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Hochwasserschutz bei Schweinitz Hochwasserschutz bei Schweinitz: Grün statt Beton

Von Frank Grommisch 18.11.2020, 10:47
Blick vom einstigen Schöpfwerk in Richtung Schweinitz
Blick vom einstigen Schöpfwerk in Richtung Schweinitz Grommisch

Schweinitz - Jahrzehntelang hat der Beton im Vorland der Schwarzen Elster bei Schweinitz gelegen. An der Stelle befand sich einst das Auslaufbauwerk des Schöpfwerks am Fischgraben. Nun werden die Betonteile beräumt. Benötigt wurden sie schon lange nicht mehr, sagt Jörg Herrmann.

Der Flussbereichsingenieur des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) berichtet, dass sich das Schöpfwerk nie in der Verantwortung des LHW befunden habe und seit Jahrzehnten ungenutzt ist. Es steht auf städtischem Grund. An dem Bauwerk neben dem Damm der Schwarzen Elster wird sich auch nichts ändern. Für das Vorland hingegen ist der Landesbetrieb zuständig.

Mit Hilfe von Fördermitteln

Dort verschwindet jetzt die versiegelte Fläche, die an der Stelle keinen Sinn mehr mache und keine Funktion mehr habe. Möglich ist das durch ein Artensofortförderprogramm des Umweltministeriums von Sachsen-Anhalt, um an der Stelle nach dem Abtransport der Betonbrocken wieder Grünland zu etablieren. Spätestens am kommenden Freitag sollen die Arbeiten bereits abgeschlossen sein. Jörg Herrmann ist am Dienstagvormittag erstaunt, dass durch den Bagger einer beauftragten Fachfirma aus Burg (die Leistungen waren ausgeschrieben worden) so viel Beton bewegt werden muss.

„Dass es so viel Beton ist, wussten wir selbst nicht.“ LHW-Mitarbeiter werden später dann ökologisches Saatgut auf das Erdreich ausbringen, das als eine Mulde modelliert wird. „Es soll ja nicht alles geradlinig sein.“ Im Hochwasserfall würde das Gelände mit zuerst überschwemmt werden und so bilde sich womöglich ein Biotop.

Verschiedene Überlegungen

Im Damm der Schwarzen Elster verbleibt erst mal das Bauwerk, durch das einst das heranlaufende Wasser aus dem Binnenland mittels der Pumpen im Schöpfwerk durch den Deich in den Fluss gedrückt wurde. Es werde erst bei einer Deichsanierung verschwinden oder bei andersgearteten Arbeiten zum Hochwasserschutz, lässt der Fachmann wissen.

Denn es gäbe den Vorschlag, den Deich in diesem und angrenzenden Bereichen großräumig zurückzunehmen und dem Fluss im Hochwasserfall mehr Raum zu bieten. Aber das müsse noch weiter untersucht werden und ist derzeit Zukunftsmusik. (mz)

Das alte Schöpfwerk. Es steht auf städtischem Grund.
Das alte Schöpfwerk. Es steht auf städtischem Grund.
Grommisch