Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Drei Kaltblüter in Kalkreuth
AXIEN/MZ. - Nicht, dass es hier keine Traktoren und andere moderne Technik gäbe, aber in Axien existiert mit der genossenschaftlichen Kaltblut-Zucht ein traditionelles Gegengewicht. Norbert Freistedt, Geschäftsführer des Pferdezuchtverbandes Sachsen-Thüringen, stellte die Zucht des Landguts bei der jüngsten Fohlenschau sogar als eine mit überregionaler, nämlich mit Bedeutung für ganz Deutschland heraus.
Doch nicht zum Komplimente machen war der Mann in den Elbaue-Ort gekommen, sondern als Zuchtrichter. Gemeinsam mit Jürgen Mahl und Karl Brunsch vom Pferdezuchtverein Niederlausitz übernahm er es, den Pferdenachwuchs aus der Gegend in Augenschein zu nehmen und zu bewerten. Außerdem moderierte er die Veranstaltung in unterhaltsamer Art. 19 Fohlen stellten sich diesmal den kritischen Blicken der Zuchtrichter. Zehn davon und damit die Mehrzahl waren Kaltblüter, acht kamen allein vom gastgebenden Landgut Elbeland, das seine oben angesprochene Ausnahmestellung einmal mehr untermauerte.
Drei Noten mit jeweils maximal zehn Punkten bekommen die jungen Tiere, während sie von ihren Haltern der Jury gemeinsam mit ihren Müttern vorgestellt werden. Die Zuchtrichter bewerten den Rassetyp (charakteristische Merkmale), die Korrektheit des Gebäudes (Körperbau) und die Bewegung, weshalb eine schnelle Runde im Ring unabdingbar zu der Vorführung gehört. "Ab 23 Punkten in der Summe gibt's eine Prämie. Die Besten mit 25 Punkten und mehr dürfen zum Fohlen-Championat", erläuterte Norbert Freistedt. Besagtes Championat findet am 24. Juli in Kalkreuth bei Dresden statt. Die besten Fohlen aus ganz Sachsen werden versammelt sein.
Antreten darf dort auch der Tagessieger von Axien, das am 13. März geborene Deutsche Sportpferd von Silvio Trodler, Korgau. Dieses Hengstfohlen brachte es auf 26 Punkte. Eine höhere oder zweite gleichhohe Note wurde diesmal nicht ausgeteilt. Unter den Kaltblütern vergaben die Zuchtrichter mit je 25 Punkten drei Championats-Teilnahmen: alle drei an Fohlen der Rasse Rheinisch-Deutsches Kaltblut vom Landgut Elbeland. Der Gastgeber konnte zudem mit einer Besonderheit aufwarten. In den Ring geführt wurden auch zweieiige Zwillinge. Stut- und Hengstfohlen von Mutter Lia kamen am 24. März zur Welt. Beide holten 21 Punkte. Zur Spitze bei der Schau gehörten drei weitere 25-Punkte-Fohlen: ein Deutsches Partbred Shetland Pony von Werner Wagenknecht aus Annaburg, ein Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut von Günter Drubig aus Schildau sowie ein Haflinger von Arnold Schildhauer, Rade.