Jessenerin bei Asisi Jessenerin bei Asisi: Ines Mann arbeitet im 360-Grad-Panorama

Jessen/Wittenberg - Für ihr ehrenamtliches Engagement in Sachen Heimatgeschichte, speziell zu Karl Lamprecht und dem Fabrikanten Fuhrmann, ist Ines Mann in Jessen bekannt.
Ihr beruflicher Weg führt sie jedoch seit einem Vierteljahr nach Wittenberg – zu Martin Luther und dem Künstler Yadegar Asisi: „Hier erlebe ich täglich, wie Heimatgeschichte seit 500 Jahren die komplette Weltgeschichte beeinflusst. Das ist der Job meines Lebens. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit fast 60 Jahren eine solche Chance bekomme“, so schwärmt sie.
Ines Mann arbeitet bei der Betreibergesellschaft „Luther 1517“ gGmbH. Die Jessenerin ist hauptverantwortlich für die Büroorganisation in der Geschäftsführung des riesigen 360-Grad-Panoramas, inklusive Kasse, Aufsicht, Museumsshop und Café. Sie arbeitet eng mit Geschäftsführer Ulrich Schneider und dem kaufmännischen Leiter Camilo Seifert zusammen.
Ihr obliegt die Einteilung der neun Mitarbeiter und die Koordinierung der freiberuflichen Stadtführer. Ines Mann: „Wir sind als Team völlig neu zusammengekommen. Jeder musste seinen Platz finden und die Aufgaben kennenlernen. Die ersten Wochen haben uns alles abgefordert.“
Mehr als 50.000 Menschen aus dem In- und Ausland haben die Rotunde besucht. Sie beherbergt das fünf mal 75 Meter große Kunstwerk. Die Resonanz übertrifft alle Erwartungen: „Vom Kleinkind bis zur Urgroßmutter pilgern sie hierher. Jugend- und Seniorengruppen gleichermaßen, zudem reichlich Prominenz“, berichtet Ines Mann.
Auch Yadegar Asisi hat sie inzwischen getroffen: „Er ist sehr sympathisch, nimmt kein Blatt vor den Mund und schätzt unsere Arbeit. Sowas mag ich.“
Die Verwaltung befindet sich nicht in der Rotunde, sondern im Haus gegenüber. Von da aus kann Ines Mann sehen, wie lang die Warteschlange ist und falls nötig, ihre Kollegen unterstützen: „Wir bitten um Nachsicht, doch aus Sicherheitsgründen dürfen maximal 400 Besucher drin sein“, erläutert sie.
Die meisten zeigen Verständnis: Auch am Eiffelturm in Paris müsse man warten. Mit diesem Vergleich habe eine Französin jüngst einige Ungeduldige besänftigt.
Froh ist Ines Mann, wenn sie Gäste aus ihrer Heimatstadt trifft: „Anfangs kamen die Jessener vereinzelt, jetzt werden es immer mehr, auch Schulklassen waren bereits hier, weitere sind angemeldet. Zu Hause in meiner Nachbarschaft habe ich schon jede Menge Mundpropaganda vernommen: Innerhalb einer Stunde die Zeitraffung eines ganzen Tages in Luthers und Melanchthons Wittenberg erleben – das ist genial! Das müsst ihr euch unbedingt anschauen.“
Das Luther-Panorama ist jeden Tag von 10 bis 18 Uhr durchgehend geöffnet. Letzter Einlass ist um 17.30 Uhr. Im Internet: www.wittenberg360.de
(mz)