Landkreis Wittenberg Landkreis Wittenberg: Zwei Jahrgangsbeste unter den Ausbildungsabsolventen
JESSEN/MZ. - Die in der Runde mit dem Geschäftsführer der Elsterland Käserei in Jessen Platz genommen hatten, sind fünf besonders erfolgreiche junge Leute aus dem Unternehmen und ihre beiden Ausbilderinnen. Der eine Teil von ihnen befürwortete den Namen Molkereifachleute, dazu gehörte auch der Chef. Die anderen favorisierten die Technologen, zum Beispiel weil das den Unterschied zu Melkstand und Kuhstall als Arbeitsfeld deutlicher herausstelle.
Vom zeitgemäßen Fachterminus einmal abgesehen, wird sich für die Elsterland Molkerei nicht viel ändern: In jedem Jahr bildet sie, den kaufmännischen Bereich eingeschlossen, drei bis fünf Lehrlinge aus. Und jedem, das betonte Richard Obermaier, werde die Möglichkeit geboten, innerhalb der BMI-Gruppe (Bayerische Milchindustrie), zu der die Elsterland Käserei gehört, zu arbeiten. Allerdings müsse man dafür schon ein bisschen Flexibilität an den Tag legen, denn die Anstellung könne auch an anderen Standorten als dem Jessener erfolgen.
Für die fünf jungen Menschen an dem großen Tisch im Geschäftsführer-Büro bleibt bis auf weiteres Jessen der Ort ihres Wirkens. "Gute Fachleute wollen wir immer halten", sagte Richard Obermaier. Und gut sind die Fünf. Zwei von ihnen haben ihre Berufsausbildung (drei Jahre) sogar als Jahrgangsbeste abgeschlossen. Molkereifachmann Thilo Matthes (25 Jahre, aus Elster) erreichte das Prädikat "sehr gut" und legte einen Notenschnitt von 1,2 vor. Benjamin Pflug (19, aus Jessen) ging als glatter Zweier durch, und die milchwirtschaftliche Laborantin Christin Eichelbaum (21, aus Wittenberg) brachte es auf einen Schnitt von 1,83. "Die Einser- und Zweier- Abschlüsse bekommen vom Betrieb eine Sonderprämie", würdigte der Geschäftsführer die Leistungen.
Doch damit nicht genug: Die Jahrgangsbesten Thilo Matthes und Christin Eichelbaum wurden vom Zentralverband Deutsche Milchwirtschaft zu einer feierlichen Ehrung eingeladen. Ausbilderin Bettina Heide wird sie begleiten. Die Veranstaltung findet am 2. Oktober in Gütersloh statt. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz nimmt die Würdigung der Berufsneulinge vor, die ihre letzten Prüfungen erst Anfang Juli hatten.
Die zwei verbleibenden jungen Frauen in der für die MZ zusammengerufenen Runde sind Anika Schweikert (19, aus Jessen) - sie ist frisch gebackene Industriekauffrau, also im Büro tätig, ihre Ausbilderin war Diana Richter - und Molkereimeisterin Diana Schulze (24, aus Zallmsdorf. Diana Schulze hat ihre Meisterausbildung nach neun anstrengenden Monaten im Juni erfolgreich abgeschlossen. Zuvor (bis 2005) hatte sie beim Unternehmen Elsterland schon Molkereifachfrau gelernt. "Ich habe hier mit 16 angefangen", bemerkte sie. Jetzt leitet sie die neu installierte Linie für Reibekäse. Sie werde aber auch als Springer in anderen Abteilungen zum Einsatz kommen, ergänzte Richard Obermaier. Überhaupt sei es gängige Praxis im Betrieb, die in der Produktion arbeitenden Fachleute in verschiedenen Bereichen anzulernen, denn "sie sollen flexibel einsetzbar sein".
Außerdem wies der Geschäftsführer darauf hin, dass nach der Verschmelzung der Elsterland GmbH mit der BMI der kaufmännische Bereich weiter zentralisiert und am BMI-Verwaltungssitz in Landshut konzentriert werde. Dort könnte auch Anika Schweikert eine berufliche Zukunft finden, so sie das will.
Zusätzlich zur Übernahme der genannten Azubis hat die Elsterland Käserei wegen Produktionserweiterungen eben neun neue Leute eingestellt. Und sie sucht weitere Kräfte, die zwar als Anlagenfahrer gebraucht werden, aber möglichst aus dem technischen Bereich (Mechatroniker, Elektriker, Industriemechaniker) kommen sollten. "Sie haben ein besseres Verständnis für den Umgang mit den Maschinen", erklärte Richard Obermaier die Auswahl.