Landwirtschaft Landwirtschaft: Axiener Erfahrungen reisen mit nach Afrika

Axien/MZ - Omoniyi Emmanuel Akilapa und Moses Olalekan Makanju lassen keinen Zweifel aufkommen: Der dreimonatige Aufenthalt in Deutschland ist für die beiden Landwirte aus Nigeria spannend. Nach vier Wochen der Theorie in Iden in der Altmark bekommen sie in verschiedenen Betrieben im Landkreis Wittenberg Einblick in die Praxis. Nach dem Schweinitzer Obsthof Zwicker, in dem sie in der vergangenen Woche mehr über den hiesigen Obstanbau erfuhren, waren sie in den zurückliegenden Tagen vor allem im Landgut „Elbeland“ Axien tätig.
Aber auch ein Abstecher in die Agrargenossenschaft Holzdorf hat sie begeistert, wie sie berichten. Denn dort haben sie erlebt, wie per Mähdrescher Mais geerntet wird. „Das war für mich sehr interessant“, sagte Omoniyi Emmanuel Akilapa. In Axien halfen sie bis gestern bei der Betreuung der Kälber, sie haben gefüttert und ausgemistet. Sie konnten bei der Ernte von Zuckerrüben dabei sein. Und von ihnen wurden auch Futtermittel abgepackt. Am meisten beeindruckt hat Moses Olalekan Makanju das Melken der vielen Kühe und der Einsatz der Fütterungstechnik.
Deutliche Unterschiede zu Nigeria
Omoniyi Emmanuel Akilapa nennt da das Mitfahren auf einem mit Global Positioning System (GPS) ausgestatteten Traktor. Die hiesigen Betriebe sind von der Größe her kaum mit der Landwirtschaft in ihrer Heimat zu vergleichen, erzählen die beiden zumeist Englisch sprechenden Männer, die inzwischen aber auch einige deutsche Worte gelernt haben. In Nigeria seien sie auf kleinen Farmen tätig.
Bis zum 22. November werden sich die beiden Männer, die vom Kreisbauernverband Wittenberg intensiv betreut werden, im Landkreis aufhalten, berichtet Geschäftsführerin Thekla Schicht. Nächste Station ist der Diakonie-Hof in Rackith. Auch darauf freuen sich die beiden Nigerianer, wollen sie doch dort neben anderem erfahren, wie hierzulande Geflügelschlachtung abläuft. Danach stehen Visiten in der Agrargenossenschaft Kropstädt und in der Agrofarm „Flämingrand“ in Zahna an.
Bitte an die Gastgeber
Mit dem Wetter sind sie derzeit zufrieden, aber in der vergangenen Woche, als sie auf dem Obsthof waren, sei es zu kalt gewesen. Schließlich würden in ihrer Heimat die Temperaturen im Minimum 20 Grad betragen. Allerdings, sie haben einen Wunsch, für den es noch kälter werden muss: Sie möchten während ihres Aufenthaltes auch mal gern Schnee sehen.
Und noch eine andere große Bitte haben sie an ihre Gastgeber. Die beiden möchten mehr über den Einsatz von Beregnungsanlagen erfahren. Thekla Schicht will deshalb zusätzlich zum Programm Kontakt zu einem Betrieb herstellen, der hier Erfahrungen vermitteln kann. Das Programm der beiden Männer ist umfangreich, umfasst auch Sport und Ausflüge. Heimweh ist für sie derzeit kein Thema.