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Frostige Kreationen für Leckermäuler

Von Andreas Richter 23.06.2006, 17:01

Jessen/MZ. - Unter die "Wiesen-Gastronomen" hat sich Jörg Birnbaum gemischt. Mit einem Eisverkaufswagen. Bei den sommerlichen Temperaturen sicher ein begehrter Anlaufpunkt unter den Besuchern. "Nun ja, es kommt darauf an. Wir hatten schon mal den Fall, dass wir überhaupt kein Eis verkauft haben. Da zeigte das Thermometer über 40 Grad. Das war selbst unseren Eismaschinen zu viel. Sie haben schlichtweg den Dienst versagt", kann sich der Chef erinnern. Auch das Vorurteil, dass kühle Außentemperaturen den Umsatz mindern, stimme so nicht. "Die Lust auf Eis hat nicht immer etwas mit den äußeren Bedingungen zu tun."

Jörg Birnbaum muss es wissen. Seit 1989 versorgt er Leckermäuler mit seinen frostigen Kreationen. Klein hat es begonnen, heute sind es zwölf Mitarbeiter. Sechs von ihnen, der Chef eingeschlossen, sind mit mobilen Verkaufswagen unterwegs, die anderen betreuen mit der Ehefrau das eigene Eiscafé im brandenburgischen Hohenseefeld. Eine beachtliche Mitarbeiterzahl, die Jörg Birnbaum schon stolz dreinblicken lässt. "Als wir angefangen haben, hätten wir nie daran gedacht, mal so groß zu werden. Aber so ein richtiger kleiner mittelständischer Betrieb ist daraus geworden."

Das es positiv weitergeht, daran glauben Birnbaums, und daran arbeiten sie. Deswegen wollen sie künftig wieder verstärkt in der Jessener Region präsent sein. Bislang werden allein in den Sommermonaten über 160 Feste angesteuert, "aber gerade in und um Jessen gebe es noch Möglichkeiten, die auch für uns attraktiv wären". Jörg Birnbaum möchte beispielsweise an alte Zeiten während des Jessener Schul- und Heimatfestes anknüpfen. "Anfang der 90-er Jahre waren wir mit dabei, dann allerdings nicht mehr. Das wollen wir ändern, bemühen uns um die entsprechenden Möglichkeiten." Auch andere Orte wären denkbar. Die Eisfamilie strebt eine größere Präsenz an, will neben den Anlaufpunkten, an denen es das tiefgefrorene Eis aus eigener Produktion bereits gibt, den Direktverkauf ausbauen.

Das Eis kommt aus der eigenen Rezepturküche. "Wir haben unsere Klassiker, kommen aber nicht umhin, den Markt weiter zu erforschen, Trends aufzunehmen", erklärt der Chef. Daher gebe es Testverkäufe für neue Kreationen. "Bei neuen Mischungen lassen wir diese erst einmal bis zu vier Wochen Probe laufen, schätzen das Ganze ein und stellen auch mal, wenn wir merken, dass das Eis nicht gut ankommt, die Produktion ein." Das komme aber selten vor.