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Landwirtschaft  Landwirtschaft : Seydaland und Neumarkt arbeiten jetzt zusammen

Von Frank Grommisch 28.09.2017, 11:54
Bei Petra Richter im Seydaland-Markt Elster sind Mark Zwuschener Eier jetzt verstärkt gefragt.
Bei Petra Richter im Seydaland-Markt Elster sind Mark Zwuschener Eier jetzt verstärkt gefragt. Ute Otto

Seyda - Die Seydaland Vereinigten Agrarbetriebe und die Neumarkt-Fleischerei aus Jüterbog arbeiten jetzt eng zusammen. Ab 1. Oktober wird das Unternehmen aus dem Nachbarkreis Teltow-Fläming die Verantwortung für die beiden Seydaland-Märkte in Elster und in Seyda übernehmen, kündigten Seydaland-Geschäftsführerin Sabine Mühlbach und Neumarkt-Chef Steffen Papendorf an.

Für die Kunden werde es keine großen Änderungen geben. Die Schilder von Neumarkt und Seydaland werden an den Verkaufseinrichtungen hängen, in denen dann die Produkte beider Unternehmen angeboten werden. Aber nicht allein in Elster und Seyda. Eine Folge der Zusammenarbeit ist, dass die Seydaland-Produkte, etwa Sanddorn-Saft und Leinöl, in den Neumarkt-Filialen in Jessen und Holzdorf angeboten werden.

Die Milch ebenfalls in Jessen und eventuell in Holzdorf, so der Bedarf besteht. Und auch in den anderen fünf Neumarkt-Handelseinrichtungen in Brandenburg werden künftig Seydaland-Produkte zu haben sein. „Der Sanddorn ist von hier, das Leinöl ist von hier.“ Jeder könne sehen, wie die Kulturen gedeihen, merkt Steffen Papendorf als einen Vorteil an. Bislang seien derartige Produkte von Neumarkt aus weiter entfernten Regionen bezogen worden.

Der Ausgangspunkt für die nun enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen liegt in der Schließung des Seydaland-Marktes an der B 187 in Jessen aus wirtschaftlichen Gründen. „Wir waren traurig, dass wir in Jessen schließen mussten“, sagt Sabine Mühlbach. Für einen Handwerksbetrieb, so bezeichnete sie die Fleischerei-Sparte in dem Unternehmen, sei es schwierig, in Jessen mit seinen vielen Einkaufsmärkten zu bestehen.

Kunden sollen weiterhin erfahren, woher ihr Fleisch stammt

Es gab zunächst Überlegungen, einen kleineren Laden in Jessen zu betreiben, doch dann bahnte sich die Zusammenarbeit mit Neumarkt an. Die Gespräche seien gut und offen gelaufen. Die beiden Unternehmen mit „landwirtschaftlicher Urproduktion“, die Neumarkt-Fleischerei ist Tochter der Jüterboger Agrargenossenschaft, veredeln ihre Produkte selbst.

Neumarkt habe im Fleischerei-Bereich eine moderne Produktionsstätte mit noch freien Kapazitäten, so dass Fleisch und Wurst, auch jene mit Seydaer Rezepturen, künftig von dort kommen werden.

Am Grundsatz, dass nachverfolgbar ist, woher das Fleisch kommt, ändere das nichts, versichern die beiden Geschäftsführer. Zudem haben Interessierte etwa einmal im Monat die Möglichkeit, die Produktionsstätte von Neumarkt in Jüterbog bei einem Tag der offenen Tür zu besichtigen.

Die Jüterboger übernehmen aus Geschäften und Fleischerei das Seydaer Personal. Es hat das Jüterboger Unternehmen und die Läden bereits kennengelernt. „Sie sind alle mit einem guten Gefühl wiedergekommen. Das ist uns sehr wichtig“, sagt Sabine Mühlbach.

Seydaland-Markt Elster: Ausstattung des Ladens wird umfangreich aufgewertet

In punkto Veränderungen merkt Steffen Papendorf noch an, dass im Seydaer Markt lediglich die Beleuchtung verbessert werden soll. In Elster hingegen sind die Aufwändungen viel umfangreicher. Das hängt mit den gerade laufenden Bauarbeiten zur Beseitigung von Hochwasserschäden an dem kommunalen Gebäude zusammen.

Dies erfordert, dass der Verkauf etwa vier bis sechs Wochen über einen Wagen vor dem Geschäft laufen müsse. Und in die Ausstattung des Ladens werde dann „nicht nur ein bisschen Geld“ gesteckt. „Der Standort ist es uns wert“, so Steffen Papendorf.

Seydaland und Neumarkt, „wir passen gut zueinander“, sagt der Geschäftsführer aus Jüterbog. In der nun engen Zusammenarbeit der beiden Unternehmen sieht er auch einen Beitrag zur Lebensqualität in der Region, in der beide Agrarbetriebe fest verwurzelt sind. (mz)