Fitness-Studio "Injoy" Fitness-Studio "Injoy": Zielgerade in Jessen fest im Blick

Jessen - Claudia Schulz erhöht das Tempo. Die Stimme wird dabei lauter, Arme und Beine bewegen sich schneller. Am Onlinekurs „Aerobic plus Bauch, Beine, Po“ der 47-Jährigen Fitnessfachwirtin nehmen laut Menüleiste zehn Personen teil, die auf dem Bildschirm nicht zu sehen sind. Nach 40 Minuten wischt sich Claudia Schulz, die als Jugendliche zunächst eine Ausbildung im Hotelgewerbe absolviert hat, mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
„Das ist mein Traumberuf“, sagt die Trainerin und bespricht kurz darauf mit Kollegin Vanessa Rohrbeck die nächste Onlinekurse. Trotz Baulärm, der nach wie vor im Jessener Fitness-Studio „Injoy“ herrscht, bleibt die 47-Jährige stets konzentriert bis in die Haarspitzen und zieht ihr Programm durch.
„Wir achten strikt darauf, dass es ein geschützter Raum bleibt“, meint Inhaber Oliver Göttert, der das Engagement aller 14 Mitarbeiter während der Umbauphase lobt. „Es herrscht kein normaler Studiobetrieb. Trotz Staub und Lärm machen sie einen super Job.“
Der Chef freut sich, dass der Umbau wie am Schnürchen läuft. 90 Prozent der Arbeiten sind abgeschlossen. Durch den Abbau einer Trennwand, erzählt Göttert, kann ein Teil des Fitnessbereichs um 20 Quadratmeter vergrößert werden. Die Elektriker sind fertig, in einem Bereich fehlen noch der Fußbodenbelag sowie die Farbgestaltung. Gegenüber vom jetzt noch in Folien eingehüllten Empfangstresen wird laut dem Inhaber „eine Lounge zum Wohlfühlen“ aufgebaut.
Aufgrund der langen Kontaktbeschränkungen sehnen sich die Menschen nach sozialen Kontakten, dies wird in Telefongesprächen mit den Kunden immer wieder deutlich. Falls der Lockdown am 14. Februar wirklich endet, gehen einen Tag später - so lautet zumindest der aktuelle Plan - die Türen im „Injoy“ am Jessener Schlossweg auf. „Die Arbeiten sind dann zu 100 Prozent abgeschlossen“, gibt der Chef ein Versprechen ab.
Das neue Elektroschloss an der Eingangstür ist bereits eingebaut. Der Kunde kann dann täglich von 6 bis 23 Uhr entscheiden, wann er das Studio nutzt. Für zum Beispiel Frühaufsteher oder Schichtarbeiter ist dieser Service ideal. Die Mitgliedskarte mit dem Magnetstreifen über ein an der Wand angebrachtes Lesegerät ziehen - und der Zutritt zur „Fitness-Welt“ ist geschafft.
Beim Betreten geht das Licht an, keiner muss Angst haben, im Dunkeln Richtung Umkleidekabinen zu stolpern. Das derzeitige Behelfsbüro ist dann aus dem Saunabereich verschwunden. „Das garantiere ich“, meint Göttert.
Beim Thema zukünftige Planungen hält sich der Chef etwas zurück. Er kann sich gut vorstellen, mit den Mitgliedern des Studios „irgendwann im Sommer“ ein Grillparty sozusagen als verspätetes Einweihungsfest zu veranstalten, doch persönlich macht er sich keine Hoffnungen, dass die Kontaktbeschränkungen zu diesem Zeitpunkt endgültig aufgehoben sind.
Wichtig sei es, den Kontakt zu den Mitgliedern des Studios zu halten, damit diese sich im „Injoy“ aufgehoben fühlen. Die Online-Kurse, sagt er, sind offen für alle Interessenten. Der Zugang zum gemeinsamen Sporttreiben ist auf der Internetseite beschrieben. (mz)