Jessen Jessen: Für neue Halle wird auf die Tube gedrückt

Jessen/MZ - Der Ortsteil Schweinitz benötigt rasch eine neue Turnhalle. Und das soll möglichst nicht so lange dauern wie in Jessen-Nord (zwischen Sperrung und Neueröffnung sind fast sechs Jahre ins Land gegangen). Darüber herrschte in der Sitzung des Jessener Stadtrats am Dienstagabend weitgehend Einigkeit. Allerdings, das Thema stand nicht auf der Tagesordnung, sondern wurde kurzfristig noch aufgenommen.
Geld soll eingeplant werden
Vorausgegangen war ein Antrag der CDU-Fraktion, um bereits jetzt, auch wenn noch kein Haushaltsplan genehmigt ist, den Weg in Richtung Neubau etwas zu ebnen. Schließlich entschied sich die Abgeordnetenrunde mehrheitlich für den Antrag: „Der Stadtrat beschließt die Einstellung von Haushaltsmitteln in die Haushalte 2013/14 für die Planung und den Neubau einer kleinen Turnhalle in Schweinitz.“
Angestrebt werde eine „voll grundschultaugliche Turnhalle“ wie sie in Zahna steht, hatte CDU-Fraktionsvorsitzender Frank Brettschneider ausgeführt. Die Planungs- und Baukosten dort beliefen sich auf rund 370 000 Euro.
Mehrere Abgeordnete sahen hier noch Klärungsbedarf. Zum einen sorgte die genannte Bausumme für Irritationen, woraufhin klar gestellt wurde, dass mit dem aktuellen Beschluss keineswegs entschieden werde, wie viel Geld in das Vorhaben in Schweinitz fließen soll. Die Halle in Zahna sei lediglich als mögliche Variante vorgeschlagen. Es könnte auch eine andere verwirklicht werden, machte Bürgermeister Dietmar Brettschneider (CDU) deutlich. Die Verwaltung werde hier verschiedene Varianten prüfen. Dietmar Klotz (Linke) erkundigte sich, ob denn solch eine kleine Halle auch für den Vereinssport geeignet sei. Es sei der falsche Zeitpunkt, um jetzt darüber zu reden, erwiderte Dietmar Brettschneider. Mit dem Beschluss werde doch nur der Wille bekräftigt, „dass die Halle kommt, mehr nicht“. „Hauptaugenmerk sollte sein, dass sie zur Schule passt“, äußerte Frank Brettschneider. Die Halle in Zahna verfüge seines Wissens nach über eine Innenfläche von 16 mal zehn Meter, inwieweit das für welche Sportarten geeignet sei, darüber wurden noch keine Informationen zusammengetragen, teilte er mit. Überrascht war Gabriele Wolf (BBP - Bürgerinitiative Jessen), dass der Antrag der CDU am 4. Februar verfasst wurde, aber erst am Dienstag zur Stadtratssitzung auf den Tisch kam. Frank Brettschneider räumte daraufhin ein, dass er das Thema gern in der Hauptausschusssitzung zur Sprache gebracht hätte, doch an der konnte er nicht teilnehmen. Stadtratsvorsitzender Gunter Danneberg (CDU) mahnte, es nicht komplizierter zu machen, als es ist, was wohl heißen sollte, in den Vorschlag für den Beschlusstext nicht zu viel hinein zu interpretieren. Es gehe doch um eine gute Sache.
Bürgermeister und Stadtratsvorsitzender hätten sich auch an den Bauminister Thomas Webel (CDU) und Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) gewandt. Die Antwort des Bauministers habe ihm nicht gefallen, bekannte Dietmar Brettschneider. Und Bullerjahn habe zugesagt, den Wunsch der Jessener nach schneller Hilfe für die Schweinitzer Turnhalle zu prüfen.
Offene Ohren in Zahna-Elster
Frank Brettschneider lobte in der Ratssitzung die Unterstützung durch Zahna-Elsters Bürgermeister Peter Müller (Freie Wähler). Er habe nicht allein die Halle gezeigt und eine Fülle von Fragen bereitwillig beantwortet, sondern auch Bauunterlagen zur Verfügung gestellt, die nun als Grundlage für die Diskussion um die neue Sportstätte dienen können.
Eine Sanierung der alten Schweinitzer Turnhalle wird übrigens nicht erwogen. Ein Vor-Ort-Termin habe da letzte Zweifel ausgeräumt, erklärte Frank Brettschneider. Und der angestrebte Neubau einer Turnhalle sei auch ein Bekenntnis zum Schulstandort Schweinitz.