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Fitness-Studio "Injoy" in Jessen Fitness-Studio "Injoy" in Jessen: Büroarbeit im Saunabereich

Von Thomas Tominski 08.12.2020, 08:52
Inhaber Oliver Göttert (links), daneben Ehefrau Melanie, nutzt die coronabedingte Schließung des Jessener Fitness-Studio „Injoy“ für die Neugestaltung des Innenbereichs. Mit der geplanten Wiedereröffnung Mitte Januar ändern sich auch die Öffnungszeiten.
Inhaber Oliver Göttert (links), daneben Ehefrau Melanie, nutzt die coronabedingte Schließung des Jessener Fitness-Studio „Injoy“ für die Neugestaltung des Innenbereichs. Mit der geplanten Wiedereröffnung Mitte Januar ändern sich auch die Öffnungszeiten. Thomas Tominski

Jessen - Das Büro befindet sich im geschlossenen Saunabereich. „Ist doch schön kuschelig hier. So einen Arbeitsplatz hat schließlich nicht jeder“, sagt Trainerin Annika Pielorz, die gemeinsam mit Claudia Schulz die Kurspläne checkt. Für Inhaber Oliver Göttert ist das lediglich ein vorübergehendes Provisorium. Mitte Januar sollen die Umbauarbeiten im Jessener Fitness-Studio „Injoy“ abgeschlossen sein und alles an seinem richtigen Platz stehen.

„Wir nutzen den Teil-Lockdown“, sagt er, denn das Ende der Pandemie-Bestimmungen sei nicht in Sicht. Der Innenbereich bekommt ein Facelift. Göttert setzt auf „frische Farben“, eine noch bessere Positionierung der Geräte und auf Trennwände aus Holz.

Der Fußboden wird komplett erneuert, die Steckdosen besser platziert. „Anthrazit und Grautöne sind derzeit der Renner“, meint Tischler Matthias Göttert aus Bad Schmiedeberg, der mit dem Chef weder verwandt noch verschwägert ist.

Kontakte werden gepflegt

Der Inhaber will in Sachen Teil-Lockdown keine großen Reden schwingen. Man müsse die Bestimmungen „so hinnehmen und das Beste daraus machen“. Der Umbau des „Injoy“ sei sowieso geplant gewesen - mit einer sechswöchigen Schließung inklusive. Aufgrund der virtuellen Trainingsmöglichkeiten ist der Kontakt zu den Mitgliedern nie abgerissen.

Viele holen sich eine Dose Eiweißpulver oder einen Fitness-Riegel ab, auch mit dem Hintergrund, soziale Kontakte zu erhalten. Vor allem im Seniorenbereich läuft alles strikt nach Plan ab. Diese Altersgruppe trifft die wiederholte Schließung nach der ersten Corona-Welle im Frühjahr besonders. Mit dem Umbau wird zudem das Konzept geändert.

Es sei der Wunsch der Kunden gewesen, so Göttert, die Öffnungszeiten noch flexibler zu gestalten. Von 8 bis 21 Uhr (Sauna 22 Uhr) ist mit der geplanten Eröffnung im Januar passé.

Der 38-Jährige geht diesen Schritt gern mit. Jeder Kunde kann künftig den Aufenthalt im Studio von 6 bis 23 Uhr frei wählen. Die Mitgliedskarte wird über einen Transponder gezogen und öffnet die Tür zur Fitness-Welt. Mit dem Eintritt geht das Licht an, aus den Boxen erschallt Musik. „Da freue ich mich extrem drauf“, sagt Göttert ganz aufgeregt. Der angrenzende Kursraum, in dem aktuell die Online-Kurse über die Bühne gehen, wird ebenfalls technisch aufgewertet.

Den Besuchern stehen insgesamt 170 verschiedene Programme zur Verfügung, die Kurse fangen stets zur vollen Stunde an. Damit es vor Ort nicht zu Streitigkeiten kommt, wird das Angebot auf der Internetseite von „Injoy“ dargestellt. Konstruierte Geschichte: Die Samstagabendunterhaltung im Fernseher ist langweilig und Kunde X kommt auf die Idee, die Hüfen zu schwingen. Er schaut auf der Homepage nach, das Angebot passt, rein in die Sachen, ab in den Schlossweg.

Selbst wenn das Studio völlig leer ist, sind zum Start keine technischen Hürden zu überspringen. Ein Fingerdruck auf die vorinstallierte App und der Beamer überträgt den Kurs auf eine Leinwand. Oliver Göttert spricht von „noch mehr Kundenfreundlichkeit“.

Fehlende Möglichkeiten

Der 38-Jährige ist überzeugt, dass der Neustart funktioniert. Viele Mitglieder sind aufgrund der fehlenden Kontakt- und Fitnessmöglicheiten sprichwörtlich heiß auf Sport, zudem fängt der Körper an abzubauen. „Mein Vater“, erzählt er, „hat hier viermal die Woche trainiert. Ihm fehlt das.“

Kurzarbeit hat es im „Injoy“ seit Ausbruch der Corona-Pandemie nie gegeben. Darauf ist Göttert stolz. Er schätzt die gute Chemie im Team und die Bereitschaft seiner Mitglieder, flexibel auf neue Situationen zu reagieren. Bei 30 Live-Kursen pro Woche sind sie gut ausgelastet. „Für einen Umbau“, meint er, „ist solch ein Teil-Lockdown doch ideal.“ (mz)

Die beiden Trainerinnen Claudia Schulz (links) und Annika Pielorz checken den Kursplan. Das Büro befindet sich im geschlossenen Saunabereich.
Die beiden Trainerinnen Claudia Schulz (links) und Annika Pielorz checken den Kursplan. Das Büro befindet sich im geschlossenen Saunabereich.
T. Tominski