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Informationsbüro in Jessen Informationsbüro in Jessen: Wechsel im Rathaus

Von Frank Grommisch 02.09.2018, 04:20
Jahrelang war Marion Kluge Ansprechpartnerin im Büro des Vereins „Eigenständige Regionalentwicklung im Jessener Land“ im Rathaus. Ab kommender Woche ist hier Andrea Arndt (l.) von der Stadtverwaltung tätig und kümmert sich um Fragen, Wünsche und Anregungen.
Jahrelang war Marion Kluge Ansprechpartnerin im Büro des Vereins „Eigenständige Regionalentwicklung im Jessener Land“ im Rathaus. Ab kommender Woche ist hier Andrea Arndt (l.) von der Stadtverwaltung tätig und kümmert sich um Fragen, Wünsche und Anregungen. F. Grommisch

Jessen - „Wir bekommen das weiter hin. Schön, dass es weitergeht“, sagt Marion Kluge. Die Geschäftsführerin des Vereins „Eigenständige Regionalentwicklung im Jessener Land“ ist optimistisch, auch wenn vor ihr eine einschneidende Veränderung steht. An diesem Freitag ist sie zum letzten Mal offiziell im Büro im Rathaus.

Die Verantwortung wechselt in jüngere Hände und geht vom 1997 gegründeten Regionalverein, wie er zumeist verkürzt genannt wird, an die Stadtverwaltung Jessen über. Das Ende der Arbeit des Regionalvereins im Rathaus kam nicht überraschend, sondern war zwischen der Kommune und dem Verein vor Monaten vertraglich geregelt worden.

Übergabe seit Mitte August

Das Büro, in dem Durchreisende oder Urlauber Fragen zu Ausflugszielen, Einwohner zu Freizeitgestaltungen oder zu besonderen Veranstaltungen im Umfeld stellen können, bezeichnet Jessens Bürgermeister Michael Jahn (SPD) als einen Leuchtturm. Und an dem soll nicht das Licht ausgehen.

Die Stadt übernehme jetzt die Aufgabe. Andrea Arndt, die Seydaerin ist als Sachbearbeiterin im Hauptamt der Verwaltung beschäftigt, wird künftig Ansprechpartnerin für alle Belange sein, die bisher vom Regionalverein betreut wurden. Das sei sowohl während der Öffnungszeiten im Rathaus, Dienstag und Donnerstag von 8 bis 12 und am Freitag von 8 bis 13 Uhr, möglich, oder eben zu anderen Zeiten an ihrem Arbeitsplatz im Schloss.

Sie ist da flexibel. Sollte sich herausstellen, dass andere Öffnungszeiten günstiger seien, dann können sie angepasst werden. Die Übergabe ist reibungslos erfolgt, ist zu hören. Nach dem Schul- und Heimatfest in Jessen habe sie mit großer Unterstützung von Marion Kluge begonnen, sich in das neue Aufgabenfeld einzuarbeiten, berichtet Andrea Arndt.

„Wir versprechen auf der Basis des vom Verein Geschaffenen, die Arbeit fortzusetzen“, sichert Michael Jahn zu. Als wesentliche Arbeitsschwerpunkte von Andrea Arndt benennt er die Annahme und Ausgabe von Anträgen aus den Fachämtern, dass sie Ansprechpartner für Vereine und Gewerbetreibende ist, sie den öffentlichen Veranstaltungskalender führt, Touristen Fragen beantwortet und mit Informationen versorgt, die Internetseite pflegt, Werbeartikel der Elsterstadt anbietet, sich um Öffentlichkeitsarbeit kümmert, das Gastgeberverzeichnis führt und die Kontakte zum Städtebund „Elbe-Elsteraue“ hält.

Das Ehrenamt sei wichtig, merkt Jahn an. Er setzt darauf, dass es vom Verein Unterstützung beim Besetzen des Büros gibt. Vorschläge würden dankbar angenommen.

Viele Spuren hinterlassen

Der Vorsitzende des Vereins „Eigenständige Regionalentwicklung im Jessener Land“, Günter Hanowski, spricht von einer sinnvollen Lösung und einer erforderlichen Verjüngung. Hanowski bedauert, dass sich die finanziellen Rahmenbedingungen für den Verein im Laufe der Jahre verschlechtert haben, es immer schwieriger wird, Geld für Projekte akquirieren zu können.

Der Regionalverein, daran erinnert Marion Kluge, hat viele Spuren in der Region hinterlassen. Vieles konnte vor Jahren über Möglichkeiten, die sich auf dem zweiten Arbeitsmarkt boten, auf den Weg gebracht werden. Sie erwähnt das Badeareal in Dixförda, Elstermanns Park, den Jahn-Park in Jessen, die Streuobstwiesen auf dem Himmelsberg sowie die Obstbauausstellung auf dem Obsthof Zwicker und die Weinbauausstellung auf dem Weingut Hanke.

Die Inhaber hätten zugesichert, sich weiterhin um die Expositionen zu kümmern, die auf besondere Weise Einblick in die hiesige Heimatgeschichte gewähren. Die Ausstellungen seien weiterhin gefragt, wie Marion Kluge aktuell an einer Anfrage zum Besuch einer Gruppe aus Wittenberg auf dem Weingut ableitet.

Das Büro des Regionalvereins befindet sich seit Jahren im Rathaus am Markt und ist zu einer beliebten Anlaufstelle geworden, übrigens auch für Schüler, die auf der Suche nach Material über die nähere und weitere Umgebung zum Erledigen ihrer Hausaufgaben sind. Nur während des Umbaus des kommunalen Gebäudes hatte das Büro vorübergehend seinen Platz in der Roten Schule in der Kaplaneistraße. Nach den Bauarbeiten im Rathaus befindet sich das Büro des Regionalvereins wieder an dem angestammten Platz. Seit 2014 ist das so.

Marion Kluge hat bereits die nächsten Projekte im Kopf. Natürlich wird sie Andrea Arndt zur Seite stehen, so sich Fragen ergeben und vielleicht auch mal wieder im Büro anzutreffen sein. Ansonsten wird sich die Holzdorferin neben ihrer Arbeit als Geschäftsführerin des Regionalvereins ehrenamtlich an einem Projekt im Jugendklub engagieren und auch die Evangelische Grundschule Holzdorf unterstützen. Bloß nicht so viele Worte über sie verlieren, sagt sie. Sie macht lieber.

(mz)