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Unterhaltungsverband Schwarze Elster Im Jessener Land wird in die Grabenpflege gestartet

Etliche Felder sind inzwischen abgemäht. Für die Mitarbeiter des Unterhaltungsverbandes Schwarze Elster ist das der Saisonbeginn für ihre Arbeit an den Gewässern 2. Ordnung.

Von Klaus Adam 03.07.2025, 13:41
Mitarbeiter des Unterhaltungsverbandes Schwarze Elster  statrteten an diesem Dienstag in die Pflege der Binnengewässer 2. Grades. Die Maschinen arbeiten hier im Duo. Der im Foto linke Bagger hat den Entkrautungsrechen montiert. Der Traktor rechts ist mit einem Mähwerk ausgestattet.
Mitarbeiter des Unterhaltungsverbandes Schwarze Elster statrteten an diesem Dienstag in die Pflege der Binnengewässer 2. Grades. Die Maschinen arbeiten hier im Duo. Der im Foto linke Bagger hat den Entkrautungsrechen montiert. Der Traktor rechts ist mit einem Mähwerk ausgestattet. Foto: Klaus Adam

Gerbisbach/MZ. - Meter für Meter arbeitet sich der Bagger auf dem Ufer der Landlache zwischen Gerbisbach und Lebien voran. Gabel für Gabel greift Patrick Siegel an dessen Steuerhebeln mit dem Entkrautungsrechen in den Graben und legt das herausgezogene Grün am gegenüberliegenden Ufer ab. Dort steuert ein Kollege von ihm einen Traktor mit angebautem Mähwerk. Er setzt gerade zu einem anderen Abschnitt des Grabens um.

Mehrere Stützpunkte in der Region

Die beiden bilden eines der zwei Teams, die an diesem Dienstag die Pflegesaison des Unterhaltungsverbandes Schwarze Elster eröffnen, erfährt die MZ vom Geschäftsführer des Verbandes, Andy Allenberg. Möglich ist das, weil die Landwirte gegenwärtig feste bei der Getreideernte sind. Und damit werden die Uferbereiche für die Maschinen der Gewässerunterhalter befahrbar.

Die MZ erreicht Andy Allenberg am Mobiltelefon. Er ist momentan viel unterwegs, um zu schauen, wo es günstig ist, an die Gewässer heranzukommen und damit „wo die Unterhaltung Sinn macht“, wie er sagt. Dazu steht er auch im regelmäßigen Kontakt mit den Landwirten. Von einigen erhalte er auch ohne nachzufragen Daten oder die Mitteilung, dass und wo die Gewässerufer nun erreichbar sind. Sinn machen heißt auch, dass die Maschinen nicht von einem Einsatzort zum anderen quer durch die Region zuckeln.

„Wir haben mehrere Stützpunkte, an denen wir die Technik unterstellen können. Einer ist in Lebien“, so Andy Allenberg. Außer dem am Dienstag an der Landlache eingesetzten Team gibt es ein weiteres, das für den Nordteil der Region zuständig ist.

Alle Gräben einmal im Jahr

Ab Mitte August gibt es noch einmal eine neue „Welle“ der Unterhaltungsmaßnahmen. Dann kommen die Mitarbeiter des Verbandes auch an jene Gewässer heran, die an geschützten Flächen liegen. Das sind Flächen, für die die Landwirte Fördermittel bekommen, weil sie brach liegengelassen werden, um die Erholung der Böden zu sichern. Die werden laut dem Geschäftsführer meist als Grünstreifen oder Blühflächen belassen. Für diese Flächen endet der Schutzstatus am 15. August.

Insgesamt 700 Kilometer Grabenlänge hat der in Kleinkorga ansässige Unterhaltungsverband Schwarze Elster zu pflegen. „Unser Ziel ist es, einmal im Jahr durch alle durchzukommen“, erklärt Andy Allenberg.

Neues Wassergestz soll nach der Sommerpause kommen

Gerade angesichts der herrschenden heißen Temperaturen und der damit verbundenen Trockenheit auf Feld und Flur wird die Novelle des Landes-Wassergesetzes nicht weniger heiß erwartet. Schon die 2024 noch amtierende Geschäftsführerin des Unterhaltungsverbandes Schwarze Elster, Elke Sebastian, hatte dies gegenüber der MZ angemerkt. Jetzt, fast ein Jahr später, ist es immer noch nicht verabschiedet. Wie auf der Internetseite der Landesregierung zu erfahren ist, soll es nun nach der Sommerpause im Landtag beraten werden. Im Landtag vorgestellt hatte den Entwurf Landes-Umweltminister Armin Willingmann bereits im Dezember 2024.

Wesentlicher Inhalt der Änderung des Wassergesetzes soll ein Paradigmenwechsel sein. Im noch geltenden Gesetz hatte – sicher auch unter dem Eindruck der Flutereignisse in den zurückliegenden etwas mehr als zwei Jahrzehnten – die Sicherung des Wasserabflusses aus der Fläche Vorrang. Das novellierte Gesetz soll wieder deutlich mehr den Wassererhalt in der Fläche regeln. Dabei erhoffen sich die Landwirte und Unterhaltungsverbände auch Aussagen zum Umgang mit Stauanlagen. Das bestätigt an diesem Mittwoch der seit Jahresbeginn amtierende Nachfolger von Elke Sebastian, Andy Allenberg. In vergangenen Jahren wurden bereits Fördermittel für Sanierung und Inbetriebsetzung von Stauanlagen ausgeschrieben. Der hiesige Unterhaltungsverband hatte in diesem Zuge Mittel für knapp 20 Staue beantragt. Genehmigt wurden drei, erinnert Andy Allenberg. Die sind inzwischen saniert.