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Klossa und Mönchenhöfe Klossa und Mönchenhöfe: Zwei Orte haben einen Traum

Von Sven Gückel 04.03.2013, 17:52
Auch Klossas Nachwuchs übt sich bereits im Brückenschlag an der Schwarzen Elster. Angeleitet von Wilfried Globig (links) und Michael Putensen öffnet Melina die Schleusen für den Wasserbogen über den Fluss.
Auch Klossas Nachwuchs übt sich bereits im Brückenschlag an der Schwarzen Elster. Angeleitet von Wilfried Globig (links) und Michael Putensen öffnet Melina die Schleusen für den Wasserbogen über den Fluss. Sven Gückel Lizenz

Klossa/Mönchenhöfe/MZ - Zeitgleich, als Mönchenhöfe im Jahre als Stadtteil nach Jessen eingemeindet wurde, hob man die Idee des Brückenschlags aus der Taufe. Das Ansinnen, mit einem Wasserbogen an die ehemalige Elsterbrücke zwischen Klossa und Mönchenhöfe zu erinnern, vielleicht sogar ihren Neubau zu forcieren, ist seither Leitgedanke der jährlichen Veranstaltung.

Hoffnung bleibt bestehen

Gerade einmal 15 Jahre wurde sie alt. In diesem auch für Brücken noch jugendlichen Stadium fiel das Verbindungsbauwerk zwischen Klossa und Mönchenhöfe 1969 bereits wieder dem Abriss zum Opfer (mehr dazu unter „Strapazen nicht überstanden“). Seither trauern die Einwohner beider Orte der einstigen Überführung nach. Übrig geblieben von ihr sind lediglich drei Pfeiler, die mit scheinbar letzter Kraft den Neubau fordernd aus dem Wasser ragen. Nützen wird es ihnen nichts. Im Zuge der anstehenden Sanierung der Schwarzen Elster sollen auch sie in den kommenden Monaten entfernt werden. „Irgendwie passt das zum Gesamtbild der Brücke“, bedauert Egbert Uhde von der Feuerwehr Klossa. Die Hoffnung darauf, dass eines Tages doch einmal eine kleine Fußgängerbrücke an dieser Stelle ihren Bogen über die Schwarze Elster spannt, bleibt jedoch erhalten. Gestützt ist dieser Glaube auf drei Elemente - dass zunehmend mehr Radtouristen, die entlang des Elsterdamms Entspannung und Erholung suchen, das Projekt beflügeln helfen, sowie auf das Holzmodell der alten Brücke, das seit Jahren in Klossa steht. Zudem versuchen beide Dörfer mit der Veranstaltung das nötige Startkapital für eine Renaissance der Brücke zusammenzutragen. „Alle Einnahmen des heutigen Tages fließen auf ein Sperrkonto der Stadt. Vielleicht kommt der Tag ja noch, an dem wir es zweckgebunden einsetzen können“, so Uhdes Hoffnung.

Symbolischer Brückenschlag

Angesichts des tristen Graus von einem kleinen Lagerfeuer gewärmt, blickte man auch von Mönchenhöfe aus sehnsüchtig auf das andere Ufer. „Ob die Brücke noch kommt, wissen wir natürlich nicht. Ich halte es für eher unrealistisch“, sagt Torsten Kösterke, Vorsitzender des Heimatvereins Mönchenhöfe. Dennoch möchte man auch hier am symbolischen Brückenschlag festhalten, selbst wenn im kommenden Jahr die letzten Hinweise auf das einstige Bauwerk dauerhaft verschwunden sind. „Nach der langen Winterzeit ist der Brückenschlag ein guter Anlass, dass sich die Einwohner der Dorfes wieder einmal unter freiem Himmel treffen“, betont er. Abgesehen vom angestrebten Unterhaltungswert wird die Veranstaltung von den Feuerwehren beider Seiten zum Anlass genommen, Ausbildungsstunden zu absolvieren. Wohl auch deshalb möchte man auf diesen Termin nicht verzichten.

Freude über Dachsanierung

Hoch erfreut sind unterdessen die Einwohner beider Dörfer über das Ergebnis der Deichsanierung. „Was hier bisher geleistet wurde, ist grundsolide Arbeit“, sagt Mario Katze aus Klossa. Seither, so fährt er mit einem Hinweis auf das Hochwasser 2010/11 fort, könne man deutlich ruhiger schlafen. Träumen wird man sowohl links als auch rechts des Flusses dabei wohl von einer kleinen Brücke, die sich im Bogen über das Gewässer spannt, zwei Dörfer verbindet, Freundschaften formt und erhält.