Frühlingsfest in Schweinitz Frühlingsfest in Schweinitz: Die Kleinen machen Zirkus

Schweinitz - Zwölf Vereine tragen das gesellschaftliche Leben in Schweinitz mit. Der Ort, einst bedeutend, hat mit etwas über 1000 nicht allzu viele Einwohner. So ist es nicht verwunderlich, dass fast jeder mindestens in zwei Vereinen organisiert ist. Das hat Vorteile, vor allem, wenn es um die Vorbereitung von größeren Veranstaltungen geht.
Ein Verein, auf dessen Engagement traditionell am 1. Mai das Frühlingsfest hinter dem Hotel „Zur Weintraube“ basiert, feiert just in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen.
Gefühlt alle Einwohner dabei
Das ist, verglichen mit anderen Gemeinschaften, noch sehr jung. Aber die Mitglieder um ihren Vorsitzenden Olaf Peetz und seinen Stellvertreter Ronny Friedrich haben bewiesen, dass sie in der Lage sind, auch größere Zusammenkünfte zu stemmen. So wurde die Maifeier auf dem gemütlichen Platz an der „Weintraube“ erneut ein voller Erfolg.
Alle Schweinitzer, so schien es, strebten am Feiertag herbei, um bei Kaffee und Kuchen, gebacken von den Schweinitzer Frauen, ausgiebig zu schnattern und sich die Darbietungen anzuschauen. Die Sonne meinte es noch einmal gut und so hatten viele Besucher einen Platz vor dem Festzelt vorgezogen. Nicht wenige diskutierten da noch über den am Vorabend erlebten „Tanz in den Mai“.
Der war vom Gewerbeverein als zusätzliches Schmankerl zu seinem 20. Geburtstag gedacht. Den Schweinitzern aber hatte die Idee so gut gefallen, dass sie nun auch zukünftig solch eine Veranstaltung für den 30. April wünschten.
Plötzlich aber wurde es gefährlich. Die Erzieherinnen des Kindergartens „Am Birkengrund“, Jessica Laurig und Silke Winkler, hatten nicht etwa die erwarteten Kinder der Igel- bzw. der Froschgruppe dabei, sondern einen ganzen Zirkus. Also neben Artisten, Seiltänzerinnen, Clowns und Athleten eben auch eine ganze Reihe „wilder Tiere“.
Doch die grüne Riesenschlange, genannt Fräulein Minza, von Madame Felicia war ein ganz nettes Tier. Sie ließ sich ohne zu fauchen und zu zischen von jedermann streicheln, um dann wieder in ihrem Korb zu verschwinden. Ganz anders sah es bei den Elefanten aus. Die passten in keinen Korb. Dafür hatten Minna, Jona, Mia und Hannah riesige Ohren. Gewöhnlich wedeln sich die Dickhäuter damit kühlende Luft zu, was aber am Feiertag noch nicht nötig war.
Sie liefen im Kreis und machten einige Kunststücke. Ganz nach dem Willen von Dompteurin Ella, die die Jumbos im Griff hatte. Ziemlich gewagt, befanden manche im Publikum, welches sich im Kreis um die „Manege“ postiert hatte, dass nicht einmal bei der Löwen-Nummer ein Käfig zu ihrem Schutz aufgebaut wurde. Nun ja, wie die Löwen (Finn, Moritz, William, Konrad und Lucas) da so auf der Bank nebeneinander gekuschelt saßen, sahen sie ganz lieb aus.
Aber als die Raubtiere dann auf Geheiß der Tiertrainerin die Zähne fletschten, da sollte es einigen Zuschauern ganz schön mulmig werden. Da konnte man nur hoffen, sie waren ausgiebig mit Futter versorgt worden - vorher. Laut brüllen konnten sie schon. Aber taugten sie auch für den Männerchor?
Chor und Marschrhythmen
Die schneidigen Herren des Schweinitzer Männerchores 1847 jedenfalls erfreuten mit ihrem Gesang die Gäste, die nicht erst beim Schweinitzer Heimatlied mitsangen. Dann taugten die „jungen Löwen“ aus der Tagesstätte vielleicht für den Spielmannszug? Der marschierte in Grün und Weiß und Cheerleader-Begleitung ein und intonierte Marschrhythmen. Kaum zu glauben, dass einige an diesem Tag geehrte Spielleute schon 50 Jahre dem Verein die Treue halten. Gerhard Junge sogar 55 Jahre.
(mz)
