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Konzert Konzert: Sonne, Mond und Sterne im Konzert

Von Detlef Mayer 11.08.2003, 15:38

Jessen/MZ. - Gero Schmidt (Posaune), der für die fünf Blechbläser die Moderation des Abends übernahm, würzte seine Ankündigung der jeweiligen Titel mit flotten Sprüchen und kleinen Geschichten zu dem aktuellen Programm "Sunny Brass am Elsterstrand". Wobei der Elsterstrand extra für Jessen eingefügt worden war, eigentlich steht Ostseestrand an seiner Stelle. Dort nämlich ist das Ensemble über Sommer auf Konzert-Tour.

"Sie sind heute wohl nicht trotz des schönen Wetters hier, sondern wegen der Hitze", begrüßte Gero Schmidt die rund 140 Zuhörer am Sonntag etwas provokativ. Kantor Volkmar Genterczewsky, der in die Veranstaltung einführte, beurteilte dies andersherum: "Die Kirche ist im Verhältnis zu draußen noch wohltemperiert, aber wir werden so viele heiße Töne hören, dass uns bestimmt auch wieder warm wird."

Die intonierten Stücke deckten ein sehr breites Spektrum ab, reichten von der Vorklassik bis in den Musical- und Pop-Bereich. Barocke französische Komponisten kamen da ebenso zum Zuge wie Steve Wonder ("You've got the sunshine of my life"), Cole Porter ("Night and day") oder Kurt Weill und Sting. Die Musik war vor allem thematisch ausgewählt, rankte sich um Sommer, Sonne, Sonnenschein. Und wo das mal nicht ganz zutraf, baute der redegewandte Posaunist dem Publikum mit einer lockeren Moderation eine Brücke. Da wurde zum Beispiel Samuel Heinrich Schwabe, der bekannte Dessauer Astronom (1789 bis 1875) mit seinen Sonnenbeobachtungen (er entdeckte die Periodizität der Sonnenaktivitäten) bemüht, um einen Bogen zu anderen Gestirnen zu schlagen. Und schon passten auch der Mond und der Jupiter ins Programm. Dennoch blieben einige Titel übrig, bei denen Gero Schmidt gar nicht erst versuchte, sie in den Kontext Sonne, Mond und Sterne zu drängeln.

"Dona nobis pacem" gab es als Zugabe, und die Besucher wurden aufgefordert, den Kanon mitzusingen. Als vorletztes Stück ertönte der Bach-Choral "Es ist genug". "Der Titel spricht für sich", bemerkte Gero Schmidt, und: "Am Ende macht es sich immer ganz gut, dass wir aufhören." Die Zuhörer bedauerten das und versuchten, mit anhaltendem Applaus ein Weitermachen zu erreichen. Doch letztlich vermochten dies nicht einmal die Sonnenblumen-Sträuße, die Volkmar Genterczewsky als Dankeschön überreichte.