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Jessener Heimatkalender Jessener Heimatkalender: Junge Autoren werden gesucht

Von Gabi Zahn 23.01.2014, 21:03
Der Aktenordner für die Manuskripte der Kalenderausgabe 2015 füllt sich. Lothar Günther würde sich freuen, wenn diesmal noch mehr Texte jüngerer Autoren hinzu kommen.
Der Aktenordner für die Manuskripte der Kalenderausgabe 2015 füllt sich. Lothar Günther würde sich freuen, wenn diesmal noch mehr Texte jüngerer Autoren hinzu kommen. Gabi Zahn Lizenz

Axien/MZ - Nur noch wenige Exemplare sind vom „Heimatkalender 2014 für das Jessener Land“ zu haben. Im Buchladen Fischer gibt es lediglich noch vier davon – das spricht wahrlich Bände. So einen Erfolg wünscht sich mancher Verlag, der etwa Biografien von Prominenten als Bestseller ankündigt, dann aber feststellen muss, dass ein Großteil der Auflage eher als Ladenhüter die Regale füllt. Dieses traurige Schicksal holt den Heimatkalender jedenfalls nicht ein.

Von Einheimischen

Die darin enthaltenen Geschichten bewahren ihn davor. Eben weil sie nicht Glanz und Gloria bemühen, sondern von Menschen aus der Region im kurzweiligen Schreibstil verfasst und hin und wieder mit Zitaten im ländlich-derben Jargon gewürzt sind. Die Texte berichten über illustre Begebenheiten, markante Turm-Bauwerke oder herausragende Persönlichkeiten. Sie reagieren auch auf aktuelle Ereignisse wie jüngst die Hochwasserkatastrophe. Erinnerungen an einstige Gelehrte werden ebenso gewichtet wie die an liebenswerte Originale. Engagierten Unternehmern der Gegenwart wird Respekt gezollt.

Im „Schützenhaus“ in Jessen war der „Heimatkalender 2014 für das Jessener Land“ Ende November öffentlich präsentiert worden. Dazu fanden sich so viele Interessierte wie noch nie zuvor ein. Als Leitthema für 2015 wurde dabei vorgegeben: „Jessen, deine Künstler - und andere Originale“.

Junge Leute, die interessiert sind, als Nachwuchs-Autoren für den Heimatkalender des Jessener Landes zu schreiben, sollten sich mit Redakteur Lothar Günther in Verbindung setzen. Zu erreichen ist der Redakteur unter der Telefonnummer 035386/2 34 24 und per E-Mail: [email protected]

Egal, ob es der ebenso heikle wie heitere Löscheinsatz der Prettiner Feuerwehr aus dem Jahr 1958 ist oder ob es die liebesfördernden Folgen der Stromsperre sind, wie sie zu Nachkriegszeiten aus Labrun bekannt wurden – jede Geschichte macht auf ihre Art Lust zum Lesen – und das Werk insgesamt weckt bereits Neugier auf die nächste Ausgabe.

Gute Nachricht: Nach dem Bekanntwerden des „Generalthemas“ für 2015 „Jessen, deine Künstler und andere Originale“ liegen schon einige Manuskripte und reichlich Anregungen vor. Kalender-Redakteur Lothar Günther aus Axien freut sich ebenso wie Herausgeber Jörg Wolfslast von der Elbe-Elster Anzeiger GbR Jessen über den bisherigen Erfolg – betrachtet ihn aber nicht als Selbstläufer: „Es braucht jedes Mal die Anstrengung und Leidenschaft vieler ehrenamtlicher Autoren und ebenso die finanzielle Freizügigkeit von Menschen, damit das Büchlein so viel Anerkennung gewinnt.“

Deshalb möchte Günther sowohl den Schreibenden danken, aber ausdrücklich auch jenen, die das jahresfüllende Projekt „Heimatkalender“ mittels Geldspenden unterstützen: „Wenn ich zu diesem Zweck unterwegs bin, bleibt meist nicht viel Zeit, die Gegebenheiten ausführlich zu schildern. Umso mehr erstaunt mich, wenn Sponsoren äußern, dass umfangreiche Begründungen vorweg nicht nötig sind, am Ende zeige der Kalender, dass das Geld gut angelegt ist. Diesen Vertrauensvorschuss weiß ich sehr zu schätzen. Freilich ist das für mich auch Ansporn, das erreichte Niveau der Publikation zu halten, und, wenn möglich, weiter zu erhöhen. Das bin ich Autoren und Lesern einfach schuldig. Der selbst auferlegte Druck wird also mit den Jahren nicht geringer.“

Stabiler Preis

Aufgrund der Spenden von Unternehmen und Bürgern – und der Tatsache geschuldet, dass Jörg Wolfslast viele Ausgaben vorfinanziert – konnte der Verkaufspreis trotz gestiegener Herstellungskosten seit elf Jahren bei 9,50 Euro belassen werden. „Allen, die daran Anteil haben, möchte ich mitteilen, dass es zahlreiche Briefe, E-Mails und Telefonate mit einer durchweg positiven Resonanz gibt. Leser aus Brandenburg, Sachsen, Baden-Württemberg und aus dem Emsland lassen sogar wissen, dass sie sich mit dem Kalender in den Händen ihrer früheren Heimat viel näher fühlen.“

Wenn es denn einen Wunsch bezüglich weiterer Ausgaben gibt, dann ist es der, dass die Redaktion sehr interessiert ist, jüngere Autoren zu gewinnen: „Die Sicht der Jugend sowohl auf aktuelle Geschehnisse als auch auf heimatgeschichtliche Zusammenhänge würde den Kalender noch um einiges bereichern“, verdeutlicht Lothar Günther. Dafür eigne sich seiner Meinung nach das 2015er Kalenderthema, regionale Künstler vorzustellen, recht gut: Am Gymnasium und an allen Schulen der Region gebe es begabte Kinder und Jugendliche, die sich sowohl musisch als auch malerisch ausprobierten oder die darstellende Kunst in Theater- oder Tanzgruppen entdeckten. Dort gedeihe auch Schreibtalent, vielleicht sogar manche schriftstellerische Ambition. „Und was liegt näher, als sich bereits in jungen Jahren mit einem Beitrag im Heimatkalender zu verewigen?“, bietet Günther an und verrät: „Die Ideensammlung für 2015 umfasst nahezu 60 Themen. Für einen Teil davon werden auch junge Autoren gesucht.“