Gemüsebetrieb Gemüsebetrieb: Kartoffelschäler zieht um

Seyda/MZ - Ein ganzes Unternehmen will umziehen. Die ehemalige Milchviehanlage in Naundorf wird neuer Standort der GeKa Produktions- und Vertriebs GmbH. Der bisherige Sitz in Hallen auf dem Gelände der Seydaland Vereinigten Agrarbetriebe in der Jüterboger Straße in Seyda wird aufgegeben. „Es gibt ganz einfach objektive Gründe, die uns zu diesem Schritt zwingen“, erläutert GeKa-Geschäftsführer Egon Clemens. „In Seyda sind wir nur Mieter, das Objekt in Naundorf ist bereits unser Eigentum.“ Außerdem würde Seydaland die Hallen in der Jüterboger Straße für den Eigenbedarf nutzen wollen, so für die Lagerung von Bio-Getreide. „Wir trennen uns einvernehmlich, es gab zwischen den beiden Unternehmen immer eine faire Zusammenarbeit“, versichert Egon Clemens.
Im Vorfeld des Standortwechsels erhielten alle 25 Mitarbeiter zum 30. Juni ihre Kündigung. Dieser Schritt sei aus arbeitsrechtlichen Gründen erforderlich gewesen. Alle hätten eine Chance auf Weiterbeschäftigung im neuen, alten Unternehmen. „Wenn es gut läuft, könnten es vielleicht noch mehr werden“, stellt der GeKa-Geschäftsführer in Aussicht.
Standortwechsel im Sommer
So etwa zur Jahresmitte soll nach den bisherigen Plänen der Umzug nach Naundorf erfolgen. Dort sind zunächst umfangreiche Investitionen erforderlich.
In den jetzt noch genutzten Hallen wären erhebliche Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen notwendig gewesen. Denn die Zeit hat deutlich ihre Spuren hinterlassen. Außerdem sind die Hygiene-Auflagen immer strenger geworden. Immerhin ist es ein Betrieb der Lebensmittelbranche. Kernstück sind dabei zwei parallel laufende Kartoffelschälanlagen. Beide sollen an den Standort Naundorf mitgenommen und modernisiert werden. Abnehmer der geschälten Erdfrüchte sind vor allem der Handel, Großküchen sowie Hotels und Gaststätten in der näheren und weiteren Umgebung. Die Kartoffeln werden zum übergroßen Teil selbst auf Flächen vom Landwirtschaftsbetrieb Clemens in der Nähe von Gadegast angebaut. Der Zukauf von anderen Produzenten aus der Region ist eher gering.
Eine weitere Vertriebsschiene neben fünf ständig angebotenen Kartoffelsorten sind Futter- und Speisemöhren sowie Gemüse, Obst und Südfrüchte. Die werden überwiegend im Großhandel eingekauft. Verkauft werden sie im Hofladen. Der soll in einem geeigneten Objekt in Seyda etabliert werden. Der GeKa-Geschäftsführer ist optimistisch: „In Seyda stehen doch etliche ehemalige Läden leer.“ In einem Umzug des Hofladens mit nach Naundorf sieht er allerdings keine Perspektive: „Dahin würde kaum jemand mehr zum Einkaufen kommen.“
Übergabe an den Sohn
Wenn der Umzug und die Neustrukturierung des Unternehmens abgeschlossen sind, will sich Egon Clemens aus dem Geschäftsleben zurückziehen. Das Unternehmen GeKa, quasi sein Lebenswerk, wird sein Sohn Renard weiterführen. Der jetzt 38-Jährige arbeitet hier seit Jahren bereits als Technischer Leiter.