In Annaburg hat sich Lebenstraum erfüllt
ANNABURG/MZ. - Er konnte und hat, was ihm nicht allein bei Einheimischen große Anerkennung einbringt, die Annaburg Porzellan GmbH am Leben gehalten. In der Keramik-Branche ist es seit Jahren nicht einfach. Im Gegenteil. "Es ist noch schwieriger geworden. Es hat erhebliche Veränderungen gegeben, viele Unternehmen sind vom Markt gegangen", sagt Geschäftsführer Peter Ploss.
Als Ersten, der ihm in den schweren Jahren des Anfangs geholfen hat, nennt er den einstigen CDU-Landtagsabgeordneten Hans-Martin Taesch. "Das darf man nicht vergessen", sagt Peter Ploss und fügt an: "Er hat vielleicht bereits da gespürt, dass ich ihn nicht enttäusche." Peter Ploss, der in Selb, einer Stadt in Hochfranken und einer Stadt des Porzellans geboren wurde, schlägt den für die Region nicht ungewöhnlichen Berufsweg ein, indem er ein Studium zu nichtmetallischen-anorganischen Werkstoffen absolviert. In einem namhaften Porzellanwerk wird er Prokurist, der bis dahin Jüngste. Seine nächsten Stationen: Er unterrichtet an einer Fachschule, gründet ein Ingenieurbüro und hat stets einen großen Wunsch. "Ich wollte immer ein Unternehmen haben." Als sein Büro beauftragt wird, die Geschirrporzellanwerke in Ostdeutschland technisch zu begutachten, war noch nicht absehbar, dass am Ende dieser Arbeit eine Richtungsänderung in seinem Leben stehen wird. Denn im Gegensatz zur Treuhand hält Peter Ploss das Porzellanwerk in Annaburg für überlebensfähig. Er habe sich dabei nicht allein mit betriebswirtschaftlichen Aspekten beschäftigt, sagt er rückblickend, sondern sich auch die Menschen angesehen. Es folgt der wohl entscheidende Impuls. Wenn er es besser wisse, dann solle er doch das Annaburger Werk übernehmen, wird ihm bei der Treuhand gesagt. Zum 1. Juli 1992 hat er seine eigene Firma. Sich mit ihr trotz aller Widrigkeiten am Markt zu behaupten, erfordert immense Anstrengungen und neue Ideen. "Die Standortsicherung hat oberste Priorität", sagt er entschieden. Mit einer konsequenten Ausrichtung auf Kundenservice setzt sich das Annaburger Werk von Mitbewerbern ab. Und er lobt die Leistungen der Belegschaft. Ohne Vertrauensverhältnis wären die Aufgaben nicht zu meistern. 76 Leute sind hier derzeit beschäftigt.
Sein Sohn Michael gehört dazu, inzwischen wie Peter Ploss Geschäftsführer des Unternehmens. "Andere sprechen über den Generationswechsel, wir tun etwas", sagt der Senior. Mit der Annaburg Porzellan GmbH habe sich ein Traum von ihm erfüllt, bekennt Peter Ploss. "Ich hänge hier so dran, weil es mein Lebenswerk ist."