Kartoffelfest in Mark Zwuschen Kartoffelfest in Mark Zwuschen: Nicht geschraubt, sondern gekocht

Mark Zwuschen - Wenn der MTS-Mark-Zwuschen e. V. zum Kartoffelfest in den Jessener Stadtteil einlädt, dann ist eines sicher: Es kommen viele Besucher und nicht nur technikbegeisterte. Und das nun schon zum sechsten Mal. Es gab wieder ein bewährtes Programm, in das aber auch die eine oder andere Neuigkeit eingearbeitet wurde.
Einer der Höhepunkte ist - das Schaupflügen. Diesmal wurden wegen zwei getrennte Wertungen vorgenommen, um die Ergebnisse besser vergleichen zu können: für Großtraktoren und für kleinere. Und es waren extra Parzellen vorbereitet. Da gab es solche für die kleineren Zugmaschinen, die Ein- oder Zweischar-Pflüge hinter sich herzogen oder für größeren Traktoren deren Ackergeräte drei bis fünf Schare aufweisen konnten.
Pflug mit „Halbautomatik“
Den Pokal gewann Dirk Kubat aus Labetz. Er hatte, wie MTS-Vereinsvorsitzender Lutz Lorenz erzählte, den Preis nicht nur wegen der exakten Arbeit auf dem Acker verdient. Nein, auch weil sein Zweischar-Pfug selbst gebaut ist. Normalerweise müssen die Traktoristen jedes Mal die Pflüge von Hand so umstellen, dass sie in die oder aus der Furche gleiten. Nicht so bei dem Labetzer. Er hat sich eine Vorrichtung einfallen lassen,
Durch diese kann er die Umstellung mittels eines Strickes vom Fahrersitz aus vornehmen. Insgesamt wurden zwölf Traktoren an den Start gebracht. Die weiteste Anreise hatte der Fahrer eines Einzylinder-Traktors, der aus Rackith kam. Zweieinhalb Stunden brauchte er bis Mark Zwuschen. Und für die Zuschauer gab es einen besonderen Service: Sie wurden vom MTS-Hof aus mittels eines Anhängers, gezogen von einem Wasserverdampfer-Traktor, zu den Wettkampfstätten gebracht.
Ebenfalls großes Interesse fanden bei den Gästen die Standmotore. An ihnen wurde demonstriert, wie sie seinerzeit einen Dreschkasten oder eine Kreissäge angetrieben haben. Natürlich war das nicht die einzige landwirtschaftliche Technik früherer Jahre, die auf dem Hof der ehemaligen MTS (Maschinen und Traktoren-Station) besichtigt werden konnte. Etwa 40 Aussteller wurden gezählt. Hier hatte der MTS-Verein mit mehr gerechnet, aber in Seehausen fand zeitgleich ein Erntefest statt.
Stolz ist Lutz Lorenz darauf, dass alle Speisen frisch zubereitet werden. Angeboten wurden Kartoffelsuppe, Kartoffelpuffer und Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark. Vor allem die Suppe aus der mit Holz befeuerten Feldküche war ein Renner. „Erstmals war sie am Sonnabend schon nach knapp vier Stunden ausverkauft, musste für Sonntag nachgekocht werden“, so der Vereins.
Dank an die Unterstützer
Lutz Lorenz macht kein Geheimnis daraus, was mit dem Erlös der dreitägigen Veranstaltung geschehen soll. Der zweite Teil des Daches der früheren Werkstatt wartet noch auf seine Sanierung und die Vereinsmitglieder wünschen sich einen Pionier-Traktor, weil dieser zur MTS gehört. Schließlich soll in den Garagen einmal wieder jene Technik stehen, die ehemalige MTS-Mitarbeiter aus ihrer früheren Tätigkeit her kennen. Ein Schritt dahin wurde mit dem Kauf einer Brockenhexe, dieser Typ wurde von 1949 bis 1952 gebaut, getan.
So ein dreitägiges Fest ist natürlich mit den 14 Vereinsmitgliedern allein nicht zu stemmen. Deshalb liegt Lutz Lorenz eines am Herzen: „Ich möchte mich bei allen bedanken, die uns geholfen haben“, Mitglieder und Familien sowie Freunde des Vereins und Sponsoren.
Engagement für Ort
Der MTS-Verein hat sich benannt nach dem Objekt, das er zu seiner Gründung im Dezember 2012 übernommen hatte - der Maschinen-Traktoren-Station (eben MTS) in Mark Zwuschen. Eines der ersten Probleme, das der junge Verein zu stemmen hatte, war das desolate Dach auf dem zur Straße hin vorderen Teil des Gebäudekomplexes. Wie sich zeigt, ist dieses Problem immer noch nicht endgültig bereinigt.
Seit seiner Gründung bringt sich der Verein aber auch mit eigenen Veranstaltungen ins gesellschaftliche Leben des Ortes ein. Nicht nur, um sich selbst zu präsentieren, sondern auch, um zum kulturellen Leben im Ort beizutragen. Neben dem gerade erlebten Kartoffelfest ist es auch das Maifeuer. Und er beteiligt sich an Festen anderer Veranstalter.
(mz)
