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Konsum in Klöden Konsum in Klöden: Seit 40 Jahren ein Ziel

Von Frank Grommisch 24.11.2017, 13:14
Aus Anlass von 40 Jahren Konsum-Verkaufsstelle in Klöden gab es einige Geschenke, die neben anderen der ehemaligen Leiterin Ingrid Zarrad (rechts) und dem „guten Geist“ Lieselotte Liebmann (vorn, zweite von rechts) gezeigt wurden.
Aus Anlass von 40 Jahren Konsum-Verkaufsstelle in Klöden gab es einige Geschenke, die neben anderen der ehemaligen Leiterin Ingrid Zarrad (rechts) und dem „guten Geist“ Lieselotte Liebmann (vorn, zweite von rechts) gezeigt wurden. F. Grommisch

Klöden - Der Elbeort Klöden hat einen besonderen Jahrestag erlebt. Die jetzige Konsum-Verkaufsstelle gibt es bereits seit 1977. Mit einigen Sonderangeboten haben Beate Weierke und ihr Team auf die 40 Jahre aufmerksam gemacht. Doch am Ende des besonderen Geburtstages waren sie aufgrund der Reaktion von Kunden und Einwohnern überrascht und manchmal sprachlos. Sie haben gespürt, dass sie und ihre Arbeit geschätzt werden.

In der Verkaufsstelle, die am 22. November 1977 eröffnet wurde, stand am Mittwoch mal alles still, sagte Beate Weierke. Das war zu der Zeit, als die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte „Marienkäfer“ Klöden mit einem Programm überraschten und mit einer liebvoll gestalteten Karte noch dazu.

„Da waren wir baff.“ Auf der Karte steht: „Erfolg kommt niemals von allein. Er stellt sich aber meistens ein, wenn mit Geschick und Fleiß man ihm sehr nachhilft mit ’nem guten Team.“

Vor allem das hat wohl den Ausschlag gegeben, dass die Verkaufsstelle, die zur Konsumgenossenschaft Burg-Genthin-Zerbst gehört, Bestand hat. Den Verkäuferinnen war wichtig, diesen besonderen Tag mit ihren ehemaligen Kolleginnen zu begehen. Sie hatten sich während der Mittagsschließzeit zum Kaffee verabredet.

Die Torte, die von der Landbäckerei Schröder als Überraschung nach Klöden gebracht wurde, war da bereits größtenteils verspeist. Ausschließlich Kunden hatten bis zu diesem Zeitpunkt davon gekostet. Andere Gratulanten sorgten für Nachschub.

Ingrid Zarrad führte die Verkaufsstelle, als sie eröffnet wurde und in den folgenden mehr als 20 Jahren. Die schwierigste Zeit sei jene der politischen Wende gewesen, als unklar war, wie es mit den Handelseinrichtungen auf dem Lande weitergeht. In vergleichbaren oder größeren Orten überlebten Konsum-Verkaufsstellen nicht, in Klöden schon. Das sei vor allem das Verdienst von Ingrid Zarrad, lobte Beate Weierke. „Wir haben uns durchgekämpft“, äußerte Ingrid Zarrad dazu.

Stolz ist zu spüren, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben. Heute ist die ehemalige Chefin vielleicht drei- oder viermal in der Woche zum Einkauf in der Verkaufsstelle. Der „gute Geist“ des Hauses, so wird Lieselotte Liebmann vorgestellt, die sich „als Mädchen für alles“, so auch um das Saubermachen im Laden kümmerte, ist zweimal in der Woche auf Einkaufstour. Manchmal noch zu Fuß, mit 93 Jahren.

Wer den Markt betritt, der kann auch einiges über die Handelsgeschichte der Region und Klödens erfahren. Die erste Konsumgenossenschaft im hiesigen Gebiet wurde 1902, am 14. November, also vor 115 Jahren, in Annaburg gegründet. Wilhelm Krüger eröffnete 1928 den ersten Laden in Klöden. Anfangs habe er dafür seine Wohnstube genutzt.

Erinnert wird auch an das große Erntefest, das in Klöden im Oktober 1986 gefeiert wurde. Auszüge aus den Brigadetagebüchern der Verkäuferinnen sind ebenfalls ausgestellt. Bilder vom Aufbau der Verkaufsstelle bereichern die kleine Sammlung am Eingang. Bis zum Jahresende werden die Dokumente noch zu sehen sein, kündigte Beate Weierke an.

Das Motto damals wie heute sei, wie auf einem Schild vermerkt ist, dass die Kunden zufrieden den Konsum verlassen. Möglichst viele Jahre solle es so bleiben. (mz)