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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Erwartungen sind hoch

Von H.-DIETER KUNZE 01.04.2011, 18:15

HOLZDORF/MZ. - Die Ausbildung dauert drei beziehungsweise dreieinhalb Jahre. Ausbildungsbeginn ist am 1. August bzw. 1. September dieses Jahres. Die Lehrstellen unterstehen der Zuständigkeit des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums mit Sitz in Doberlug-Kirchhain.

Dessen Leiter, Regierungsoberamtsrat Peter Schenck, verwies auf den hohen Stellenwert, den die Bundeswehr auf eine fundierte Berufsausbildung legt und jungen Leuten eine echte Chance bietet, sozusagen als Sprungbrett ins Berufsleben. Wenn es die jungen Leute denn ernst nehmen. "Wir bieten nicht nur, sondern setzen sehr hohe Erwartungen in die Lehrlinge. Bestmögliche Noten müssen deshalb angestrebt werden", machte er unmissverständlich klar. Die Lehrbedingungen sind eindeutig geregelt, unterstehen sie doch dem öffentlichen Dienst. Bereits im ersten Lehrjahr gibt es eine monatliche Vergütung von 703 Euro. Die steigert sich. Außerdem gibt es bei erfolgreichem Berufsabschluss eine Prämie in Höhe von 400 Euro.

Die praktische Lehrunterweisung erfolgt in modern ausgestatteten Werkstätten der Bundeswehr, so wie sie in Holzdorf vorhanden sind. Medizinische Fachkräfte werden in den Sanitätszentren in Holzdorf und Strausberg betreut. Für den theoretischen Unterricht gibt es Verträge mit der Bundeswehr und Oberstufenzentren in Berlin, Cottbus, Wittenberg, Bernau, Strausberg und Elsterwerda. Bei der Bereitstellung von Unterkünften ist die Bundeswehr behilflich, allerdings müssen die Lehrlinge die Quartiere selbst finanzieren. Wohnungen stehen unter anderem im Wohnpark Holzdorf der Imacon GmbH zur Verfügung. Sie war mit einem Informationsstand bei der Vertragsübergabe präsent. Denn die wenigsten Auszubildenden sind aus der Region. Sie kommen auch aus Naumburg, Plau am See, Dresden, Berlin oder Forst.

Das ganz große Los hat wohl Patrice Gulla gezogen. Er wohnt in Holzdorf und möchte Elektroniker für Geräte und Systeme werden. "Auf die Spur hat mich mein Vater gebracht, er ist Rundfunk- und Fernsehtechniker", erklärt der junge Mann, der sich am Gymnasium Jessen auf das Abitur vorbereitet. Mit seiner Bewerbung beim Dienstleistungszentrum der Bundeswehr habe es auf Anhieb geklappt, freut er sich. Nach der Lehre möchte er gern in der erlernten Fachrichtung studieren. Die modern ausgestattete Lehrwerkstatt im Fliegerhorst kennt er bereits, absolvierte er doch hier ein Praktikum.

Philipp Henze wohnt in Prettin. Er freut sich, dass er einen Ausbildungsplatz in der Heimatregion gefunden hat. Nach mehreren erfolglosen Bewerbungen anderswo. Er kann sich vorstellen, nach der Lehre bei der Truppe zu bleiben und dort eine berufliche Karriere zu starten. Er wird ebenfalls Elektroniker für Geräte und Systeme, interessiert sich aber auch für die Betriebswirtschaft, wie er sagt. In feierlichem Rahmen erhielten die künftig Auszubildenden dann ihre Verträge überreicht.

Junge Leute werden durch die Bundeswehr in der Region seit 1992 ausgebildet. Mehr als 700 waren es bis jetzt.

In der Berufsgruppe Elektroniker für Geräte und Systeme gibt es noch freie Ausbildungsplätze. Bewerbungen können bis zum 31. Mai 2011 an das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in 03253 Doberlug-Kirchhain, Torgauer Straße, gesendet werden.