Rossmann Spendenkampagne „Wa(h)re Nächstenliebe“ Jessener Rossmann-Kunden unterstützen Seniorenheim mit vielen Spenden
Rossmann-Kunden unterstützen Aktion „Wa(h)re Nächstenliebe“ mit vielen Spenden. Welches Jessener Seniorenheim sich die Filialleiterin ausgesucht hat und wer die Waren abholt.

Jessen/MZ. - „Das ist ja wie Weihnachten“, sagt Corinna Trebbin, die vor zwei vollen Einkaufswagen steht und von der gezeigten Solidarität der Jessener „total begeistert“ ist. Mit der Spendenkampagne „Wa(h)re Nächstenliebe“ möchte der Drogeriemarkt Rossmann bundesweit ein Zeichen für soziale Teilhabe setzen. Im Fokus der Aktion stehen Menschen höheren Alters, die in lokalen Seniorenheimen leben. Vom 7. bis zum 28. Februar haben die Kunden des Drogeriemarktes die Möglichkeit gehabt, „Wunscherfüller“ zu werden.
„Da habe ich sofort an unser Feierabendheim in Jessen gedacht“, erklärt Filialleiterin Katja Müller, die bei Geschäftsführerin Corinna Trebbin mit der Projektidee sofort offene Türen einrennt. Innerhalb der drei Wochen sind Waren im Wert von ungefähr 500 Euro zusammengekommen, 135 Euro als Gutscheine gibt es obendrauf. „Einige Kunden haben erst nach dem Bezahlen den Aufsteller entdeckt und sind dann noch einmal zurückgekommen“, erzählt die Filialleiterin, die hohe Spendenbereitschaft sei querbeet durch alle Altersgruppen gegangen.
Filiale Jessen: Rossmann setzt starkes Zeichen
Katja Müller erzählt auch, dass sie mit dem Thema Feierabendheim schon persönlich in Berührung gekommen sei, ein Verwandter habe „vor Jahren“ schon Hilfe in Anspruch nehmen müssen. In Zeiten knapper Kassen sei es seitens ihres Arbeitgebers ein starkes Zeichen, denn selbst Dinge des täglichen Bedarfs wie Zahnpasta, Haftcreme, Deo, Haarbürsten oder Hygieneartikel sind nicht für ein paar Cent zu haben. „Auch unsere jungen Kunden haben sich richtig ins Zeug gelegt“, freut sich die Filialleiterin, dieses Engagement passe haargenau in die Rubrik „generationenübergreifende Verantwortung“.
Corinna Trebbin ergänzt, dass die Rossmann-Aktion Seniorenheime „auch mal in einem anderen Licht erscheinen“ lässt. In den medialen Schlagzeilen geht es hauptsächlich um steigende Kosten oder Fachkräftemangel in puncto Betreuung, die Themen Altersarmut oder Vereinsamung spielen eher eine untergeordnete Rolle. Pflege sei ein 24/7-Job über 365 Tage im Jahr hinweg, die 87 Mitarbeiter in Jessen kümmern sich um 92 Bewohner.
Obwohl Trebbin Geschäftsführerin ist, sei sie voll in den Pflegeprozess involviert und kennt die Probleme nicht nur vom Hörensagen. Jeder Euro, der durch die Aktion gespart wird, sei Gold wert. Es müssen nicht immer die großen Gesten sein. Selbst ein kleines Spiel oder ein Rätselheft haben ihren Preis. Und die gesponsorte Packung Kekse werde bei einem Spielenachmittag gern geöffnet. Die Chefin stellt klar, dass jeder Cent bei den Bewohnern ankommt. „Wir sind schließlich eine gemeinnützige Einrichtung.“
Kundschaft staunt in Jessen über volle Einkaufswagen
Die beiden Frauen stehen vor den eingangs erwähnten Einkaufswagen und unterhalten sich. Kunden laufen vorbei und bestaunen das gespendete Sortiment, Müller übergibt Trebbin die Gutscheine. „Damit habe ich nun wirklich nicht gerechnet“, meint die Geschäftsführerin, die im Feierabendheim besprechen wird, wofür diese sinnvoll eingesetzt werden können. „Da muss ich den Hausmeister anrufen, damit er die ganzen Sachen abholt“, so die Geschäftsführerin, die mit dem Fahrrad zum Termin gekommen ist.

Die Filialleiterin geht noch einmal explizit auf die Kampagne ein. In mehr als 700 Märkten wurden im genannten Zeitraum deutschlandweit Produktspenden im Wert von rund 28.000 Euro für lokale Seniorenheime gesammelt. „Da ist mir sofort das genannte eingefallen“, sagt Müller noch einmal, die Kampagne in der Filiale habe federführend ein Lehrausbilder mit seinem Azubi geleitet.
Nach der Weihnachtsaktion sei dies bereits die zweite in Folge, die viel Nächstenliebe in der Elsterstadt ausgelöst hat. Wenn ein Spender bewusst Glücks-Tee in den Warenkorb packt, sei dies schon ein klares Statement, dass er Menschen, die ihren Lebensabend in einem Seniorenheim verbringen, eben dieses von Herzen wünscht. An einer Tafel, auf der ein Ballon dargestellt ist, sind Wunschkarten angebracht. Viele haben den Weg an die Kasse gefunden.