Vandalismus in Annaburg Kameraden der Annaburger Feuerwehr erstatten Anzeige
Graffiti und Glasscherben: Unbekannte verwüsten Gelände der freiwilligen Feuerwehr von Annaburg. Wie Verantwortliche auf den Vandalismus reagieren.

Annaburg/MZ. - Es wird definitiv eine Anzeige geben. Das sichern die Kameraden der Annaburger Freiwilligen Feuerwehr nicht nur in einem Statement auf ihrem WhatsApp-Kanal zu, sondern auch im Gespräch mit der MZ. Grund für die Anzeige: Das Gerätehaus in der Mittelstraße 1 wurde von unbekannten Tätern mutwillig mit Graffiti beschmiert und Müll in Form von zerschlagenen Glasflaschen über das Gelände verteilt.
Respektlos und sinnlos: Feuerwehr Annaburg wird Ziel von Vandalismus
Die Tat muss wohl am vergangenen Samstag verübt worden sein. Denn die gesprühten Schmierereien – darunter Anarchsymbole – an Wänden, Mülltonnen und Fensternischen wurden von einem Kameraden am Sonntag entdeckt.

„Wir sind enttäuscht und wütend, dass Menschen keinen Respekt vor dem Eigentum und der ehrenamtlichen Arbeit haben, die hier täglich geleistet wird“, heißt es in dem Statement.
„Das nimmt überhand“ – Vandalismus wird zur traurigen in Annaburg zur Normalität
Was im ersten Moment wie eine Bagatelle klingt, ist leider nur eine Tat von vielen, die in der zurückliegenden Zeit zur traurigen Normalität in Annaburg geworden ist, so schildert es Wehrleiter Gerald Matthies.
Denn nicht nur das Gerätehaus der Feuerwehr von Annaburg ist mehrfach von Vandalismus betroffen gewesen. Da ist die evangelische Kirche, die Sparkasse, und auch Bushäuschen werden beschmiert oder zerstört. „Das nimmt langsam überhand“, sagt der Wehrleiter, der dieser sinnlosen Zerstörung nicht nachvollziehen kann.
Auch wenn ihm der Vandalismus zutiefst zuwider ist, er will nicht, dass Unschuldige dieser Taten bezichtigt werden. „Ich glaube nicht, dass es Jugendliche waren“, erklärt Matthies. Diese werden hinter vorgehaltener Hand bereits pauschal mit den verschiedenen Taten in Annaburg in Verbindung gebracht. Auch eine andere Person, die offensichtlich wohnungslos ist, wurde bezichtigt.
Wenn Ehrenamtliche zur Zielscheibe werden
Roland Karthäuser, Stadtwehrleiter und Landesbrandmeister von Sachsen-Anhalt, sagt zu der Tat. „Es ärgert mich, aber ich rege mich nicht darüber auf.“ Würde er sich über die vielen alltäglichen Angriffe auf Kameraden und Gerätehäuser beziehungsweise Einbrüche in diese aufregen, würde er sich gar nicht mehr beruhigen.
Zum praktischen Vorgehen in dieser Sache sagt Karthäuser: Die Schmierereien wurden von einem Mitarbeiter der Stadtverwaltung Annaburg dokumentiert, um die Tat zur Anzeige zu bringen, unterdessen versuchen die Kameraden die Zeichen zu entfernen.

Für Roland Karthäuser ist der Vorfall nur einer von vielen – zu vielen, um sich über jeden aufzuregen. Und genau das ist das eigentlich Erschreckende: Dass Vandalismus an Feuerwehrhäusern, Kirchen und Bushaltestellen zur Normalität geworden ist. Dies ist eine Normalität, die so nicht hingenommen werden sollte.