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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Krabbelgruppe zieht es an den Dixfördaer Badesee

Von GABI ZAHN 21.07.2011, 18:01

DIXFÖRDA/MZ. - Quietschvergnügt lässt sich Willy von seiner Mama auf der bunten Decke knuddeln und schaut auch mal, welches Spielzeug Emil mitgebracht hat. Vierzehn Mütter mit fünfzehn Babys - Mia und Hannah aus Klöden sind Zwillinge - trafen sich vor wenigen Tagen zum Picknick auf der Wiese am Dixfördaer See.

Die Krabbelgruppe der Jessener Arbeiterwohlfahrt (Awo) und ihre Betreuerinnen Anne Ermich und Steffi Fromm verlebten dort fröhliche Stunden. Immer mittwochs zwischen 9.30 und 11 Uhr gibt es ein solches Treffen im Awo-Domizil in der Villa Teige in Jessen. Das schöne Sommerwetter ließ vor wenigen Tagen endlich das seit langem geplante Picknick am See zu. Proviant - sowohl für die kleinen als auch für die großen Sommerfrischler - wurde reichlich mitgenommen, ebenso Rasseln, Bälle, Püppchen - und selbstverständlich auch "Schildi", die grüne Schildkröte aus Plüsch - das Maskottchen der Krabbelgruppe. Anne Ermich und Steffi Fromm kennen die Frauen schon aus der Schwangerenberatung. "Jetzt haben wir die Möglichkeit, den jungen Muttis noch eine Weile zur Seite zu stehen, bis die Kleinen einen Kindergarten besuchen können", freut sich Steffi Fromm. "Während der Schwangerenberatung haben wir viele Dinge gelernt und fühlten uns gut aufgehoben. Irgendwie war es auch schade, dass unsere Treffen nach der Geburt zu Ende sein sollten", erzählt Susi Kaiser aus Ruhlsdorf, die mit ihrer einjährigen Tochter Anni das Zusammensein genießt.

Aus diesem Bedauern heraus entstand im Oktober vorigen Jahres die Idee zur Krabbelgruppe, die ab dem vierten Lebensmonat besucht werden kann. Susann Winne, die Mutter des kleinen Valentin, bekundet: "Nicht nur wir als Mütter, sondern auch unsere Kinder knüpfen auf diese Weise soziale Kontakte. Und immer wieder stellen wir fest, wie viel wir voneinander lernen können."

So werden Tipps zur Ernährung, leckere Rezepte und Ratschläge zu Behördengängen ausgetauscht. Weil es vielerorts anders ist, sorgt ein Thema für große Erleichterung: Kindergartenplätze stehen in der Region ausreichend zur Verfügung. Sowohl die Awo-Mitarbeiterinnen als auch die jungen Muttis freuen sich, dass es bisher keine Familie aus ihrem Bekanntenkreis gibt, deren Antrag auf einen Kindergartenplatz in Jessen bzw. in den Ortsteilen abgelehnt wurde. Die Frauen erzählen von Freundinnen, die mittlerweile in westlichen Bundesländern wohnen und auf lange Zeit keine Aussicht haben, ihre Kinder gut betreut und bezahlbar in Kitas unterzubringen.

Vom vierten Lebensmonat an können die Mütter (auch Väter) mit ihren Babys die Krabbelgruppe besuchen. Die "erste Generation" der Teilnehmer hat sie schon wieder verlassen. Der kleine Willy war jetzt zum ersten Mal dabei und ist mit vier Monaten der Jüngste in der Runde. Er und seine Mama werden die Krabbelgruppenzeit noch rege nutzen können.