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Leserärger in Jessen Leserärger in Jessen: Stadt hält gegebenes Versprechen

Von Thomas Tominski 23.12.2018, 09:05
Michelle und Jürgen Krause sind glücklich. Die Zeit, da sie im Dunkeln an der Rehainer Straße auf den Schulbus warten, ist endlich vorbei.
Michelle und Jürgen Krause sind glücklich. Die Zeit, da sie im Dunkeln an der Rehainer Straße auf den Schulbus warten, ist endlich vorbei. Thomas Tominski

Jessen - „So ein teures Weihnachtsgeschenk bekommt nicht jedes Kind“, sagt Jürgen Krause und läuft strahlend an der neuen Straßenbeleuchtung vorbei. „Einfach nur super“, ergänzt seine Tochter Michelle, die das Baugeschehen am Fenster verfolgt hat. Die Zwölfjährige erzählt, dass sie total aufgeregt gewesen ist. „Exakt um 16.10 Uhr ist an den Straßenlaternen das Licht angegangen“, sagt sie und betont, dass sie in Zukunft ohne Angst im Schulranzen die Rehainer Straße überqueren wird.

Erster Redaktionsbesuch

Rückblick: Im Oktober hat der Familienvater die MZ-Redaktion in Jessen aufgesucht und das Problem defekte Straßenbeleuchtung angesprochen. Seine Tochter wird jeden Tag von der Annaburger Firma Transmobil zur Heideschule Holzdorf gebracht, doch die Überquerung der Bundesstraße 187 avanciert gegen 6.30 Uhr zur täglichen Herausforderung.

„Zu dieser Zeit herrscht Hochbetrieb“, sagt er. Zudem ist der Radweg - hier wartet das Duo auf den Kleinbus - unbeleuchtet und bildet eine zusätzliche Gefahrenquelle. Zur täglichen Sicherheitsausrüstung gehören Jacken mit Reflektoren und Taschenlampen, damit das Duo im Dunkeln nicht übersehen werden kann.

Auf Anfrage der MZ heißt es damals in einem Schreiben der Jessener Stadtverwaltung: „Das Bauamt holt derzeit die Genehmigung der Landesstraßenbaubehörde Dessau für die Benutzung der Bundesstraße ein. Parallel wird eine Tiefbaufirma für die Erdarbeiten gesucht. Die Reparaturmaßnahme soll dann so schnell wie möglich durchgeführt werden, voraussichtlich im November“.

Zweiter Kontakt

Bis Anfang Dezember passiert nichts. Doch der Familienvater bleibt am Ball und kontaktiert erneut die MZ. Er stehe weiter mit seiner Tochter im Dunkeln, die Hoffnung auf ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk habe er aber nicht aufgegeben. Laut Pressesprecherin Anja Richter-Nowak hat die Stadtverwaltung den Auftrag zur Reparatur der Beleuchtung in der Rehainer Straße im Oktober der Firma Elektro Scholz aus Holzdorf erteilt.

Nach der Bauanlaufberatung ist geplant, dass Straßenbeleuchtungskabel und eine provisorische Beleuchtungsanlage bis Weihnachten zu errichten, heißt es im zweiten Schreiben.

Dann passiert alles im Expresstempo. Ein paar Tage vor dem Fest gehen gegenüber dem Grundstück der Familie die Laternen an. „Wie Flutlicht im Stadion. Hier können meine Jungs am Abend Fußball spielen“, sagt Krause scherzhaft, der sich zusammen mit Tochter Michelle bei der Stadtverwaltung für das gehaltene Versprechen bedankt. „Jetzt kann ich nach den Schulferien allein über die B 187 gehen“, erklärt die Zwölfjährige, die nun Warnweste und Taschenlampe liegen lassen kann.

Bürgermeister Michael Jahn (SPD) ist froh, dass die „dunkle Angelegenheit“ vom Tisch ist. „Am 19. Dezember konnte die wochenlang defekte Straßenbeleuchtung im Abschnitt der Sprint Tankstelle in der Rehainer Straße Richtung Wittenberg nach umfangreicher Reparatur wieder in Betrieb genommen werden.

Ein besonderer Dank gilt der Firma Elektro Scholz aus Holzdorf und der Tiefbaufirma Gerd Schliebener aus Grassau, welche kurzfristig nach Vorlage der Genehmigung durch den Landesbaubetrieb ein neues Erdkabel für fünf Lichtpunkte verlegt haben. Die alten defekten Lampen mit Betonmasten an der Bundesstraße wurden durch energiesparende LED-Straßenleuchten ersetzt“, heißt es in der Mitteilung des Bürgermeisters. (mz)

Für die Tiefbauarbeiten an diesem Teilstück der Rehainer Straße in Jessen ist die Firma Gerd Schliebener aus Grassau zuständig gewesen.
Für die Tiefbauarbeiten an diesem Teilstück der Rehainer Straße in Jessen ist die Firma Gerd Schliebener aus Grassau zuständig gewesen.
Stadtverwaltung