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Handball-Oberliga Handball-Oberliga: Mit Nervenflattern am Strafstoßpunkt

Von Michael Thieme 03.02.2002, 18:20

Jessen/MZ - Die Gäste stellten sich als eine athletische und sehr spielstarke Mannschaft vor, die im ehemaligen Bundesligaspieler vom SC Magdeburg, Jens Fiedler, einen stark aufspielenden Spielmacher hatte.

Wie auch in den vergangenen Heimspielen erwischten die Jessener einen guten Start. Lange und konzentriert ausgespielte Angriffe, bei denen die eingespielten Kombinationen sehr gut umgesetzt wurden, brachten immer wieder Torerfolge. Nachdem Wernigerode den 2:2-Ausgleich schaffte, setzten sich die Männer um Kapitän Bannert über die Spielstände 5:2 und 8:4 etwas ab.

Jetzt aber gab es einen Bruch im Spiel der Heimmannschaft, durch den man sich alle Siegchancen verspielte. Anstatt den Vorsprung weiter auszubauen, ermöglichte man es den Gästen, besser ins Spiel zu kommen und später sogar in Führung zu gehen. Technische Fehler, nicht verwandelte Strafwürfe und leichtfertig vergebene Torchancen führten dazu, dass Wernigerode den Vorsprung egalisierte und bis zur Halbzeit in eine 15:11-Führung umwandelte. Innerhalb von 15 Minuten erzielte Wernigerode elf Treffer und Jessen nur drei.

Vor allem auf das variable Spiel des schon erwähnten Jens Fiedler konnte sich die Abwehr nicht richtig einstellen. Wenn er nicht selbst das Tor erzielte, setzte er sehr geschickt seine Mitspieler ein, die dann frei zum Abschluss kamen. Da ein Vier-Tore-Vorsprung im Handball noch keine Vorentscheidung ist, setzten die Jessener Spieler in der zweiten Halbzeit alles daran, diesen immer wieder zu verkürzen.

Im Angriff gab es jetzt einige Umstellungen. Bannert, der sich nach einer Kollision mit einem Gästespieler verletzte, musste ausgewechselt werden und wurde von Druzijanic ersetzt. Bode kam für den ebenfalls angeschlagenen Osterland. Erstmals in dieser Saison stand nun die noch in der letzten Saison so erfolgreiche Aufbaureihe mit Thieme, Trompke und Bode auf dem Spielfeld. Hinzu kam noch ein stets torgefährlicher Schille. Auf der Linksaußenposition wurde von Druzijanic viel Druck ausgeübt, wobei dieser einige Male zu zeitig den Abschluss suchte. Jessen schaffte es, den Vorsprung immer weiter zu verkürzen und beim Stand von 20:20 erstmals wieder auszugleichen.

Diese Aufholjagd kostete sehr viel Kraft, so dass sich im Anschluss gleich wieder einige Fehler in das Spiel einschlichen. Drei nicht verwandelte Siebenmeter folgten. Auch Torwart Gertig gab in dieser Phase nicht den nötigen Rückhalt. Wernigerode nutzte dies für eine kleine Vorentscheidung und zog bis auf 24:20 davon. Es waren nur noch knapp zehn Minuten zu spielen, doch Jessen gab nicht auf. Angefeuert von den begeisterten Zuschauern kämpften sich die Spieler wieder Tor um Tor heran. Leider reichte am Ende die Zeit nicht mehr und man musste eine bittere 26:27-Niederlage einstecken.

Als positives Fazit bleibt aber, dass die Oberliga-Sieben den Aufwärtstrend der letzten Wochen fortgesetzt hat.