Feuerwehrwettkampf Feuerwehrwettkampf: Nicht alles bleibt dicht

Kleindröben - Das kann doch nicht wahr sein! So ein gestandener Mann wie Gerald Matthies macht sich ein. Etwa angesichts der großen Konkurrenz beim Feuerwehrwettkampf? „Alles Farbe“, erklärt der Annaburger Vize-Wehrleiter. Wir glauben’s ihm mal. Aber als Gagbringer hat er die Lacher auf alle Fälle auf seiner Seite. Dass die Teilnehmer am Kleindröbener Feuerwehrwettkampf überhaupt die Hosen runterlassen, das hat mit dem besonderen Ausschreibungsmodus zu tun. Schon viele Jahre verlassen die Ausrichter dieses zentralen Dorffest-Punktes in Kleindröben-Mauken den üblichen Ritus des „Löschangriff nass“. Sie peppen den Ausscheid durch einige Hürden auf.
Und so haben die Kämpfer an der Startlinie sich erst einmal in Geduld zu üben. Denn zunächst hat eine der Feuerwehrfrauen aus der Mannschaft mit der Handkübelspritze drei große Konservendosen vom Tisch zu „fegen“. Sobald die unten sind, hebt Wettkampfrichter Volker Freitag den Arm und die Einsatzkräfte sprinten los. Zum Tisch, auf dem ihre Kluft liegt. Die Schuhe stehen davor bereit, die Hosen sind schon darübergestülpt. So dass die Wettkämpfer quasi in Hosen und Schuhe zugleich springen können.
Jeweils fünf Sekunden Zeitaufschlag gibt es, wenn Ausrüstungen zu lässig angelegt sind. Dann stürmt die Mannschaft zur Motorpumpe, verbindet Schläuche und wirft den Saugschlauch ins Becken, während die ersten mit Schlauch und Strahlrohr nach vor düsen. Alle, die das tun, dürfen nicht vergessen, durch das aus Strohballen gebaute Tor zu laufen. Diesen Punkt haben alle gemeistert.
Der große Feuerwehrwettstreit bettete sich ein in das Kleindröben-Maukener Dorffest. Das begann bereits am Freitag mit dem Klödener Spielmannszug, der den Fackelumzug anführte. Abends spielte die Band „Saitenhieb“ Oldies- und Rock ’n’ Roll zum Tanz.
Eine Mischung, die - so war am nächsten Nachmittag zu erfahren - bei den Festgästen überaus gut ankam. Aktuelle Pop-und Rockmusik gab es dann am Sonntagabend von der Gruppe „Accord B“. Auch dieser Abend dürfte bis weit in die Nacht gegangen sein - die Kleindröbener sind ein lustiges Völkchen.
Mit Musik startete auch der dritte Tag des Dorffestes in dem Jessener Doppel-Ortsteil. Die „Schliebener Musikanten“ begleiteten die Frühaufsteher - ab 11 Uhr - beim Frühschoppen. Speckkuchen und sportliche Betätigung waren gegen die Folgen zu hohen Alkoholgenusses im Angebot.
Die Düßnitzer Mannschaft als Auftaktteam hat aber ihre Frontstarterin vergessen. Sie hat noch gar nicht die Dosen weggeputzt, da stürmen die Männer schon los. Fehlstart! Alles nochmal von vorn. Dafür legen sie aber die am Ende drittbeste Zeit vor (1:25:35). Nur um zwei hundertstel Sekunden übertroffen durch die zweite Startmannschaft, die Feuerwehrleute aus Rade. Bis fast zum Schluss dürfen sie sich als Sieger fühlen. Bis als vorletztes Team in der Startfolge das der Gastgeber die Strahlrohre hochreißt. Die Uhr stoppt bei 1:17:73. Das ist nicht mehr zu überbieten. Damit holt sich die Feuerwehr Kleindröben-Mauken wie im Vorjahr, wie Volker Freitag auf MZ-nachfrage anmerkt, den Siegertitel.
Insgesamt sieben Mannschaften nehmen dieses Mal wieder an dem Wettkampf teil. Die Mannschaften legen Siegerehrgeiz an den Tag. Annaburg ist, wie Wehrleiter David Burkhardt betont, zum ersten Mal dabei. Und hat sich oben beschriebenen Gag einfallen lassen. Dass sie am Ende Vorletzter sind, nehmen sie sehr gelassen. Mit am Start ist auch eine Jugendmannschaft aus Klöden. Die jungen Leute hadern noch etwas mit der Technik, Verbindungen halten nicht, Wasser spritzt heraus, und sind abgeschlagen nach 3:20:51 Minuten im Ziel. Sie dürfen aber zum Schluss noch einmal antreten. Das Angebot nehmen sie auch wahr und verbessern sich deutlich, bleiben aber auf dem letzten Platz.
„Es soll vor allem Spaß machen“, hat eingangs Sebastian Freitag, der Chef der Kleindröbener Löschtruppe erklärt. Und das hat es wohl auch allen. (mz)

