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Fließgeschwindigkeit der Elbe analysiert

Von Andreas Richter 06.10.2004, 15:44

Mauken/MZ. - Es dauerte nicht einmal zehn Minuten und die drei Fässer waren leer. Mitarbeiter der Bundesanstalt für Gewässerkunde Koblenz waren am Mittwochvormittag auf der Elbe unterwegs, um erneut die Fließgeschwindigkeit des Flusses, bezogen auf die mögliche Verteilung von Schadstoffen, zu untersuchen.

Zu diesem Zweck wurde ein spezieller Farbstoff in das Wasser gebracht, der an bestimmten Punkten des Stromes Messpunkte passiert. Bislang hatte die Bundesanstalt vier Großversuche in der Region durchgeführt. Der kleinere Einsatz hatte den Hintergrund, das aus den Großversuchen errechnete Modell noch einmal in der Praxis zu überprüfen. Dies erklärte Versuchsleiter Dieter Lippert der MZ. "Da es sich ja eigentlich nur noch einmal um eine Überprüfung handelt, ist der Aufwand heute nicht ganz so groß wie bei den letzten Malen. Wirkungs- und Vorgehensweise sind aber logischerweise gleich."

Es kam ein spezieller Farbstoff zum Einsatz, den der Laie zwar nach circa drei Kilometern nicht mehr sieht, der aber auf Grund seiner Eigenschaften für die Messgeräte erkennbar bleibt. Die Farbe wurde zwei Jahre lang entwickelt, sie hat keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt. Entsprechende Gutachten bestätigen dies. 20 Kilogramm kamen gestern beim Einbringen an der Fähre in Mauken zum Einsatz. Ein Kilogramm pro Kubikmeter Abfluss, wie Dieter Lippert detailliert erklärte. "Dazu kommt noch ein Mengenaufschlag von 50 Prozent, da wir aus der Erfahrung heraus immer mit Verluste rechnen müssen."

Die erste Messung konnte gestern an der Anlegestelle der Wasserschutzpolizei in Wittenberg vorgenommen werden, der zweite Messpunkt war in Roßlau installiert worden. Dieter Lippert rechnete damit, bereits heute Vormittag erste auswertbare Ergebnisse vorliegen zu haben. "Und dann können wir nur noch hoffen, dass die Abweichungen zu unserem errechneten Modell aus den letzten Versuchen nicht zu groß sind. Das könnte sonst problematisch werden."