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Fliegerhorst Holzdorf Fliegerhorst Holzdorf: Der letzte Hubschrauber NH90

Von Sven Gückel 09.04.2014, 20:06
Der Hubschrauber vom Typ NH90 auf seinem letzten Flug über dem Fliegerhorst Holzdorf.
Der Hubschrauber vom Typ NH90 auf seinem letzten Flug über dem Fliegerhorst Holzdorf. Sven Gückel Lizenz

Holzdorf/MZ - Einst stand er für die Zukunft des Fliegerhorstes Holzdorf und war der Stolz der Luftwaffe - der Hubschrauber vom Typ NH90. Doch die angekündigte Stationierung von 42 Maschinen dieses Hubschraubertyps blieb nur eine zeitweilige Episode. Inzwischen hat auch der letzte NH90 Holzdorf wieder verlassen.

Während sich in den vergangenen Jahren das Personal am Luftwaffenstandort Holzdorf über das stete Wachsen der NH90-Flotte freute, machte der 2011 vom Ministerium für Verteidigung befohlene Fähigkeitstransfer dem kurz entschlossen und unerwartet einen Strich durch die Rechnung. Dieser sieht im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr die Übergabe der NH90 von der Luftwaffe an das Heer vor. Im Ausgleich dafür ziehen in den kommenden Monaten insgesamt 20 Transporthubschrauber des Typs CH-53 in Holzdorf ein.

Am Dienstag flog der letzte NH90

Der letzte der bis dato in Holzdorf stationierten Hubschrauber verließ am Dienstag den Fliegerhorst. Zuvor hatte Oberst Andreas Pfeiffer, Kommandeur des Transporthubschrauberregimentes 10 aus Faßberg, dem die NH90 unterstehen, die Auflösung des so genannten Org-Elementes 900 vollzogen. In ihm war am Standort Holzdorf das Personal zusammengefasst, das den NH90 für seine künftigen Aufgaben fit machte. Dazu gehörten die Vorbereitung der Maschinen und das Abstellen von Personal für den Einsatz in Afghanistan, einschließlich der Verlegung an den Hindukusch über den Flughafen Leipzig, das Beseitigen von Störungen an den Helikoptern sowie im besonderen Maße die Umrüstung von zwölf der Maschinen für den Einsatz als medizinische Rettungshubschrauber (Forward Air MedEvac).

„Während der gesamten Zeit haben sie mich durch ihre Geradlinigkeit, hohe Professionalität und Kreativität im Umgang mit dem Hubschrauber beeindruckt“, betonte Pfeiffer im Verlaufe eines Appells. Zugleich bedankte er sich bei den betreffenden Soldaten und zivilen Mitarbeitern für deren exzellentes Engagement und ihren großartigen Einsatz.

Durchweg lobende Worte für die nun aufgelöste Einheit fand auch Matthias Reißmüller von Airbus Industries Helicopters. Das in Donauwörth angesiedelte Luftfahrtunternehmen hat am Standort Holzdorf die Einführung des NH90 in den aktiven Flugbetrieb begleitet und dabei nur gute Erfahrungen gemacht. Vor allem das Projekt Med- Evac war nach Reißmüllers Worten die „erste zivil-militärische Zusammenarbeit, die im festgesetzten Kosten- und Zeitrahmen blieb“. „Was sie für den NH90 geleistet haben, ist nicht in Worte zu fassen“, ergänzte er. Zugleich betonte er, dass man sich bei Airbus Helicopters freuen würde, ließe sich die Kooperation in Holzdorf fortsetzen. Die Indienststellung des modernisierten CH-53 GA böte dafür eine gute Basis, schlug er vor. Erste Gespräche seien laut Reißmüller bereits avisiert.

Verabschiedet wurde der letzte NH90 mit Ehren. Fünf Hubschrauber anderen Typs eskortierten ihn bei seinem letzten Flug über den Fliegerhorst ebenso wie zwei Eurofighter- Kampfflugzeuge, die den anwesenden Gästen darüber hinaus eine kleine Show boten, in der sie einen Bruchteil ihres Könnens aufzeigten.