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Feuerwehr Holzdorf und Reicho Feuerwehr Holzdorf und Reicho: Wehrleiter Hagen vom Schloß wiedergewählt

Von Evelyn Jochade 04.04.2017, 17:54
Glückwünsche für Hagen vom Schloß gibt es von Stadtwehrleiter Hans-Peter Schaefer (links).
Glückwünsche für Hagen vom Schloß gibt es von Stadtwehrleiter Hans-Peter Schaefer (links). Jochade

Holzdorf - Kurz und knapp: Hagen vom Schloß macht es wieder. Bis auf eine ungültige Stimme hat der bisherige Ortswehrleiter das Vertrauen seiner Holzdorfer Kameraden ausgesprochen bekommen. Auch die Löschgruppe Reicho, die in die Holzdorfer Wehr integriert ist, war für eine Fortsetzung seiner „Regentschaft“.

Hagen vom Schloß, der Anfang August 2011 die Truppe als Ortswehrleiter übernommen hatte und somit Ernst Meyer folgte, ließ vordem in seinem Jahresbericht sowohl das vergangene Jahr Revue passieren als auch die wichtigsten Ereignisse der letzten sechs Jahre.

Die Rede war da neben anderem von der kompletten Neubereifung des damaligen Einsatzfahrzeuges W 50 im Jahre 2012, davon, dass 2013 sechs Kameraden den Lehrgang Technische Hilfe 1 abschlossen, genauso wie im Jahr darauf fünf Kameraden den Maschinistenlehrgang. Ein besonderer Höhepunkt für alle 2014 war die Übernahme des neuen Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs am 24. Oktober.

2016 ließen sich zwei Kameraden zum Atemschutzgeräteträger ausbilden. Gut so, denn das letzte Jahr zeigte wieder einmal, wie schnell die Sirene zu einem Einsatz rufen kann, bei dem diese Qualifikation gefragt ist. Weniger beim Bauwagenbrand am 16. Januar in Meuselko, aber auf jeden Fall beim Scheunenbrand im Mai in der Holzdorfer Hauptstraße, wo neben vielen anderen Wehren allein elf Holzdorfer Feuerwehrleute mehr als 20 Stunden im Einsatz waren, um ein erneutes Aufflammen zu verhindern.

Das Osterfeuer in Reicho in 14 Tagen, das Maifest in Holzdorf am 6. und 7. Mai und der Tag der offenen Tür im Juni in Holzdorf sind einige Ereignisse, auf die sich die Kameraden der Holzdorfer Feuerwehr freuen. Die Wehr hat zur Zeit 21 aktive Mitglieder und 14 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung. Unter den insgesamt 35 Floriansjüngern sind vier Frauen. Die Löschgruppe Reicho, die zur Holzdorfer Feuerwehr gehört, konnte im vergangenen Jahr drei neue Mitglieder begrüßen und zählt nun immerhin 16 Kameraden.

Zum angenehmen Teil in der Jahreshauptversammlung gehörte die Benennung aller, die befördert wurden: So Thomas Knesch, Matthias Lehmann und Thomas Schäde zum Feuerwehrmann, Daniel Küsel zum Hauptfeuerwehrmann, Alfred Noatsch zum Löschmeister und Hagen vom Schloß zum Oberlöschmeister.

Im Mai suchte sich ein Blitz ausgerechnet den Schornstein eines Wohnhauses in Holzdorf als Ziel. Auch zu einem Verkehrsunfall im Ort selbst wurden die Holzdorfer gerufen. Am 19. August war ein älteres Ehepaar kurz vor dem Ortsausgang Richtung Löben gegen einen Baum gefahren und im Pkw eingeklemmt.

Mit Schere und Spreizer konnten sie befreit und den Rettungskräften übergeben werden. Leider, und das bedauern die meisten der an solchen Hilfseinsätzen beteiligten Feuerwehrmänner, erfahren sie nicht, was aus den Verletzten geworden ist.

Was allerdings aus dem wurde, der die Holzdorfer Kameraden am zweiten Weihnachtsfeiertag zur besten Kaffeezeit vom Stolle essen abhielt, ist klar: Brennholz. Der Baum war zwischen Holzdorf und Buschkuhnsdorf bei heftigem Sturm auf die Verbindungsstraße gefallen und blockierte sie. Das neue Einsatzfahrzeug war also voll ausgelastet, wie der Wehrleiter es formulierte.

Doch „Technik allein, ohne Kameradschaft, ist nichts wert.“ Stadtwehrleiter Hans-Peter Schaefer, der zur Wahlversammlung gekommen war, betonte noch einmal, wie wichtig es in der Situation der schrumpfenden Wehren sei zusammenzustehen. Es gebe nur eine Lösung und das sei, Stützpunkte zu fördern, wo tagsüber noch Einsatzkräfte vorhanden sind.

Die Holzdorfer Wehr habe sich in den letzten fünf, sechs Jahren ganz toll entwickelt. Die technischen Neuerungen wurden prima aufgenommen und beherrscht. „Es ist eine Freude zu sehen, wie alle mitgezogen haben. Eure jungen Leute an der Spitze sind ein Glücksfall für die Wehr.“

Auch die ganz Jungen sind aktiv. Sieben Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr, die sich aller 14 Tage zur Ausbildung treffen. Doch was wäre die Jugend ohne die Weisheit des Alters. Den Mitgliedern in der Alters- und Ehrenabteilung ist es vergönnt, wie der Name schon sagt, Ehrungen zu empfangen. Zur Wahlversammlung las Hagen vom Schloß die Namen dreier Kameraden vor, die ein halbes Jahrhundert ihres Lebens den Floriansjüngern gewidmet haben.

Stellvertretend auch für Manfred Scholz, Holzdorf und Udo Däumichen, Reicho, die verhindert waren, nahm Gerd Günther sichtlich bewegt die Ehrenurkunde entgegen. Seine „Feuerwehr-Karriere“ startete er zunächst in Premsendorf, seit 1971 gehört er der Holzdorfer Wehr an. (mz)