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Jugendclub „Zuflucht“ sucht Sponsoren Finanzielle Engpässe bedrohen Jugendarbeit in Elster

Sparmaßnahmen treffen die Besucher des Jugendclubs „Zuflucht“ in Elster. Wie Sabine Hoffmann versucht, mit Sponsoren und Eltern Projekte für die Kinder umzusetzen.

Von Annette Schmidt Aktualisiert: 13.03.2025, 14:13
Vom Basteln über Fußball bis zur Berufsorientierung: Sabine Hoffmann, Leiterin des Jugendclubs „Zuflucht“ in Elster, versucht trotz engem finanziellem Spielraum, den Kindern und Jugendlichen viel zu bieten.
Vom Basteln über Fußball bis zur Berufsorientierung: Sabine Hoffmann, Leiterin des Jugendclubs „Zuflucht“ in Elster, versucht trotz engem finanziellem Spielraum, den Kindern und Jugendlichen viel zu bieten. (Foto: Annette Schmidt)

Elster/MZ. - „Ohne Moos nix los!“ Dieser Spruch könnte bald bittere Realität für die Jugendarbeit in Elster werden. Sabine Hoffmann, Leiterin des Jugendclubs „Zuflucht“, steht vor großen Herausforderungen, sie sorgt sich, wie es weiter gehen soll. Der fehlende Haushalt der Stadt Zahna-Elster (die MZ berichtete) engt den finanziellen Spielraum erheblich ein.

Auch der Landkreis Wittenberg, der in den vergangenen Jahren viele Projekte des Clubs unterstützt hat, musste in den letzten Wochen mehrere Anträge ablehnen. „Die Verantwortlichen haben mir erklärt, dass auch im Kreis die Finanzlage angespannt ist“, berichtet Hoffmann.

Warum Projekte im Jugendclub Elster kleiner werden

Für die Kinder und Jugendlichen bedeutet dies, dass liebgewonnene Projekte nur noch in abgespeckter Form fortgeführt werden können. So wird es in diesem Jahr erstmals nicht möglich sein, für alle Abc-Schützen im Stadtgebiet Sonnenblumen als Begrüßungsgeschenk anzupflanzen. „Saatgut, Töpfe und Erde, das kostet alles. Leider wird es in diesem Jahr nur für die Erstklässler aus Elster reichen“, bedauert die 61-jährige Clubchefin.

Ohne das Engagement der Eltern wäre vieles im Club nicht umsetzbar.
Ohne das Engagement der Eltern wäre vieles im Club nicht umsetzbar.
(Foto: Sabine Hoffmann)

Die mit dieser Aktion auch immer soziale sowie pädagogische Ziele verfolgt hat. Trotz der prekären Lage will Hoffmann alles daransetzen, den Kindern und Jugendlichen so viel wie möglich zu bieten. „Für mich bedeutet das, noch mehr Sponsoren anzusprechen. Glücklicherweise kann ich auf die Hilfe engagierter Eltern bauen.“

Die Arbeiten in der Höhe und mit der Heckenschere übernehmen Eltern.
Die Arbeiten in der Höhe und mit der Heckenschere übernehmen Eltern.
(Foto: Sabine Hoffmann)

Sehr gut funktioniert diese Neuausrichtung bereits für das große Osterfest, das für rund 100 Kinder vorbereitet wird. „Schmitt-Spiele und Wikana zählen zu den Sponsoren, aber auch die Eltern helfen, wo sie können.“ Ein weiteres herausragendes Highlight für 2025 wird ein Fan-Ausflug samt Spiel beim Bundesligisten RB Leipzig am 19. April werden. „Wir sind sehr dankbar, dass der Landkreis die Kosten für den Bus übernimmt.“ Des Weiteren soll das Zeltlager, wie gewohnt, stattfinden.

Jugendliche aus Elster gehen Berufsorientierung an

Auf einen anderen Baustein ihrer Arbeit, will sie auch zukünftig nicht verzichten. Seit vielen Jahren legt sie Wert darauf, ihre Schützlinge bei der Berufsorientierung zu unterstützen und diese auch ganz praktisch um zusetzten. So wurde der Beruf des Gärtners im vergangenen Monat anhand des Außengeländes des Jugendclubs handfest vermittelt. Die Kinder erfuhren, dass dieser Beruf mehr als Blumenpflanzen ist.

Heckenschnitt-Aktion im Jugendclub Zuflucht. Die Besucher lernen ganz praktisch, was zum Beruf Gärtner gehört.
Heckenschnitt-Aktion im Jugendclub Zuflucht. Die Besucher lernen ganz praktisch, was zum Beruf Gärtner gehört.
(Foto: Sabine Hoffmann)

Die Förderung des Projektes wurde zwar abgelehnt, trotzdem legten sich alle Beteiligten ins Zeug, um die 170 Meter lange Hecke in Form zu bringen. Die Kinder lernten, dass so ein Schnitt sich an Brutzeiten und Wetterbedingungen orientiert. Die Leiterin ist sehr froh, dass die Kinder und Jugendlichen ordentlich mit angepackt und viel Neues gelernt haben. Sie bedankt ausdrücklich bei Martin Böttcher, der als Experte für Gartenbau die Helfer fachgerecht einwies und neben der Stadt den Grünschnitt abgeholt hat. Weitere Projekte in dieser Richtung sollen im Verlauf des Jahres folgen. So soll der Rasen vertikutiert werden und Vogelhäuser gebaut werden.