1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Jessen
  6. >
  7. Kunterbunte Pferde auf dem Reiterhof

Kunterbunte Pferde auf dem Reiterhof

Von Evelyn Jochade 30.04.2007, 17:38

Meuselko/MZ. - Dafür gesorgt hatten die vielen Kinder und auch Eltern, die zum Schnuppertag der Einrichtung gekommen waren. 41 Pferde teilen sich hier den Hafer und die Aufmerksamkeit der Menschen. Das sind in erster Linie zurzeit neun junge Frauen, die ständig betreut werden. Andere wiederum kommen regelmäßig nach Meuselko, um hier ambulant eine Therapie zu machen oder zum heilpädagogischen Reiten.

Für Kirsten Bruchhäuser, seit Jahren Leiterin des Reiterhofes, sind dabei die Begegnungen Mensch-Tier wesentlicher Bestandteil der "Maruschka"-Philosophie. Durch das Engagement aller fachspezifisch geschulten Mitarbeiterinnen konnte schon vielen, vor allem jungen Menschen, geholfen werden. Doch richten sich die Angebote nicht nur an Kinder und Jugendliche. Auch Erwachsene sind zum Beispiel zu den Reitstunden für Frauen gern gesehen. Über diese breite Palette konnte sich, wer wollte, am Samstag informieren.

Rund 30 Kinder ließen sich gemeinsam mit ihren Eltern die Gelegenheit nicht entgehen und kamen auf die Koppel nach Meuselko. Aufgeregt schnatterten sie auf die Erwachsenen ein, denn es gab einiges zu entdecken und auszuprobieren. Reiten im Longierzirkel, Führausreiten in die Umgebung oder einfach nur Pferde streicheln. Für Langeweile gab es wahrlich keinen Grund. Die Eltern konnten sich beruhigt zurücklehnen. Ihre Kinder waren in besten Händen und die Vierbeiner die Ruhe in Person. Die vielen fremden Menschen und Menschlein ertrugen sie stoisch.

Besonders geduldig mussten Erzi und Tokomo sein. Sie waren zum Pferdeschminken ausgewählt worden. Sicher spielte ihr Charakter dabei eine große Rolle. Nicht weniger aber ihre Farbe. Auf den weißen Felluntergrund konnten die Kinder wahre Kunstwerke zaubern. Da leuchteten nicht nur die Farben, auch die Augen der Kleinen bekamen einen besonderen Glanz. Und Angst vor den großen Tieren? Keine Spur war davon zu merken. Selbst die kleine Lili, gerade eineinhalb Jahre alt, tippelte mutig mit ihrem Farbtöpfchen drauflos. Am Ende der Schmink-Aktion allerdings konnte man an ihrem T-Shirt genau ablesen, welche Farben sie benutzt hatte.

Lukas hatte es besonders der Esel Gandalf angetan. Der für seine Späßchen bekannte Hengst zeigte sich an diesem Tag auch von seiner besten Seite. Doch reiten, so musste sich der Junge belehren lassen, ist bei Gandalf noch nicht drin, dafür ist er noch zu jung. Das fand der achtjährige Lukas zwar schade, doch nach kurzer Nachdenkphase erklärte er: "Da komme ich einfach nächstes Jahr wieder."