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Jessen Jessen: Landräte ziehen an einem Strang

Von SVEN GÜCKEL 04.03.2011, 20:07

JESSEN/MZ. - Der Kontakt untereinander ist nicht neu. Regelmäßig kamen die Landräte miteinander ins Gespräch, sei es, um einen losen Kontakt zu pflegen oder aber, um Katastrophen wie dem Hochwasser an Elbe und Schwarzer Elster kooperativ zu trotzen. "Im Verlaufe dieser Einzelgespräche haben wir aber festgestellt, dass es effektiver wäre, wenn alle drei Landesseiten an einem Strang ziehen", begründete Wittenbergs Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) am Freitag nach Abschluss des Arbeitstreffens, zu dem er seine Amtskollegen Christian Jaschinski (Elbe-Elster, CDU) und Uwe Schulze (Anhalt-Bitterfeld, CDU) ins Weingut Hanke in Jessen eingeladen hatte. Michael Czupalla (CDU) aus Nordsachsen sagte kurzfristig ab.

Wie nah die aktuellen Probleme der Landkreise nebeneinander liegen, offenbarte bereits die Tagesordnung. Länderübergreifende Hochwasserschutzmaßnahmen und Straßenbaumaßnahmen, der für die Region bedeutsame Wirtschaftsfaktor Bundeswehr aber auch die medizinische Versorgung im ländlichen Raum wurden debattiert. "Die Zeit wird kommen, in der wir die in der Region ansässigen Hausärzte an einer Hand abzählen können", betonte Dannenberg. Wenn auch die Politik zur Minderung des Ärztedefizits nicht alle Wege ebnen kann, so wolle man doch "alles daran setzen, um zumindest günstige Rahmenbedingungen zu schaffen".

Unterdessen machte Christian Jaschinski deutlich, zu welcher konstruktiven Leistung die Landkreise miteinander bereits in der Lage waren. Die Kooperation beim Hochwasser, aber auch gute Ergebnisse bei der Umsetzung des von Wittenberg und Herzberg gemeinsam aufgelegten Beschäftigungspaktes 50Plus nannte er als herausragende Beispiele. Letzterer soll nun in die zweite Runde geführt werden. Für den Landrat des Kreises Anhalt-Bitterfeld, Uwe Schulze, war es wichtig, sich auch beim Ausbau des Verkehrswegenetzes, etwa der B 6n, inhaltlich auf einer Linie zu positionieren. Auch die vom Bund geplante Wertigkeitsabstufung der Elbe gelte es zu verhindern, fügte er an. "Sie ist eine wichtige Wasserstraße und muss dies auch bleiben", argumentierte er. Großprojekte wie die Expo 2000 oder die IBA sollen den Landkreisen darüber hinaus Anreize zum weiteren Handeln geben. In ihnen wolle man suchen, was man daraus für die Region des Dreiländerecks übernehmen könnte.

Zugleich gilt es, die VisionAnhalt 2020 weiter voran zu bringen. VisionAnhalt 2020 soll "die Diskussion über die regionalen Entwicklungsschwerpunkte vor dem Hintergrund der sich verändernden Förderkulisse auf europäischer und Bundesebene einleiten". Wie die Region künftig mit weniger Mitteln zurecht kommen kann, aber auch andere lokale Themen, darüber wollen die Landräte spätestens in sechs Monaten wieder diskutieren. Bei diesem Treffen wird dann der Elbe-Elster-Kreis Gastgeber sein.