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Eiswagen in Mauken Eiswagen in Mauken: Das Geheimnis hinter den Eiskugeln

Von Thomas Tominski 05.07.2019, 16:11
Bärbel Mühlbach serviert Eva Wozny aus Münster zwei Kugeln Eis. Die Sechsjährige besucht mit Mutter Anke (rechts) ihren Opa in Jessen.
Bärbel Mühlbach serviert Eva Wozny aus Münster zwei Kugeln Eis. Die Sechsjährige besucht mit Mutter Anke (rechts) ihren Opa in Jessen. Thomas Tominski

Mauken - Sie kommen aus allen Richtungen. Aus Münster, Berlin, benachbarten Bundesländern, der näheren Umgebung. Wenn Chefin Bärbel Mühlbach die Klappe des Eiswagens in Mauken öffnet, herrscht sofort Hochbetrieb. Die Meinung der Kunden ist eindeutig: Das Eis schmeckt fantastisch, weil die Milch zur Herstellung direkt aus dem familieneigenen Landwirtschaftsbetrieb kommt.

Zudem soll der Verkauf von regionalen Produkten angekurbelt werden. „Die Milchmenge, die wir zur Produktion benötigen, beträgt etwa ein Prozent des Gesamtvolumens“, betont Reiner Mühlbach, der wie seine Frau auf „Klasse statt Masse“ setzt, um auf dem hart umkämpften Markt konkurrenzfähig zu bleiben. „Wenn es um das Thema Eis geht, hat sie aber die Hosen an“, erklärt der Landwirt die interne Hierarchie.

Zwei Sorten haben Nase vorn

Die Chefin erzählt, dass 20 bis 25 eigens kreierte Sorten ständig im Angebot sind. Als Renner der Saison haben sich Quark-Holunder und Grieß-Kirsch herauskristallisiert. Das „Herrengedeck“ Schoko und Vanille ist bei den Männern unangefochten die Nummer eins. Neu im Sortiment ist Mozart.

„Die Schokosoße dafür fertige ich selber an“, gibt sie zumindest ein Geheimnis aus der Herstellung preis. Mit der Produktion von Eistorten hat sich Bärbel Mühlbach ein zweites Standbein aufgebaut. Egal, ob Hochzeiten, Einschulungen, Halloween oder runde Geburtstage - die Kunden rennen ihr mit Sonderwünschen die Tür ein.

Dabei legt sie die Messlatte hoch. Jede Eistorte ist ein Unikat, keine Idee wird abgekupfert. „Wir leben eigentlich von der Mundpropaganda“, sagt sie stolz und fügt an, dass ihre Kunden das Traditionelle lieben. Mit Schlange stehen, Waffel auf der Hand, sitzen unter den Bäumen. „Ich wollte mal Tische und Stühle rausstellen. Das haben sie glattweg abgelehnt.“

Ihr Team sei stressresistent und zuverlässig. Selbst bei der größten Hitze haben alle an einem Strang gezogen. Bei ihrer Abwesenheit schmeißt Angestellte Kerstin Erpen den Laden, an den Wochenenden (von Ostern bis Oktober) helfen Schüler mit aus. Die erste Frage lautet: Waffel oder Becher? Einige wählen die Thermobox. Hier passen je nach Größe sechs bis 15 Kugeln rein.

Vorfreude auf Autobahn

Carola Henze hat einen kurzen Zwischenstopp in Mauken eingelegt. Sie sei Stammkundin und kaufe auch die hauseigene Milch, erklärt die Frau aus Gorsdorf, die das Eis als „bestes in der Region“ lobt. Dieses Urteil schallt mehrfach aus der Runde. Eva Wozny aus Münster besucht zusammen mit Mutter Anke ihren Opa Peter Wozny in Jessen.

Letzterer holt bei Mühlbachs ebenfalls seine Milch. „Ich kaufe hier bewusst. Mein Geld landet direkt beim Hersteller.“ Die sechsjährige Eva, die sich für die zwei Renner der Saison und die Variante Becher entschieden hat, betont, dass sie bei jedem Besuch in Jessen mit Opa an den Eiswagen fährt.

Darauf freut sich das Mädchen bereits auf der Autobahn. „Das Eis ist cremig und es sind keine Wasserstücke drin“, streicht Mutter Anke zwei Vorzüge heraus. Eine vierköpfige Radfahrergruppe aus Berlin nähert sich dem Wagen und ist erstaunt, dass am Rand der Elbe „solche Spezialitäten“ angeboten werden. „Wir tanken zwischendurch Energie“, meint Thomas Moeller und gibt mit Wittenberg das Tagesziel an.

(mz)

Diese vier Radtouristen aus Berlin tanken in Mauken Energie.
Diese vier Radtouristen aus Berlin tanken in Mauken Energie.
Tominski