen. Kein Wunder, war es doch diesmal ein Mädchen, Vivian. Aber auch sie kannte dann keine Gnade. Für den Frevel sollten alle einer schrecklichen Taufe unterzogen werden. Sprach's und schickte ihre Häscher, alle vier etwa martialisch geschminkt, in die Spur. Übrigens wollten die Auserwählten einmal den begehrtesten Job eines Jäger haben. Vivian dagegen wollte am Donnerstag eigentlich nach Berlin. als sie gefragt wurde, ob sie Neptun sein wolle, änderte sie ihre Planung kurzerhand.

Den erste Delinquenten hatten die Häscher ziemlich schnell, aber Karl wollte sich nicht so leicht fangen lassen. Mehrfach ging es um das Gebäude des Freizeittreffs herum, dann machte er selbst der wilden Hatz ein Ende, gab von sich aus auf. Er musste den Tauftrunk zu sich nehmen (Tee mit Schwarze-Johannisbeeren-Saft), dann legte ihm Neptun den Dreizack auf den Kopf und taufte ihn so auf "plappernde Seeschnecke" und anschließend ging es in den Pool. Taktische und konditionelle Schwächen zeigten die Häscher auch, als sie Lucas aufs Korn nahmen. Immer wieder entwischte er mit kühnen Haken oder Sprüngen über eine Bank. Auch er ließ sich dann einfach fangen und heißt nun "Schnelles, grelles Flundertier". Natürlich gab es eine entsprechende Urkunde, die dann mit nach Hause genommen werden durften.

Aber auch die Häscher selbst mussten sich der Taufe unterziehen. Als dann im wahrsten Sinne des Wortes Not am Mann war, zeigte Wiesengrund-Chefin Edeltraud Günther sportliche Fitness.

Nachdem dann alle getauft waren, verabschiedete sich Neptun mit den Worten: "Die große Trockenheit eures öden Landstriches macht mich fertig. Ich will in die kühlen, klaren Fluten der Schwarzen Elster zurück kehren und meinen unsagbaren Zorn abkühlen." Er forderte noch alle auf, die Lehren aus der Taufe zu ziehen und künftig besser auf sein Reich und dessen Bewohner zu achten.

Einen großen Teil der Requisiten hatten die Mädchen und Jungen selbst gebastelt. Da gehören die Krone sowie der Dreizack des Meeresgottes ebenso dazu wie die Schleifen, mit denen der Zaun um den Pool geschmückt wurde, oder bunte Bänder, die im Baum hingen.

Nach der anstrengenden Taufe musste sich alle erst einmal stärken mit Bockwurst und Brot sowie Eis. Weil das alles erst vorbereitet werden musste und die Taufe schneller zu Ende war als gedacht, durften alle in Gruppen zu je vier Mann noch einmal in den Pool.

Baden stand im Freizeittreff nicht nur am Donnerstag an erster Stelle, sondern bereits die ganze Woche, erzählte Edeltraud Günther. Am Mittwoch hat es sogar lustige Wasserspiele gegeben. Da galt es im Silbertalerzielwerfen beste Ergebnisse zu erreichen ebenso wie beim Handstand im Pool, Schwimmen durch einen halben Reifen oder mit einem Tuch zwischen den Zehen sowie einen Tischtennisball pustend quer durch den Pool zu bewegen, um nur einige zu nennen. Bester wurde Lucas Koennecke, der dafür in den Orden der Flotten Seeteufel aufgenommen wurde.