Hochdruckinjektion sichert Fundament
Klöden/MZ. - Hochdruckinjektion (Bauer-HDI) nennt sich das Verfahren, mit dem das vor allem von der Elbeflut 2002 in Mitleidenschaft gezogene Fundament bleibend stabilisiert werden soll. Dabei bohrt man schräg unter die vorhandene Mauerwerksgründung, so um die 60 Schächte in Meterabständen rundum, immer der Außenhülle folgend. Und da die unterirdischen "Pfeiler" als Halbsäulen ausgebildet werden, muss von innen und außen unter das Fundament gebohrt werden.
Wobei die Bezeichnung Bohren vielleicht einen falschen Eindruck erweckt. Wie Stefan Mahr, Fahrer des Klemm-Bohrgerätes KR 500, der MZ erklärte, wird die "Röhre" mittels einer Schneiddüse und Wasserdruck in den Untergrund geschnitten. Und über die nachfolgende Bohrkrone verfüllt man den freigespülten Raum in einem Arbeitsgang mit einer Zementsuspension, kraftschlüssig zum darüber liegenden Fundament.
Der Fachmann schätzte am Dienstag, dass die Bohrungen in Klöden etwa zehn Meter tief werden müssen. Für den Durchmesser veranschlagte er 1,20 bis 1,40 Meter, je nach Bodenfestigkeit. Reguliert werde der Durchmesser mit Hilfe der Schneiddüsengröße und über die Ziehzeit der Düse. Je langsamer man sie hochziehe, umso größer werde der Durchmesser.
Der Rückfluss aus den Bohrlöchern (Schlamm) wird in Absatzbecken geleitet, deren Wälle waren am Dienstag hinter der Burg schon aufgeschüttet. Insgesamt, äußerte Stefan Mahr, werden die Arbeiten in Klöden wohl sechs Wochen in Anspruch nehmen. Dabei blickte er sorgenvoll auf die großen Risse im Mauerwerk. Damit der Komplex die anstehende Unterpressung überhaupt übersteht, haben ihm Beschäftigte des Jessener Unternehmens Henning Große GmbH ein Korsett aus Balken, Stahlträgern und Zugankern verpasst sowie die Gewölbe abgestützt.